Ludwigshafen – Kann man sich totstellen, um der sicheren Erschießung zu entkommen? Einen Fluch unschädlich machen, indem man die Tür verriegelt? Den Abschied vergessen und Gefühle auf Leinwand bannen? All diese Fragen stellt die 1986 in Modawien geborene Autorin Marina Frenk in ihrem Roman ewig her und gar nicht wahr.
Am Samstag, 15.10.2022 um 19.30 Uhr liest die Schauspielerin, Musikerin und Autorin im Rahmen der Reihe Salon populaire im Gläsernen Foyer der Pfalzbau Bühnen aus ihrem Werk und begleitet die Lesung mit Liedern auf Russisch, Jiddisch, Deutsch und Rumänisch. Dabei geht sie Fragen von Identität, Heimat und Autonomie auf den Grund.
Die junge Künstlerin Kira lebt mit Marc und dem gemeinsamen Sohn Karl in Berlin. In den 1990er Jahren ist sie mit ihren Eltern aus Moldawien nach Deutschland gezogen, irgendwo angekommen ist aber keiner in ihrer russisch-jüdischen Familie. Kira betrachtet nicht nur das eigene Leben, mitunter zynisch und distanziert, sondern auch das ihrer Vorfahren, die sie teilweise nur von Fotos kennt. Sie reist nach New York, Israel und Moldawien, versucht, die Geschichten zu begreifen und in ihren großformatigen Bildern zu verarbeiten.
Marina Frenk findet eine frische, bilderreiche und sehr körperliche Sprache. Ihr eindrückliches, raffiniert gebautes Debüt ist ein Buch über Familie und Herkunft, über Eltern- und Kindschaft ̶ ein heutiger Künstlerinnenroman und vor allem auch der Roman einer Liebe.
Marina Frenk lebt seit 1993 in Deutschland. Sie ist Schauspielerin und Musikerin, unter anderem am Schauspiel Köln, am Maxim Gorki Theater Berlin und am Schauspielhaus Bochum. 2016 erhielt sie zusammen mit Sibylle Berg den 65. Hörspielpreis der Kriegsblinden für Und jetzt: die Welt!. Ihr Hörspiel Jenseits der Kastanien wurde mit dem Europäischen CIVIS Radiopreis 2017 ausgezeichnet.
Einheitspreis 15 € / ermäßigt 10 €
Kartentelefon 0621/504 2558
Quelle: Theater im Pfalzbau