Pirmasens – Er gilt als einer der führenden Interpreten unserer Zeit, sowohl als Solist wie auch als Kammermusiker: Alexander Lonquich. Beeindruckende Virtuosität und perfekte Interpretation versprechen einen hochkarätigen Klavierabend in der Pirmasenser Festhalle. Am Dienstag, 8. November 2022, stehen Werke von Dvoràk, Hartmann und Schubert auf dem Programm.
Unter seinen musikalischen Maximen nennt der preisgekrönte Künstler als eine der wichtigsten: Jede Begenung mit einem Kunstwerk ist gleichzeitig das Ausloten des eigenen existenziellen Standorts. Nur so hat Musikmachen heute Sinn.“
Geboren in Trier, ist der heute 62-Jährige wegen seiner berührenden Musikalität, beeindruckenden Virtuosität und fulminanter Unmittelbarkeit der Wiedergabe regelmäßig zu Gast bei internationalen Festivals wie den Salzburger Festspielen, der Schubertiade Schwarzenberg, dem Beethoven Fest Bonn, um nur einige zu nennen. Ferner konzertiert er in den wichtigsten Konzertzentren Europas, der USA, Japan und Australien.
Als Solist spielte er u.a. mit den Wiener Philharmonikern, dem Royal Philharmonic Orchestra und dem SWR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Dirigenten wie Claudia Abbado, Heinz Hollinger und Sándor Végh.
Neben seiner herausragenden Karriere als Solist begeistert Alexander Lonquich auch in der künstlerischen Zusammenarbeit mit Partnern wie Nicolas Altstaedt, Vilde Frang, Nils Mönkemeyer, Tabea Zimmermann, dem Artemis Quartett und vielen anderen mehr. Lonquich wurde mit vielen bedeutenden Preisen ausgezeichnet, darunter dem Diapason d`Or, Premio Abbati und Edison Preis.
Einen bedeutenden künstlerischen Schwerpunkt setzt Alexander Lonquich auf die Doppelfunktion als Dirigent und Solist. Grandiose Erfolge feierte er mit Orchestern wie dem Münchner Kammerorchester, Camerata Salzburg und dem Mozarteum Orchester.
Zum Auftakt des Konzertes in der Pirmasenser Festhalle widmet sich Alexander Lonquich dem Klavierzyklus „Humoresque“ des böhmischen Komonisten Antonín Dvorák. Nr. 7 „Poco lento e grazioso“ ist das wohl bekannteste Klavierwerk des Musikers und zählt neben Beethovens „Für Elise“ zu den populärsten Klavierstücken überhaupt. Wenngleich der Name suggeriert, die Stücke seien humorvoll und heiter, so zeichnen sie sich doch auch durch melancholische Passagen aus, die dem Werk einen großen Kontrastreichtum verleihen.
Im Anschluss erklingt die Sonate „27. April 1945“ aus der Feder des bayerischen Komponisten Karl Amadeus Hartmann. Dieser wird unmittelbar vor seinem Haus Augenzeuge eines grauenvollen Ereignisses. Ein Elendsstrom zieht vorüber. Tausende entkräftete und ausgehungerte Häftlinge wurden von schwerbewaffneten SS-Schergen mit Kampfhunden aus dem Konzentrationslager Dachau getrieben. Hartmann versucht, das belastende Erlebnis des Todesmarsches mit einer Klavierkomposition zu bewältigen. Die Sonate, die als Titel das unvergessliche Datum trägt, ist in ihrer Aussage unmissverständlich. Sie verweist auf „die Internationale“ wie auf Beethovens „Les Adieux“-Sonate und deutet die Sozialistenhymne „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“ in einen bewegenden Trauermarsch um. Es ist ein Werk, das an Grenzen geht, spieltechnisch wie in seinem extremen Gefühlsspektrum, eine Musik voller Verzweiflung und Hoffnung, Trauer und Mitgefühl. Es ist ein sich Aufbäumen gegen die brutale Gewalt des Nazi-Terrors und zugleich ein klares Bekenntnis zur Humanität.
Den Abschluss bildet die Interpretation von Franz Schuberts Sonate B-Dur D960. In seinem letzten Lebensjahr 1828 komponierte Schubert drei Sonaten für Klavier, die allgemein als Krönung seiner lebenslangen Auseinandersetzung mit der Gattung Klaviersonate bezeichnet werden. In ihnen zeigt sich deutlich Schuberts Rolle als Nachfolger der Klassiker. Zugleich erklingt hier sein ureigener, tief persönlicher Ton. Die B-Dur-Sonate, D 960, ist die letzte der drei späten Sonaten und deshalb dasjenige Werk Schuberst, das am meisten vom Nimbus eines „Schwanengesangs“ umgeben ist. Vor allem das ruhige Thema des ersten Satzes besticht durch seinen träumerischen Ausdruck, der dem Pianisten höchste Anforderungen an die Leuchtkraft des Tones und die Feinheiten der Nuancierung stellt.
Am Dienstag, 8. November 2022, ist der Pianist Alexander Lonquich mit einem Klavierabend in der Pirmasenser Festhalle zu erleben. Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Die Abendkasse öffnet um 19 Uhr. Die Tickets kosten zwischen elf und 22, ermäßigt zwischen 5,50 und elf Euro. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf beim Kulturamt im Forum Alte Post oder im Internet unter www.ticket-regional.de. Telefon: 06331/2392716; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de.
Quelle: Stadtverwaltung Pirmasens