Ludwigshafen – Das Buero für angewandten Realismus präsentiert am 23. und 24. September im Kulturzentrum Das HAUS zum 28. Mal sein Kulturspektakel NIVEAU UNTER NULL.

Zweimal (2020 und 2021) musste das beliebte Festival des schlechten Geschmacks coronabedingt abgesagt werden, aber dieses Mal soll es wieder klappen: Als Ersatz für die Jahre 2020 und 2021 wird es eine Sonderausgabe im Herbst geben. In kompakter Form, aber mit (mindestens) genau so viel Herz und Energie. Voila: 

Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt. Niveau unter Null ist wieder da!

Freitag, 23.09. ab 20:00
Ausstellungseröffnung und Performancenacht

Hilflos gemalte Bilder ohne Phantasie, falsche belanglose Konzepte, die wider besseres Wissen dann doch ausgeführt wurden, fehlgeschlagene Experimente, über die man den Mantel des Schweigens breiten sollte, sinnloses Produzieren am Markt vorbei, missratene Vorbereitungen, geometrische Stümpereien oder verblüffend schlichte, aber doch deutliche Hinweise auf mangelndes Talent der Kunstschaffenden. Klassisches Herzstück von Niveau unter Null ist die Ausstellung all dieser misslungenen Dinge, die dieses Mal auf maximal 100 Werke limitiert sind. 

Und dazu die KollegInnen von der schreibenden, darstellenden und musizierenden Zunft. Sie treten an, um zu zeigen, dass sie in Sachen schlechten Geschmacks und mangelnder Qualität den bildenden KünstlerInnen in nichts nachstehen. Was hatten wir nicht alles schon an diesem Abend: Peinliche Betroffenheitsgedichte, unrhythmische und unbeholfene Tänze, phantasielose Tierdarsteller, unsportliche Sportliebhaber und unmusikalische Kunstpfeifer. Kurz: All das, was man immer einmal machen wollte, sich aber in einem anderen Rahmen niemals traute. Hier ist die Gelegenheit. Und wie immer gilt: Eintritt (5,- €) oder Auftritt. 

Samstag, 24.09. ab 18:30
Die Auktion

Der zweite und (dieses Mal) auch schon letzte Tag von Niveau unter Null. Das Auktionsteam macht sich zum alljährlichen Finale bereit. Die gute Chance, um schon im September an preiswerte und originelle Weihnachtsgeschenke zu kommen. Alle 100 ausgestellten Werke müssen raus. 

Ohne Erbarmen. Hier können all jene glänzen, die unter Kultur nicht das Zelebrieren der eigenen kreativen Potenziale verstehen, sondern eher den Einsatz des eigenen Geldbeutels zur finanziellen Unterstützung anderer. Oder jene, die fest damit rechnen, dass der eine oder die andere der hier ausstellenden KünstlerInnen doch noch berühmt wird und die darauf spekulieren, dass man hier für wenig Geld ein in Zukunft einmal sehr wertvolles Objekt ersteigern kann. 

Unter der fachkundigen Leitung eines bewährten Auktionsteams mit langer Erfahrung („Bitte noch ein Sekt für die Assistentin!“) wird alles in einer Veranstaltung versteigert. Und da die Zahl der Weke reduziert ist, hat man gute Chancen, die komplette Auktion bis Mitternacht abzuschließen. Man darf also gespannt sein. Aber wie immer: Ohne unteres Limit, d.h. jeder Artikel startet bei Null und das erste Gebot lautet 1 Cent. So soll es auch dieses Mal sein. 

Keine Angst. Alles wird gut.


Quelle: Helmut van der Buchholz