Edenkoben – Zwei Jahre ist das Klima-Arboretum in Flemlingen jung und am Dienstag, 26. November 2024 war der Platz der Begegnung, der Ökologie und der Zukunft, der zum 50. Geburtstag der Verbandsgemeinde Edenkoben entstand, wiederum Schauplatz besonderer Momente.

„Keine Zukunft vermag gutzumachen, was du in der Gegenwart versäumst“ – mit dem Zitat von Albert Schweitzer begrüßte Bürgermeister Daniel Salm die vielen Gäste zur feierlichen Übergabe des Förderbescheides „Kaltenbach 2.0 – Kulturlandschaft mit Zukunft“ und zum Spatenstich „Renaturierung Kaltenbach“ – allen voran Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz. Denn die Ministerin hatte aus dem Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz – Natur stärken, Klima schützen“ einen Förderbescheid des Fördergebers Zukunft und Gesellschaft in Höhe von 500.000 Euro dabei.

„Wir müssen heute handeln, um unseren Generationen eine intakte Natur und ein stabiles Klima zu hinterlassen – das ist die zentrale Herausforderung unserer Zeit“,

betonte Salm und rief weiteren Gästen ein herzliches Willkommen zu: Bundestagsabgeordneter Dr. Thomas Gebhart, Landtagsabgeordneter Florian Maier, Landrat Dietmar Seefeldt, Ideengeber und Vater des Klima-Arboretums, ehemaliger Bürgermeister Olaf Gouasé, Vertretern von übergeordneten Behörden und Naturschutzverbänden. Auch angesichts der „angespannten Haushaltslage lassen wir uns im Verbandsgemeinderat nicht entmutigen zukunftsweisende Projekte als freiwillige Aufgaben umzusetzen“. „Dass wir mit der Renaturierung und der Kulturlandschaft mit Zukunft zur Stärkung unseres natürlichen Lebensraums einen aktiven Beitrag leisten können“, sei großartig, freute sich Salm. Sein Dank galt den Fördergebern, auch dafür, dass die Verbandsgemeinde Edenkoben als „eine der wenigen Gemeinden bundesweit von einer solchen Förderung profitieren“ könne. Möge das gesamte Projekt mit den sieben Teilprojekten innerhalb der nächsten fünf Jahre einen Vorbildcharakter einnehmen für natürlichen und nachhaltigen Klimaschutz in unserer Region. Der Bürgermeister dankte allen, die am Projekt beteiligt waren, allen voran dem Projektleiter Bernhard Bäcker und dem Landschaftsplaner Kurt Garrecht. Sein Dank galt auch der Ortsgemeinde Flemlingen, „die uns und unser Klima-Arboretum immer toll unterstützen, wir fühlen uns immer sehr willkommen“.

Foto: Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben
Foto: Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben

Schon bei ihrem letztmaligen Besuch in der Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben, im Februar, bei der Übergabe des KIPKI-Förderbescheids Ende Februar, habe sie von den Plänen zum natürlich gelebten Klimaschutz gehört, freute sich Eder über ihre erneute Visite mit einem weiteren Förderbescheid im Gepäck für ein Projekt, das auch für die Senkung von CO2 stehe. Dass beim Kaltenbach mit der Renaturierung und der Kulturlandschaft mit Zukunft Förderprogramme des Landes und des Bundes zusammenkommen, das sei eine große Freude, so Eder. Wissend, dass noch viel zu tun sei, gewährte die Umweltministerin Einblicke aus der laufenden Konferenz der Umweltminister des Bundes und der Länder. Mit den beiden Programmen „Aktion Blau Plus“ und „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, Natur stärken – Klima schützen“ habe man sich kongruent mit einem Zukunftsplan für Wasser auf den Weg gemacht.

Bundestagsabgeordneter Thomas Gebhart sprach von einem unheimlichen Gewinn für die Südpfalz – für den Naturschutz, für den Tourismus wie auch für das Naturerlebnis der nachwachsenden Generationen. Landtagsabgeordneter Florian Maier betonte die große Dimension der Förderung, die die Wertigkeit des Klimaschutzes in unserem Alltag hervorhebe. Landrat Dietmar Seefeldt dankte der Verbandsgemeinde Edenkoben für deren Engagement im Naturschutz, schließlich haben wir „eine dringende Notwendigkeit zu handeln“ – das habe die Südpfalz erkannt und sich auf den Weg gemacht, unter anderem mit der Biotopvernetzung.

