Frankfurt am Main / Mannheim / Ludwigshafen – Heute feiert die S-Bahn Rhein-Neckar ihren 20. Geburtstag. Im Rahmen eines Festakts würdigten Maik Dreser, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Mitte, Elke Zimmer, Staatssekretärin für Verkehr des Landes Baden-Württemberg, Michael Hauer, Staatssekretär für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Fritz Brechtel, Verbandsvorsteher Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, sowie Christian Specht, Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar und Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, die 20-jährige Erfolgsgeschichte der S-Bahn Rhein-Neckar.
Vier Musikteams in den S-Bahnen überraschten anschließend die Fahrgäste mit einem Geburtstagsständchen und süßen Präsenten. Die Jubiläums-S-Bahn mit besonderer Außengestaltung ist ab dem 15. Dezember nachmittags im S-Bahn-Netz auf den Linien S1 bis S4 sowie S33 das gesamte kommende Fahrplanjahr für die Kunden unterwegs.
Maik Dreser, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Mitte, unterstrich die Bedeutung der S-Bahn Rhein-Neckar für die Deutsche Bahn (DB) und bedankte sich bei seinen Mitarbeitern.
„Wir sind stolz darauf, dass wir seit 20 Jahren verlässlicher Partner für unsere Fahrgäste sind und die stetigen Entwicklungen erfolgreich gemeistert haben. Mit 40 Fahrzeugen sind wir am 14. Dezember 2003 auf 240 Kilometern Strecke an den Start gegangen. Heute ist die S-Bahn Rhein-Neckar mit einem befahrenen Streckennetz von 603 Kilometern eines der längsten Deutschlands. Mit einer Fahrzeugflotte aus fast 150 Fahrzeugen fahren wir inzwischen jährlich mehr als 14 Millionen Zugkilometer und bringen dabei über 40 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel. Auch wenn es derzeit viele Herausforderungen gibt: Wir blicken wir positiv in die Zukunft – für eine klimafreundliche Mobilität in der Region Rhein-Neckar.“
Malik Dreser
Elke Zimmer, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, würdigte das Jubiläum in der Region:
„Die S-Bahn Rhein-Neckar ist das Rückgrat der Region. Die S-Bahn verbindet heute so viele Menschen wie nie und ist ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern. Gleich vier Aufgabenträgerorganisationen arbeiten hier zusammen und haben mit DB Regio Mitte einen starken Partner an ihrer Seite. Wir wollen die positive Entwicklung und den Weg zur Verkehrswende auch in den nächsten Jahren fortsetzen.“
Elke Zimmer
Michael Hauer, rheinland-pfälzischer Staatssekretär, bilanzierte:
„Die S-Bahn Rhein-Neckar war und ist ein Meilenstein für die Mobilität der Menschen in der Metropolregion Rhein-Neckar und den angrenzenden Regionen, der auch heute noch ganz stark nachwirkt. Aktuell müssen wir gemeinsam daran arbeiten, dass die S-Bahn Rhein-Neckar und auch der übrige Schienenpersonennahverkehr im Land trotz Kostensteigerungen und Personalnot erhalten und wieder zu der Qualität und vor allem Zuverlässigkeit gelangt, wie es der Fahrgast erwarten kann. Denn ein gut ausgebauter ÖPNV ist nicht nur Klimaschutz, sondern auch Lebensqualität.“
Michael Hauer
Dr. Fritz Brechtel, Vorsteher des Zweckverbandes ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd und Landrat des Landkreises Germersheim, nahm die mittel- und langfristige Entwicklung ins Blickfeld:
„Die S-Bahn Rhein-Neckar ist ein gutes Produkt. Mit der jetzt vollzogenen Erweiterung auf der südpfälzischen Schiene Germersheim–Karlsruhe haben wir einen wichtigen Lückenschluss vorgenommen. Die nächste neue Verbindung im S-Bahnprojekt wird dann die Reaktivierung der Schienenstrecke Homburg–Zweibrücken im Jahre 2028 sein, an der wir mit Hochdruck arbeiten. Aktuell gilt es, die sich in den letzten Monaten immer weiter zuspitzenden betrieblichen Probleme anzupacken und die Eisenbahn in der ganzen Region wieder zu einem verlässlichen Partner für die dringend notwendige Mobilitätswende zu machen. Durch die Mitfinanzierung des Konzeptes „Komplexreduziertes Fahren“ werden seit diesem Frühjahr die Sitzplatzkapazitäten im S-Bahnnetz erhöht sowie gleichzeitig personal- und zeitaufwändige Rangiermanöver vermieden. Damit werden Verspätungsursachen minimiert. Mitte des kommenden Jahres werden wir mit DB Regio prüfen, ob das Konzept den gewünschten Erfolg gebracht hat.“
Dr. Fritz Brechtel
Christian Specht, Vorsitzender des Zweckverbands Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN) und Oberbürgermeister der Stadt Mannheim hob hervor:
