Bodenheim – Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt, werden in dieser Woche nicht nur in der Pfalz oder in Rheinhessen, sondern bereits auch in Sachsen, Franken oder an der Mosel Trauben von frühreifen Rebsorten wie Solaris oder Ortega für die Bereitung des ersten Federweißen gelesen.

Es wird zudem allgemein mit einem vergleichsweise frühen Beginn der Hauptweinlese von Sorten wie etwa Müller-Thurgau Ende August bis Anfang September gerechnet. Sekterzeuger dürften die Trauben der Burgundersorten ebenfalls schon Ende August einbringen. Spätreifende Sorten wie der Riesling werden voraussichtlich je nach Anbaugebiet ab Mitte September lesereif sein.

Jüngere Anlagen leiden unter Trockenstress

Trotz der äußerst geringen Niederschläge stehen viele ältere Weinberge mit ihren bis zu zehn Meter tiefen Wurzeln noch relativ gut da. Jüngere Anlagen und Reben auf leichten, wenig Wasser speichernden Böden leiden allerdings deutlich unter dem Wassermangel und werden teilweise bewässert. In sehr stark gestressten Weinbergen müssen sogar die noch heran­wachsenden Trauben entfernt werden, um die Rebstöcke zu entlasten.

Anna-Maria Löffler bei der Weinlese in der Pfalz (Foto: DWI)
Anna-Maria Löffler bei der Weinlese in der Pfalz (Foto: DWI)

Der Fruchtansatz ist in diesem Jahr Dank einer unproblematischen Rebblüte sehr gut und die Trauben präsentieren sich derzeit ausgesprochen gesund. Die Trockenheit sorgt jedoch dafür, dass die Beeren relativ klein bleiben. Bei extremem Wassermangel verzögert sich zudem die weitere Traubenreife.

Von daher hängen die zu erwartenden Erntemengen sehr stark von den Niederschlägen der nächsten Wochen ab. Ideal für einen guten Weinjahrgang 2022 wäre der ein oder andere ausgiebige Landregen im August und ein trockener September zur Hauptlesezeit.


Quelle: Deutsches Weininstitut GmbH