Früher war auf dem ehemaligen Sportplatz nichts, nun habe die Gemeinde einen erlebenswerten Anziehungspunkt, da „unterstützen wir gerne bei der Unterhaltung wie auch bei Festen“, sagte Ortsbürgermeister Peter Henrich und dankte allen, die dazu beitrugen, einen solche schönen Platz der Begegnung, der Ökologie und der Zukunft zu schaffen.

Gemeinsam tauschten sich die Gäste aus über die bevorstehende Renaturierung und über die Pläne der Teilprojekte entlang des Kaltenbachs. 

Renaturierung des Kaltenbachs

Beschreibung: Auf einer Länge von 600 Metern zwischen Flemlingen und Roschbach wird die Strukturgüte des Gewässers verbessert und die Längsdurchlässigkeit hergestellt. Dabei werden die Betonprofile entfernt, Sohlsubstrat und Störsteine eingebracht, die Uferbereiche abgeflacht und die Begleitvegetation gefördert. Zudem wird die Erde modelliert, Wirtschaftswege werden umgebaut und ein neues Gewässerbett geschaffen. 

Die Kosten: Die Maßnahme im Rahmen der Aktion Blau Plus wird zu 90 Prozent bei den Planungs- und Baukosten gefördert. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 138.024 Euro, die Verbandsgemeinde Edenkoben trägt davon 13.802 Euro.

Kaltenbach 2.0 – Kulturlandschaft mit Zukunft

Das Projektgebiet: Das Projekt erstreckt sich über die gesamte Länge des Kaltenbachs, beginnend an der Quelle in Burrweiler und weiterführend über Flemlingen, Roschbach, Edesheim, Groß- und Kleinfischlingen, Freimersheim bis zum Übergang nach Freisbach und Gommersheim. In das Projekt sind zudem 300 bis 400 Meter der Einmündung des Kaltenbachs in den unterliegenden Modenbach integriert.

Die Teilprojekte: In den kommenden fünf Jahren umfasst das Projekt unter anderem die Erweiterung des Klima-Arboretums. Dieses wird als Modellfläche für natürliche Klimaschutzmaßnahmen, wie klimaresilienteBaumarten und beispielhaftes Agro-Forst, weiterentwickelt. 

Zusätzlich zielen weitere Teilprojekte entlang des Kaltenbachs und des Modenbachs auf die Wasserhaltung in der Landschaft ab. Dies geht einher mit der ökologischen Aufwertung dieser Gewässerabschnitte, die eine Voraussetzung für die Verbesserung des Artenschutzes darstellt. Dauervernässte Bereiche, wie Tümpel, werden ebenfalls berücksichtigt.

Insbesondere die Maßnahmen im Naturschutzgebiet Kaltenbachbruch entsprechen den Vorgaben eines Naturschutzgebiets und zielen darauf ab, die Brutmöglichkeiten, z. B. für die Rohrweihe und andere schilfbewohnende Arten zu verbessern. 

Weitere Maßnahmen sind entlang des Kaltenbachs in Großfischlingen, Kleinfischlingen, Freimersheim und Gommersheim – auch als Agrofrostprojekt – geplant.

Das Projektziel: Eine naturraumübergreifende Vernetzung am Fließwasser des Kaltenbachs, Erhöhung des Artenreichtums im Gewässerumland mit verschiedenen Biodiversitätsstrukturen und Schaffung von Artenzu- und -abgang aus dem Kaltenbachbiotop. 

Die Projektkosten: Die Gesamtkosten sind mit 625.000 Euro angesetzt. Eine Förderung durch den Fördergeber Zukunft- Umwelt-Gesellschaft (ZUG) GmbH in Höhe von 500.000 sind in Aussicht gestellt. Der Eigenanteil beträgt 125.000 Euro.

Weitere Informationen zu den Teilprojekten unter https://www.vg-edenkoben.de/umwelt/kaltenbach-kulturlandschaft-mit-zukunft/

Quelle: Verbandsgemeinde Edenkoben