Ludwigshafen – Die fliegenden Gelben Engel der ADAC Luftrettung sind 2024 bundesweit zu 49.048 Notfällen ausgerückt. Damit gingen die Einsätze der ADAC Rettungshubschrauber im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent zurück (minus 2.299). Im Durchschnitt wurden die Maschinen jeden Tag bundesweit zu knapp 135 Notfällen alarmiert, rund 22 davon in Rheinland-Pfalz.

Die meisten Einsatzorte lagen 2024 in Bayern mit 12.015 (Vorjahr 12.998), hier befinden sich auch die meisten Stationen. Dahinter folgen Rheinland-Pfalz mit 7.907 (8.761) und Nordrhein-Westfalen mit 5.603 (5.796).

Bei den ADAC Luftrettungsstationen mit den meisten Alarmierungen liegen „Christoph 31“ in Berlin (2.070), „Christoph 15“ in Straubing (1.814) und „Christoph 18“ in Ochsenfurt (1.795) auf den vorderen Plätzen. Hinter diesen Stationen folgen Wittlich und Koblenz auf den Plätzen vier und fünf: „Christoph 10“ in Wittlich wurde 1.767 Mal (1.873) angefordert, „Christoph 23“ in Koblenz rückte 1.761 Mal (2.020) aus. „Christoph 5“, der an der BG Unfallklinik Ludwigshafen stationiert ist, kam auf 1.425 Einsätze (1.522).

Rettungswinde am Rettungshubschrauber Christoph 66 (Foto: Holger Knecht)
Rettungswinde am Rettungshubschrauber Christoph 66 (Foto: Holger Knecht)

Rettungshubschrauber mit Rettungswinde

„Christoph 66“ (Imsweiler) brachte es auf 1.609 (1.788) Einsätze. Er ist der einzige ADAC Rettungshubschrauber in Rheinland-Pfalz mit einer Rettungswinde. Diese war 92 Mal im Einsatz, das waren neun Einsätze mehr als im Jahr zuvor. Im September 2024 wurde in Imsweiler mit dem Bau einer neuen Station begonnen.

Zwei Mal im Jahr steht für die Crews der ADAC Luftrettung eine medizinische Einsatzübung mit Winde und Bergesack auf dem Programm. Trainiert wird beispielweise die Rettung von Personen in Notlage von einem Schiff auf dem Rhein oder schwer erreichbaren Einsatzorten in ländlichen Regionen. Die Windenhubschrauber stehen zudem in Katastrophenfällen zur Rettung von Menschen zur Verfügung.

Bundesweiter Einsatzgrund Nummer eins waren mit 31 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Arbeits-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen mit 26 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 13 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei sieben Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache. Unter den Patienten waren mit 59 Prozent mehr Männer. Bei fast jedem zehnten Patienten handelte es sich um Kinder oder Jugendliche.

Christoph 5 (Foto: Holger Knecht)
Christoph 5 (Foto: Holger Knecht)

Als Gründe für den Rückgang der Einsätze sieht die ADAC Luftrettung neben normalen Einsatzschwankungen und wetterbedingten Flugausfällen die erweiterten Befugnisse für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter sowie den zunehmenden Einsatz von Telenotärztinnen und Telenotärzten. Die Zahl der Fälle, in denen ein Notarzt vor Ort erforderlich ist, habe sich dadurch verringert. Um die Notfallversorgung insgesamt zu verbessern, hat die ADAC Luftrettung inzwischen eine eigene ADAC Telenotarzt gGmbH gegründet.

Informationen zu den Stationen finden Sie online unter www.luftrettung.adac.de/stationen

Quelle: ADAC Luftrettung gGmbH