Zweibrücken – Es ist ein einmaliger Fall in der deutschen Kirchengeschichte des 16. Jahrhunderts: Weil Johann I. von Pfalz-Zweibrücken vom entschiedenen Lutheraner zum glühenden Anhänger Calvins geworden war, werden in einem Jahr vier Auflagen eines neuen Landeskatechismus bei drei unterschiedlichen Druckereien gefertigt und unters Volk gebracht.

In seinem Vortrag über „Johann I. von Pfalz Zweibrücken und der Zweibrücker Katechismus von 1588“ will Dr. Bernhard Bonkhoff am Donnerstag, 10. Oktober 2024 um 19 Uhr im Helmholtz-Gymnasium in die vier Ausgaben des neuen Glaubensbekenntnisses von 1588 einführen, den historischen Kontext beleuchten und die Folgen betrachten.

Johann I. scheute offensichtlich weder Kosten noch Mühen, um den Konfessionswechsel hin zum Calvinismus umzusetzen: Obwohl das Herzogtum durch die Feldzüge seines Vaters Herzog Wolfgang hoch verschuldet war, war es ihm wichtig die neuen Glaubensinhalte allen Untertanen zu vermitteln.

Die Reformation Martin Luthers und der dort allgemein verwendete „Kleine Katechismus“, der bis dahin den Gemeindegliedern sowie der Pfarrerschaft als Grundlage diente, war in den Augen der Calvinisten nur der erste Schritt. Es musste eine „zweite Reformation“ folgen. Dies erforderte einen neuen Landeskatechismus. Als oberster Bischof verfasste der Herzog selbst das Vorwort und reiste zu den Pfarrkonventen in allen vier Oberämtern, um dem Buch den nötigen Nachdruck zu verleihen.


Veranstaltung: „Herzog Johann I. von Pfalz-Zweibrücken und der Zweibrücker Katechismus von 1588“, Vortrag Dr. Bernhard Bonkhoff
Termin: Donnerstag, 10. Oktober 2024, 19 Uhr
Ort: Helmholz-Gymnasium Bleicherstraße 3, 66482 Zweibrücken

Der Eintritt ist frei.

Quelle: Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz