Neustadt an der Weinstraße – In „Outdooractive“, einem der meistgenutzten Outdoor-Portale in der Pfalz, werden Naturschutzgebiete ab sofort standardmäßig in der Kartographie angezeigt. So erhalten Freizeitsportler und Ausflügler gut erkennbare Hinweise darauf, dass sie sich in einem besonders schützenswerten Umfeld aufhalten.

Doch es geht noch weiter: Die Software erkennt, ob die gewählte Freizeitaktivität wie Wandern oder Radfahren im Gebiet gestattet ist und führt bei der Navigation automatisch daran vorbei. Im Internet veröffentlichte Tourenvorschläge, die nicht den Naturschutzregeln entsprechen, werden als geschlossen angezeigt. Die Plattform Outdooractive ist in der Pfalz vor allem durch den „Tourenplaner Rheinland-Pfalz“ und die „SÜW App“ des Verein Südliche Weinstrasse e.V. bekannt. 

Die Grundlage für die Einbettung der Technik in die genannten Apps stammt aus der Datenbank von Digitize the Planet e.V.. Der im Jahr 2020 gegründete gemeinnützige Verein verfolgt das Ziel, alle relevanten Regeln zur Nutzung der Natur zu digitalisieren und als freiverfügbare Daten, sogenannte „Open Data“, zur Verfügung zu stellen. Pfalz Touristik ist dem Verein im Herbst 2020 beigetreten und hat die Informationen und Regeln aller vorliegenden Schutzgebietsverordnungen in der Pfalz zentral erfasst. Diese befinden sich in großen Teilen zwar auch in der öffentlichen Geo-Datenbank „LANIS“, jedoch wird LANIS kaum vom Otto-Normal-Verbraucher genutzt und es gibt keine Schnittstelle zu den Tourenportalen.

„Themen der Besucherlenkung sind aus dem Aufgabenbereich des Tourismus nicht mehr wegzudenken. Wir wollen aktiv dazu beitragen, dass Freizeit und Urlaub nachhaltiger werden. Aus ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Sicht.“

Tobias Kauf, Geschäftsführer der Pfalz Touristik

Aktuell kommt es durch die Aufschaltung der Datenbank noch vereinzelt zu Fehlern. So werden einzelne bestehende und genehmigte Tourentipps auf www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de fälschlicherweise als geschlossen angezeigt. Bis Jahresende sollen die Kinderkrankheiten aber beseitigt sein. Digitize the Planet arbeitet im Rahmen nationaler Netzwerke und Beziehungen daran, die Datenbank in weitere Tourenportale zu integrieren. Außerdem möchte man sich enger mit den örtlichen Naturschutzbehörden vernetzen. 

Die Maßnahme der Pfalz Touristik ist nach Einführung der Sensibilisierungs-Kampagne „UFFBASSE! Für Rücksicht und Naturschutz“ ein weiterer Meilenstein für verbesserte Besucherlenkung und mehr Naturschutz.

„Es geht gewiss nicht darum, die Menschen zu bevormunden und wir lehnen eine Verbotskultur auch strikt ab. Jedoch weiß man als Gast oder Bürger oftmals auch nicht wo man laufen oder Rad fahren darf beziehungsweise nicht darf. Hier kann die Technik Abhilfe schaffen und zur Sensibilisierung beitragen.“

Tobias Kauf

Quelle: Pfalz Touristik