„Das 20-jährige Bestehen der S-Bahn Rhein-Neckar GmbH ist ein hervorragendes Beispiel für die bundesländerübergreifende Zusammenarbeit zwischen Städten und Gemeinden, die der ZRN in unserer Region ermöglicht. In diesem einzigartigen Netzwerk engagieren sich viele Kolleginnen und Kollegen für die nachhaltige und zukunftsorientierte Gestaltung der Mobilität in der Metropolregion Rhein-Neckar. Nur gemeinsam wird es uns gelingen, die gewaltigen aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Bereich der Schieneninfrastruktur zu lösen.“
Christian Specht
Dr. Michael Winnes, Geschäftsführer Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH, ergänzte:
„In den letzten 20 Jahren haben wir mit der S-Bahn Rhein-Neckar ein Produkt geschaffen, das die Menschen in der Region verbindet und das aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Die S-Bahn funktionstüchtig zu erhalten ist jedoch eine Daueraufgabe, die niemals aufhört. Aktuell besteht die größte Herausforderung darin, die akuten Personalprobleme insbesondere in den Stellwerken in den Griff zu bekommen, damit wir wieder einen stabilen Betrieb gewährleisten können. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar wird sich auch weiter dafür einsetzen, eine zuverlässige und effiziente Mobilitätslösung für unsere Fahrgäste zu gewährleisten.“
Dr. Michael Winnes
Die Erfolgsgeschichte der S-Bahn Rhein-Neckar ist das Ergebnis eines finanziellen Engagements der Länder und der Kommunen, die gemeinsam mit der Deutschen Bahn das Projekt geplant und realisiert haben. Mit Unterstützung des Bundes aus dem GVFG-Bundesprogramm wurden die Strecken- und Stationsausbauten finanziert. Dieser Erfolg zeigt sich auch in den Fahrgastzahlen: Rund 550 Millionen Fahrgäste waren seit Dezember 2003 bis heute mit der S-Bahn unterwegs – allein 44 Millionen Menschen sind im Fahrplanjahr 2023 mit der S-Bahn Rhein-Neckar gefahren. Pro Tag steigen damit 121.000 Fahrgäste ein. Knapp 17.000 davon sind allein morgens in der Spitzenstunde zwischen 7 Uhr und 8 Uhr unterwegs. Zum anderen zeugen die Bewertungen in den jährlich bei den Fahrgästen durchgeführten Befragungen vom stabilen Angebotsniveau des Verkehrsmittels. So erfährt die S-Bahn Rhein-Neckar seit dem Start im Dezember 2003 bei der Kundenzufriedenheit nachhaltig eine gute Bewertung.
Die zuständigen Aufgabenträger – das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, der Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH sowie das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Saarlandes – beauftragen und finanzieren den S-Bahn-Verkehr, der aktuell in zwei Verkehrsverträgen (Los 1 und Los 2) geregelt ist:
- Das S-Bahn Los 1 mit den Linien S1 bis S4, S33 und S44 umfasst ein Angebotsvolumen von jährlich mehr als 8 Millionen Zugkilometern (2024: 8,8 Millionen Zugkilometer) und den Einsatz von 91 S-Bahn-Fahrzeugen der Baureihe 425.
- Die Verkehrsleistung im S-Bahn Los 2 mit den Linien S5, S51, S6, S8 und S9 und dem Einsatz der Fahrzeugbaureihe 463 (Mireo) beläuft sich auf mehr als sechs Millionen Zugkilometer pro Jahr (2024: 6,4 Millionen Zugkilometer).
Zahlen, die den hohen Stellenwert der S-Bahn aufzeigen. Ohne Vernetzung und die Bereitschaft zu einer gemeinsamen Gestaltung und Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg hätte die S-Bahn Rhein-Neckar nicht die heutige Bedeutung.
Jubiläumszug veranschaulicht lebendige Illustrationen aus der Region
20 Jahre S-Bahn Rhein-Neckar bedeuten 20 Jahre lebendige Geschichten, Emotionen und Begeisterung – das greift die Außengestaltung der Jubiläums-S-Bahn auf. Von einer Zugspitze zur anderen finden sich bekannte Wahrzeichen der Metropolen und Orte im S-Bahn-Netz:
- Mannheim: der Wasserturm, das Barockschloss, das Planetarium, das Alte Rathaus
- Heidelberg: das Schloss, die Alte Brücke, die Universität, die Bergbahn
- Ludwigshafen: die Schrägseilbrücke, die Rhein-Galerie, der Fernsehturm
- Karlsruhe: das Schloss, das Bundesverfassungsgericht, das Stadion, die Pyramide, der Botanische Garten, der Marktplatz;
- Speyer: der Dom, das Sealife, das Technikmuseum
- Neustadt an der Weinstraße: das Hambacher Schloss, der Elwetritschebrunnen, Weinberge
- Kaiserslautern: das Pfalztheater, der Humbergturm, der Japanische Garten,
- Homburg (Saar): die Klosterruine Wörschweiler, die Schlossberghöhlen, das Biotop Beden.
Darüber hinaus veranschaulichen Menschen und Sportler den hohen Freizeitwert der S-Bahn-Region Rhein-Neckar.
Die Gestaltung wurde von Sua Balac, einem Illustrator aus Stuttgart, entworfen. Spezialisten der DB haben hierfür im S-Bahn Werk Ludwigshafen insgesamt 403 Quadratmeter Spezialfolie auf das Fahrzeug angebracht.
Quelle: Deutsche Bahn AG