Speyer – Das Technik Museum Speyer feierte am vergangenen Wochenende gleich mehrere Jubiläen. Europas größte Ausstellung zur bemannten Raumfahrt „Apollo and Beyond“ wurde vor 15 Jahren unter anderem mit der sowjetischen Raumfähre „Buran OK-GLI“ eröffnet. Anlässlich dieses Jubiläums waren die beiden ESA-Astronauen Ulf Merbold und Matthias Maurer eingeladen, die ihrerseits persönliche Jahrestage zelebrierten.
Ulf Merbold, Astronaut der ersten Generation, flog vor 40 Jahren das im Museum ausgestellte „Spacelab“ bei seinem Jungfernflug, während Matthias Maurer, Astronaut der dritten Generation, auf den Tag genau zwei Jahre vor der Veranstaltung in Speyer seine ISS-Mission startete.
In der Raumfahrthalle des Technik Museum Speyer eröffnete Matthias Maurer zudem, gemeinsam mit Museumspräsident Herrmann Layher und Ausstellungskurator Gerhard Daum, seinen eigenen Bereich im deutschen Bereich der Ausstellung „Apollo and Beyond“. Hierfür überließ der ESA-Astronaut dem Technik Museum Speyer 22 Exponate seiner Mission im All. Von nun an sind zwei Fotomontagen mit jeweils geflogenem SpaceX Crew-3 Patch und ISS-66 Patch darauf, ein Thermo-Mini-Headband (ein Stirnband, das im Rahmen eines Experiments im All verwendet wurde), spezielle SpaceX Ganzkörper-Unterwäsche, die bei Start und Landung getragen wurde sowie drei verschiedene Mahlzeiten in Dosen mit Rezepten aus dem Saarland und Maurers Weihnachtssocke mit der Aufschrift „Matthias“ im Museum ausgestellt. Alle genannten Exponate sind „geflogen“, sie waren also im Weltall.
Die Jubiläumsveranstaltung begeisterte alle Generationen. Schon die Kleinsten waren von den Geschichten der Astronauten fasziniert und auch alle anderen Altersklassen wurden von den eindrucksvollen Bildern und Eindrücken der Astronauten in ihren Bann gezogen. So war es keine Überraschung, dass die über 600 bereitgestellten Stühle komplett besetzt waren und viele hundert weitere Besucher das Bühnenprogramm gespannt im Stehen verfolgten. Über 1000 Besucher konnten so im Technik Museum Speyer zwei ESA-Astronauten live erleben.
„Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Raumfahrt Jung und Alt in ihren Bann zieht“,
zeigt sich Andreas Hemmer, Museumsleiter der Technik Museen Sinsheim Speyer, der die Veranstaltung moderierte, rundum zufrieden.
Die Raumfahrtausstellung „Apollo and Beyond“
Die einzigartige Ausstellung „Apollo and Beyond“ feiert in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2008 hat sie Millionen von Besuchern in die faszinierende Welt der Raumfahrt entführt und dabei einige der erstaunlichsten Meilensteine und Persönlichkeiten der Weltraumerkundung präsentiert. Die Ausstellung zeigt auf einer Fläche von über 5.000 qm etwa 700 einzigartige Exponate, welche die Geschichte der Raumfahrt von den Anfängen in den frühen 1960er Jahren bis zur aktuellen Internationalen Raumstation ISS dokumentieren.
Das Herzstück der Ausstellung ist zweifellos das imposante sowjetische Space Shuttle „Buran OK-GLI“, das Gegenstück zum US Space Shuttle „OV-101“, das die Besucher in Staunen versetzt. Neben den hunderten beeindruckenden Exponaten, von denen mehr als die Hälfte im Weltall und teilweise zum Mond geflogen ist, hatte „Apollo and Beyond“ auch das Privileg, einige der renommiertesten Astronauten der Geschichte willkommen zu heißen. Unter den Gästen befanden sich bis heute 64 geflogene Astronauten und Kosmonauten, darunter vier Moonwalker. Der wohl bekannteste war Buzz Aldrin, der die Menschheit in einer ihrer denkwürdigsten Missionen bei der ersten Landung auf den Mond repräsentierte. Der persönliche Einblick in die Erforschung des Weltraums zieht die Besucher immer wieder in seinen Bann. Die Ausstellung hatte zudem die Ehre, den ESA-Astronauten Alexander Gerst begrüßen zu dürfen. Sein Engagement für internationale Zusammenarbeit und seine spannenden Vorträge aus erster Hand zog bereits zwei Mal eine Vielzahl von Besuchern in das Technik Museum Speyer.
Ein weiteres Highlight von „Apollo and Beyond“ ist das beeindruckende Mondgestein, das vor 3,34 Milliarden Jahren entstanden ist und bei Apollo 15 (der vierten Mondlandung) von einem Felsblock abgeschlagen wurde. Dieses Exponat von unschätzbarem Wert gibt den Besuchern die einzigartige Gelegenheit das Universum hautnah zu erleben und zu verstehen.
Quelle: Technikmuseum Speyer