Lindenberg – Das in vergangener Woche erstmals im Webermuseum in Lindenberg angebotene Probeweben kam insgesamt gut an. Zwar traute sich niemand wie gedacht, hierzu einfach spontan beim Museum vorbeizukommen, aber dafür wählte eine Anzahl die Form der Anmeldung, um sich das einzigartige Angebot nicht entgehen zu lassen. 

Die kamen zeigten sich oft erst über das Museum selbst und seine interessanten Exponate überrascht, oft verbunden mit vielen Fragen, die Museumsleiter Gerald Lehmann gerne beantwortete. Erst allmählich rückten dann auch die Webstühle in den Fokus und damit auch der eigentliche Grund für das Erscheinen, nämlich sich im Probeweben zu versuchen. 

Hierzu standen drei Webstühle zur Verfügung, alle aufgebäumt und zum Weben in jeweils unterschiedlichen Bindungen (Mustern) bereit. Favorit wurde ein Webstuhl zum Weben eines „Fischgräten-Musters“, das in seiner Prägnanz hervor stach. Wie dieses zu weben war, ging aus einer Anleitung hervor mit Angabe, in welcher Folge die nummerierten Tritte zu betätigen waren. Dank dieser guten Orientierungshilfe vermochten die Webneulinge dann auch „unfallfrei“ das Muster zu realisieren und dabei seine Entwicklung im Tuch zu verfolgen. 

Einige der Webneulinge gaben dabei ihrer Empfindung Ausdruck, eine meditative Wirkung verspürt zu haben, wie dies auch schon bei Webkursen vor kam. Hat man den Rhythmus mit Schuss um Schuss einmal gefunden, dann gleitet man in eine innerlich ruhige und entspannte Stimmung. Dies korrespondiert mit der inzwischen nachgewiesenen therapeutischen Wirkung des Webens, etwa für Abbau von Stress und Nervosität u.a. 

Alle Webneulinge bestanden ihre Bewährungsprobe zum Weben mit guter Note und empfanden ein Hochgefühl darüber. Man versprach, bestimmt einmal wieder zu kommen, um noch mehr über das Weben zu erfahren oder auch gleich an einem Webkurs teilzunehmen. 

Nicht zum Probeweben stellte sich überraschender Weise ein Redakteur des SWR zu einem Museumsbesuch ein. Bei seiner Recherche war ihm das Webermuseum wegen seines interessanten Themas und seiner Einzigartigkeit aufgefallen. Von dem, was er zu sehen bekam und darüber an fachlichen Informationen erhielt, zeigte er sich überzeugt, über das Museum einen „Dreh“ für ein beliebtes Sendeformat zu machen. Nach einem Vortermin, bei dem das SWR-Team das Museum kennen lernen soll, würde dann Ende Juni die eigentliche Dreharbeit erfolgen.


Quelle: Gerald Lehmann