Rockenhausen – „TwO LEAVE THE SEA“ , das ist der Titel der nächsten Kunstausstellung im Museum für Kunst in Rockenhausen, die Michael Volkmer – Pfalzpreisträger 2024 – und seine Frau Stefanie Buffy Werner dem kunstinteressierten Publikum vorstellen wollen.

Die Vernissage findet am Sonntag, 6. April 2025 um 11.00 Uhr statt und die Ausstellung wird bis 25. Mai 2025 zu besichtigen sein.

Christian Rupp, Erster Beigeordneter der Stadt Rockenhausen und Luise Busch vom Kahnweiler Arbeitskreis werden die Besucherinnen und Besucher begrüßen. Denise Kamm MA vom Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern hat die fachkundige Einführung in die Ausstellung übernommen.

Michael Volkmer stammt aus Ludwigshafen, hat an der Freien Akademie Rhein-Neckar in Mannheim studiert und ist seit 1994 als freischaffender Künstler in der Kunstszene bekannt.

Der Kunsthistoriker und langjährige Vorsitzende des Heidelberger Kunstvereins Hans Gercke kennt Michael Volkmer seit langer Zeit und kann seine künstlerische Arbeit gut beurteilen.

„Einer, der mit vermeintlich unverrückbaren Werten und Sicherheiten virtuos jongliert, mit Witz und Augenzwinkern angeblich Selbstverständliches kritisch unter die Lupe nimmt und mit den Mitteln der Kunst Fragloses listig hinterfragt, indem er es lächerlicherweise ernst nimmt und dabei unversehens im Fragwürdigen einen denkwürdigen Kern freilegt, ist Michael Volkmann.

Er hat Erfahrung und Erfolge im Bereich räumlich-plastischer Gestaltungen und Interventionen im öffentlichen Raum vorzuweisen, insbesondere auch im kirchlichen, wobei ihn nicht nur die architektonischen, sondern auch die inhaltlichen Vorgaben interessieren und inspirieren“.

Hans Gercke

Sylvie Kyeck weist uns auf das besondere Interesse des Künstlers an der Farbe hin.

„Seit vielen Jahren beschäftigt sich Michael Volkmer intensiv mit Unfarben und setzt sie ähnlich wie bei Holbein ein, um Objekte zu verfremden. Charakteristisch in seinen bisherigen Arbeiten ist die Farbe RAL-15, das sogenannte Hellfenbein. Hellfenbein ist eher eine unbeliebte Farbe. Es ist die Farbe, in der deutsche Taxis lackiert sind und die oft ganze Krankenhauseinrichtungen ziert.

Sie erweckt eine neutrale, unemotionale bis negative Assoziation. Michael Volkmer wurde während eines längeren Krankenhausaufenthaltes sehr intensiv mit Hellelfenbein konfrontiert. Seitdem fasziniert ihn der Farbton, der frei von Deutungen in der Farbpsychologie ist und mehr Freiheiten mit sich bringt als Blau oder Rot. Doch Hellelfenbein hat in seinem Werk inzwischen eine Konkurrentin bekommen. In diesem Fall hat er die Farbe nicht gefunden, sondern selbst anmischen lassen, nach dem Farbvorbild einer Grundierung. Es handelt sich dabei um ein grünlich-schimmerndes Beige-Grau. Da es keine offizielle Farbe ist, hat das Grau auch keinen Namen. Es entzieht sich jeder Einordnung, ist schmutzig, ändert sich je nach Lichteinfall und irritiert regelrecht. Genau das sind die Eigenschaften, die Michael Volkmer an der Farbe so schätzt.“

Sylvie Kyeck

So einfach und lapidar die Arbeiten von Pfalzträger Michael Volkmer auf den ersten Blick erscheinen mögen, so ambivalent scheint die Aussage zu sein, die sich hinter ihnen verbirgt.

Die Entdeckung der banalen Dinge, dem Alltagsgegenstand, dem Kitsch oder auch den Reproduktionen kunstgeschichtlicher Ikonen eine völlig andere Erscheinungsweise zu verleihen, sobald man sie in einen neutralisierenden Farbüberzug taucht, eröffnete Michael Volkmer ein neues und bis heute praktizierendes Arbeitsfeld.

In der Ausstellung in Rockenhausen stellen Michael Volkmer und seine Frau Stefanie Buffy Werner gemeinsam aus.

Stefanie Buffy Werner hat ebenso wie Michael Volkmer in Mannheim an der Freien Akademie Rhein- Neckar studiert. Die Ausstellung in Rockenhausen ist ihre dritte gemeinsame Ausstellung.

Ihr künstlerisches Tun findet seit 2019 in ihren Ateliers in der Eisenschmelz bei Winnweiler statt.

Zu Stefanie Buffy Werners Arbeiten sagt J. Helmute:

„Wo sich in den Zeichnungen der „Manie- Projekte winzige Kugelschreiber-Kringel, tausendfach in äußerster Ordnung, langsam kriechend über die Fläche des Zeichenuntergrundes ausbreiten, sind es bei den Häkelobjekten „Inform“ die sich verkettenden Schlaufen, die sich zu informellen Gebilden mit unzähligen kleinen Ausbuchtungen aufwölben.

Die Präsentation verändert die Anmutung der Objekte; ob aufgesockelt oder klassisch in Augenhöhe an der Wand hängend gezeigt, oder etwas aus dem Blickfeld genommen und in den Raumecken platziert -hier wirken die Objekte wie Wucherungen, die sich durch die Wand ihren Weg in den Raum bahnen.

Aus den kleinen Tafelbildern der Reihe „Heimatmelodie“ hängen rote Fäden. Die auf den ersten Blick glatte Oberfläche aus biederen Tapetenmustern vergangener Jahrzehnte mit Ausdrucken von Stadttauben wird gestört durch die Wucherung der Fäden. Einerseits symbolisiert der rote Faden die Verbindung der einzelnen Arbeiten, andererseits hält er die Tauben fest in ihrer artuntypischen “Heimat“, der Stadt. Und endlich erinnern die Fäden auch an die Rückseite von geknüpften Teppichen und damit an all das, was im Laufe der Jahre darunter gekehrt wird.“

J. Helmute

Steffanie Buffy Werner nutzt den aktuellen Zivilisationsmüll für ihre Arbeiten.

Im Museum für Kunst in Rockenhausen wird sie Arbeiten aus zwei neuen Serien zeigen.

Seit einigen Jahren lehren beide zusammen an der Sommerakademie in Marburg (Upcycling-Art).

Stefanie Buffy Werner leitet außerdem seit 2022 das FCK Museum in Kaiserslautern.

Beide werden zusammen die außergewöhnliche Ausstellung „TwO LEAVE THE SEA“ in Rockenhausen präsentieren und ganz im Sinne D.H. Kahnweilers die Besucherinnen und Besucher überraschen und zur Auseinandersetzung auffordern.

Das Museum für Kunst in der Speyerstraße 3 in Rockenhausen ist jeweils dienstags bis sonntags von 14:30 -17:30 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter www.rockenhausen.

Quelle: Verbandsgemeindeverwaltung Nordpfälzer Land


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