Wissembourg – „Die Vorschläge der Region Grand Est in Wissembourg/Weissenburg ein Bahnbetriebswerk für den grenzüberschreitenden Zugverkehr zu errichten, stellen für die pfälzisch-elsässische Grenzregion eine gute, auch wirtschaftliche Zukunftsperspektive dar“, so Ministerpräsident Alexander Schweitzer zu den in Wissembourg durch den Präsidenten der Région Grand Est, Franck Leroy, vorgestellten Überlegungen für ein Bahnbetriebswerk. Dort sollen die Fahrzeuge des grenzüberschreitenden Verkehrs gewartet werden.

„Es ist durch das Betriebswerk mit der Schaffung von 30 bis rund 60 Arbeitsplätzen zu rechnen, je nachdem wie der Fahrzeugeinsatz auf das Werk zugeschnitten wird“,

so der Beauftragte des Ministerpräsidenten für Grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Werner Schreiner. Über eine Aufwertung der elsässischen Stadt freut sich auch Bürgermeisterin Sandra Fischer-Junck, die betonte, dass Wissembourg/Weissenburg ein auch in der Pfalz beliebtes Tourismusziel darstelle, das an der wichtigen Verbindung nach Straßburg liege. Die geplanten durchgehenden Zugverbindungen führten zu einer weiteren Verbesserung des umweltfreundlichen Verkehrsangebotes auf der Schiene.

Pläne, die Fahrzeugunterhaltung in Straßburg dauerhaft zu konzentrieren, hatten sich aufgrund der Enge der Bahnanlagen im heutigen Stadtbereich nicht realisieren lassen, so dass die Region mit der SNCF, der französischen Staatsbahn, in Gespräche für die Übernahme der Flächen des einstigen Güterbahnhofs in Wissembourg/Weissenburg eingetreten ist. Im vergangenen Jahr wurden im Bahnhof Wissembourg bei Sanierungsmaßnahmen auf den Flächen die alten Gleisanlagen abgebaut. Im Zusammenhang mit der Regionalisierung des Bahnverkehrs in Frankreich soll die Region in Zukunft neben anderen Strecken auch für die Infrastruktur der Bahnstrecken zwischen Haguenau und Wissembourg bis zur pfälzisch-elsässischen Grenze an der Lauterbrücke verantwortlich sein. In diesem Zusammenhang soll dann als erste Maßnahme auch der Bereich des Bahnhofs in Wissembourg umgebaut werden, um höhere Fahrtgeschwindigkeiten und kürzere Fahrtzeiten zu erlauben.

Derzeit große Sorgen bereitet den Partnern, dass die grenzüberschreitende Bahnstrecke zwischen Winden und Wissembourg durch das Problem der Dachsbauten und das Problem von Hangauswaschungen in ihrer Geschwindigkeit beeinträchtigt ist. Die Fahrgäste aus dem pfälzisch-elsässischen Grenzraum, also aus Wissembourg, und den rheinland-pfälzischen Gemeinden entlang der Bahnstrecke können so nur unter Schwierigkeiten ihre Arbeitsplätze in Karlsruhe und Landau erreichen. Werner Schreiner sicherte nach Absprache mit dem zuständigen Zweckverband ZÖPNV-Rheinland-Pfalz-Süd zu, dass Baumaßnahmen und Streckensperrungen sowie Veränderungen der Verkehrsangebote eng mit den Nachbarn abgestimmt werden.

Präsident Franck Leroy wies darauf hin, „dass die Ausschreibung der Verkehrsleistungen zwischen der Region Grand Est sowie den Bundesländern Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg gute Fortschritte mache und eine gute Zusammenarbeit herrsche“. Der Präsident von Grand Est hofft auch, dass sich für die Jugendlichen zum „Sommerausflug“ wie im vergangenen Jahr auch wieder eine Regelung finden lassen wird, so dass man die „Regionen des Nachbarn“ kennenlernen kann.


Quelle: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz