Annweiler am Trifels / Saarbrücken – Mads Pedersen hat das Finale der Lidl Deutschland Tour 2024 gewonnen und damit für den kompletten Triumph seines Teams Lidl-Trek gesorgt. Der Däne feierte neben seinem zweiten Etappensieg damit auch den Gewinn der Gesamtwertung. Nach 182,7 Kilometern siegte Pedersen in Saarbrücken im Sprint einer kleinen Gruppe, die sich am letzten Anstieg gelöst hatte, klar vor Danny van Poppel (Red Bull – BORA – hansgrohe) und Luke Lamperti (Soudal Quick-Step).

In der Gesamtwertung rückte van Poppel ebenfalls noch auf Rang zwei hinter Pedersen, er verdrängt Tobias Halland Johannessen (Uno-X Mobility) mit einer Sekunde Vorsprung auf den dritten Platz. Johannessen kann sich aber mit dem Gewinn des Weißen Trikots für den besten Jungprofi trösten. Pedersens Teamkollege Jonathan Milan verteidigte punktgleich vor dem Gesamtsieger das Grüne Trikot für den besten Sprinter. Und auch Jørgen Nordhagen (Visma | Lease a Bike) konnte sein Bergtrikot verteidigen.

Statement des Siegers direkt nach Ziel:

„Es war heute ein ziemlich hartes Rennen. Gestern auch schon, deswegen haben heute ein paar Jungs die Rechnung dafür bezahlt. Ich bin sehr glücklich, dass ich das jetzt gewonnen habe und froh, dass wir Lidl hier die Ehre mit diesen Erfolgen erweisen konnten. Heute war es das Wichtigste, den Sieg in der Gesamtwertung abzusichern. So bin ich auf den letzten Kilometern dann auch gefahren. Ich habe versucht, alles zusammenzuhalten und dann für den Sprint auf das Beste gehofft.“

Mads Pedersen

TAGESWERTUNG:

  1. Pedersen, M. (Lidl-Trek) 
  2. Van Poppel, D. (Red Bull-BORA-hansgrohe) +00“
  3. Lamperti, L. (Soudal Quick-Step) +00“

GESAMTWERTUNG:

  1. Pedersen, M. (Lidl-Trek) 
  2. Van Poppel, D. (Red Bull-BORA-hansgrohe) +22“
  3. Johannessen, T. (Uno-X Mobility) +23“

Die Fotos entstanden nach der Kalmitabfahrt bei Breitenstein (Landkreis Bad Dürkheim):


Organisatoren ziehen rundum positives Fazit

Fünf aus Fünf plus Zwei: Lidl-Trek hat bei der Deutschland Tour 2024 komplett abgeräumt und neben allen fünf Etappen auch die Gesamtwertung und das Trikot des besten Sprinters gewonnen. Den Schlussakkord für die perfekte Rundfahrt setzte Mads Pedersen, der in Saarbrücken nach 182,7 Kilometern den Sprint einer kleinen Gruppe gewann. Es war sein zweiter Etappensieg bei dieser Rundfahrt. 

Die anderen drei Tagessiege für das Team hatte Jonathan Milan eingefahren, der damit das Grüne Trikot sicherte. Das Bergtrikot verteidigte in Jørgen Nordhagen (Visma | Lease a Bike) einer der jüngsten Fahrer des Feldes. Der 19-Jährige fährt eigentlich noch für das Continental-Team von Visma, wird erst nächstes Jahr Profi.

„Es war unser Ziel, hier auf das Bergtrikot zu fahren, weil wir wussten, dass wir für alles andere nicht mit Lidl-Trek mithalten können. Heute habe ich es nochmal mit der Etappe versucht. Weil mein Sprint nicht besonders gut ist, habe ich am letzten Kilometer nochmal angegriffen. Ich bin zufrieden“,

so der Norweger, der sich durch seine Zugehörigkeit zur Spitzengruppe in der Gesamtwertung noch auf Rang sieben nach vorne schob. 

Foto: Lidl Deutschland Tour/Marcel Hilger
Foto: Lidl Deutschland Tour/Marcel Hilger

Das Weiße Trikot des besten Jungprofis verteidigte derweil Tobias Halland Johannessen (Uno-X Mobility), der in der Gesamtwertung allerdings noch Danny van Poppel (Red Bull – BORA – hansgrohe) an sich vorbeiziehen lassen musste und damit Dritter in der Endabrechnung wurde. Auf der Pressekonferenz nach dem Rennen gab er bereits das Versprechen ab, im kommenden Jahr zur Lidl Deutschland Tour zurückkehren zu wollen.

„Für den Gesamtsieg hier hätten wir heute die Etappe gewinnen müssen, das haben wir auch versucht. Letztlich hatten wir keine Chance, aber ich denke, wir haben eine gute Show geliefert. Das passt gut hierher, denn wir hatten als Fahrer eine großartige Woche. Alles war perfekt organisiert. Als Fahrer haben wir uns immer sicher gefühlt. Und dann waren da noch die vielen Leute an der Strecke. Und wir hatten Glück mit dem Wetter.“

Pech hatte Johannessen nur mit seinem Gegner. Gegen Mads Pedersen in Bestform war kein Kraut gewachsen.

„Wir haben hier überperformt. Es wird lange dauern, bis es mal wieder passiert, dass ein Team alle Etappen einer Rundfahrt gewinnt. Das es für uns beim Heimrennen klappt, ist natürlich umso besser. Ich denke, wir haben Lidl damit Stolz gemacht.“

Da passte es auch ins Bild, dass die Instagram-Follower der Deutschland Tour das letzte Community Trikot der Rundfahrt für einen Lidl-Fahrer bereithielten. Gesucht wurde der beste Helfer. Und gefunden wurde Amanuel Ghebreigzabhier.

„Viele Leute sehen nicht, was Fahrer wie Amanuel oder Daan (Hoole) leisten, obwohl sie den ganzen Tag an der Spitze des Feldes fahren. Deswegen ist es schön, dass er jetzt über diesen Weg geehrt wurde. Er mochte das zwar nicht, weil er nicht gerne im Rampenlicht steht, aber wir haben uns trotzdem sehr für ihn gefreut“,

so Pedersen über seinen Helfer.

Geprägt wurde die Etappe von der Ausreißergruppe mit Max Walscheid (Deutsche Nationalmannschaft), Oliver Mattheis (Bike Aid), Joshua Huppertz (Lotto Kern-Haus PSD Bank), Alberto Bruttomesso (Bahrain Victorious) und Javier Romo (Movistar). Letzterer stieß nach der Bergwertung an der Kalmit zur Gruppe, die anderen vier waren schon kurz nach dem Start ausgerissen. Ihr Maximalvorsprung lag bei knapp fünf Minuten.

Die letzten verbliebenen Ausreißer waren Romo und Mattheis, die erst auf der Schlussrunde sechs Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden. Danach versuchten Archie Ryan (EF Education –EasyPost) und Johannessen nochmal, Pedersen abzuschütteln, um in der Gesamtwertung nochmal weiter nach vorne rücken zu können. Den späteren Gesamtsieger wurden sie zwar nicht mehr los, doch entstand durch die Initiative am letzten Anstieg eine neunköpfige Spitzengruppe, die letztlich den Sieg unter sich ausmachte. Zu der gehörte auch Florian Stork (Tudor Pro Cycling Team), der sich dadurch in der Gesamtwertung noch auf Platz sechs nach vorne schieben konnte und damit bester Deutscher ist.


Quelle: Gesellschaft zur Förderung des Radsports mbH