Mainz – „Der grenzüberschreitende Verkehr ist ein Schlüssel zur Zusammenarbeit und Integration in Europa, wie das Projekt der Region Grand Est mit Rheinland-Pfalz eindrucksvoll zeigt. Moderne Mobilitätslösungen schaffen nicht nur Verbindungen zwischen Ländern, sondern auch zwischen Menschen und Kulturen. Die Bedeutung solcher Projekte für die Zukunft der europäischen Zusammenarbeit kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, so Werner Schreiner, Beauftragter des Ministerpräsidenten für Grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

Am Montag haben im Nord-Elsass die Probefahrten mit den neuen, später grenzüberschreitend einsetzbaren, Fahrzeugen begonnen. Es erfolgen nun die ersten Tests im Regelbetrieb. Die Fahrzeuge wurden seitens der Region Grand Est gemeinsam mit den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg beschafft – Eigentümer wird die Region Grand Est, die die Fahrzeuge dann gemeinsam mit den Bundesländern oder ihren ÖPNV-Organisationen dem Gewinner der europaweiten Verkehrsausschreibung zur Verfügung stellen wird. 

Die für die französischen Streckenbereiche ausgesprochene Zulassung ermöglichen nun erste Tests im Kundenbetrieb. Die Zulassung für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Deutschland wird bis Mitte kommenden Jahres erwartet, sodass eventuell im Fahrplan 2026 am Wochenende erste Einsätze auch in der Pfalz möglich sind. Vertreter der Firma CAF, dem spanischen Eisenbahnproduzenten, der aufgrund einer EU-Auflage die Produktion im elsässischen Reichshoffen von Alstom übernommen hat, gehen davon aus, dass der „Fahrplan“ fahrzeugseitig so „zu halten“ sei. Zu den Einsatzvorbereitungen braucht man bis zu diesem Zeitpunkt u.a. auch die funktionierende zweisprachige Kundeninformation.

Der für die Mobilität in der Region Grand Est zuständige Vizepräsident Thibaut Philipps und Regionalrätin Evelyne Isinger, die seit 2018 die Verhandlungen mit den Bundesländern begleitet, waren ebenso an Bord, wie Verbandsdirektor Michael Heilmann vom ZÖPNV Süd und Werner Schreiner Beauftragter des Ministerpräsidenten für Grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Die beiden letztgenannten begleiten die Überlegungen für die Umsetzung des Projektes grenzüberschreitenden Direktverbindungen zur „Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität“ seit 2016, wobei es damals erst einmal um die Definition der Einsatzstrecken ging, war doch die Region Grand Est gerade in der Gründungphase und die Aufgabenträgerschaft für den ÖPNV noch nicht auf die Region übertragen.

Dass die Region für ihre Probefahrten das Nordelsass auswählte, hing wohl auch damit zusammen, dass die Strecke Neustadt – Landau – Weissenburg/Wissembourg – Strasbourg im grenzüberschreitenden Zukunftskonzept der Region eine wichtige Rolle spielt. Als der damalige Präsident der Région Grand Est, Jean Rottner, in Paris das S-Bahn ähnliche System für Strasbourg vorstellte, (REME – Réseau Express Métropolitain Européen) hat er großen Wert daraufgelegt, dass das Strasbourger Netz in Neustadt an der Weinstraße eine Verknüpfung mit der S-Bahn Rhein-Neckar erhält.


Foto (v.l.): Anne Sander ehemalige MEP, Claude Sturni Bürgermeister der Agglomeration Haguenau, Unbekannter Gast, Werner Schreiner, Thibaud Philipps Vizepräsident der Region Grand Est für Mobilität, Evelyne Isinger Beauftragte des Regionalpräsidenten für grenzüberschreitende Mobilität, Michael Heilmann Verbandsdirektor des rheinland-pfälzischen ZÖPNV, Sandra Fischer-Junck Bürgermeisterin von Wissembourg/Weissenburg.


Quelle: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz