Rockenhausen – Zur Eröffnung der Ausstellung „In der Zwischenzeit“ lädt der Kahnweiler Arbeitskreis am 28. April 2024, 11 Uhr, ganz herzlich ins Museum für Kunst in Rockenhausen, Speyerstraße 3, ein. Die Ausstellung von Jutta Steudle wird dort zu den üblichen Öffnungszeiten, dienstags bis sonntags 14.30 – 17.30 Uhr, noch bis zum 16. Juni zu sehen sein.

„Jutta Steudle geht es in ihrer Arbeit weniger um Gestaltung als vielmehr um Materialuntersuchung. Eigentlich betreibt sie eine Art Grundlagenforschung mit Materialien. Etwa zum Abschluss der Akademiezeit arbeitete sie über einen längeren Zeitraum mit Latex, später mit Kunststoffen, dann mit Papier und Beton. Die Zwischenergebnisse dieser Forschung münden in Fragen oder Problemstellungen. Eigentlich wünsche sie, das Material möge sich selbst aussprechen, ohne dass irgendwelche Formen dazwischenstehen, die bei der Strenge, mit der Jutta Steudle darüber nachdenkt, zwingend hätten sein müssen.“

Harald Kröne über die Künstlerin im November 2017

Man müsse die Arbeiten der Künstlerin ganz genau ansehen, um das heraus zu finden, weil man näher liegenden Lösungen leicht auf den Leim gehe. Das sei sicher auch die Absicht Steudles, dieses Abfragen unserer Aufmerksamkeit. Dazu komme eine eigenartig insistierende Grundhaltung, die versuche, auf das Wesentliche zurückzugehen, auf wenige „Handgriffe“.

„Steudles Papierarbeiten sind weder dominant noch besonders raumgreifend. Und dennoch nehmen sie signifikante Eingriffe im Raum vor. Sie sind immer abstrakt und entziehen sich spröde eindeutigen Interpretationen. Sie wollen nicht nur mit den Augen, sondern auch empathisch erkundet werden.“

Alexa Becker

Zu ihren aktuellen Bildern merkt sie an, dass die Künstlerin diese konsequent zweiseitig bearbeite, mit einem dickflüssigen Lack auf der einen und einer dünnflüssigen Farbe auf der anderen Seite. Das mache den gestalterischen Prozess der Künstlerin noch komplexer und bewirke stärker sichtbare Spuren auf der Oberfläche des Werkes. Durch das Knicken und spätere Falten platze Lack ab, zeigten sich Spuren des späteren Einwirkens auf das Material. In gewisser Weise erzählten die Arbeiten dadurch mehr von ihrem Entstehungsprozess. Steudles künstlerisches Vorgehen reize stets die Grenzen des Materials aus, sei eine Art Gratwanderung zwischen Realisierbarkeit und Scheitern.

„Über die rein optische Wahrnehmung des Betrachters hinaus appellieren die Objekte an dessen instinktive Reaktion. Auch wenn sich das Werk einer eindeutigen Sinnhaftigkeit entzieht, berührt es uns in einer Weise, die sich schwerlich in Worte fassen lässt.“

Alexa Becker

Die 1972 in Stuttgart geborene Künstlerin lebt und arbeitet in Mannheim, studierte von 2001-2006 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Einzelausstellungen hatte sie bisher in Heidelberg, Mannheim und in Karlsruhe.


Quelle: Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land


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