Mainz – Der in Kaiserslautern lebende Autor Tijan Sila erhält in diesem Jahr den Martha-Saalfeld-Preis. Kulturministerin Katharina Binz wird den mit 8.000 Euro dotierten Preis am 5. Dezember übergeben. Der Hauptpreis wird ohne Ausschreibung auf Vorschlag einer Fachjury vergeben.
„Der 1981 in Sarajevo geborene Tijan Sila ist ein Glücksfall für die deutschsprachige Literatur. Seit seinem Debütroman ‚Tierchen unlimited‘ aus dem Jahr 2017 beeindruckt er Leserinnen und Leser und das Feuilleton gleichermaßen. Immer wieder stellt er sich herausfordernden Themen und findet dafür eine zeitgemäße, sehr individuelle Sprache. Die Fachjury hat mit Tijan Sila eine ausgezeichnete Wahl für den Martha-Saalfeld-Preis getroffen, der ich mich gerne anschließe.“
Kulturministerin Katharina Binz
Das Land Rheinland-Pfalz vergibt den Preis in Kooperation mit der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau an rheinland-pfälzische Autorinnen und Autoren, deren literarisches Werk über die Landesgrenzen hinaus Beachtung findet.
Der Fachjury gehören die Leiterin des Zentrums für Kultur- und Wissensdialog an der PRTU, Prof. Dr. Anja Ohmer, Ingo Rüdiger (Literaturbüro Mainz für Rheinland-Pfalz e.V.), Petra Plättner (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz), die Journalistin Susanne Schmaltz (SWR) und der Literaturreferent des Landes Rheinland-Pfalz, Michael Au, an.
„Besonders hervorzuheben ist Silas jüngster Roman ‚Radio Sarajewo‘ aus dem Jahr 2023. Darin nimmt er die Perspektive eines Jungen aus einer behüteten Akademikerfamilie ein, der die Grausamkeit und die Absurdität des Kriegs erfährt. Silas Fähigkeit, von seiner eigenen Geschichte und der Geschichte der zerbombten Stadt Sarajevo mit schwarzem Humor und lakonischem Witz zu berichten, zeugt von hohem literarischen Können. Er hat ein lesenswertes Erinnerungsbuch geschrieben, das weit über unsere Gegenwart hinausreicht.“
Die Begründung der Jury.
Die Preisverleihung findet am 5. Dezember 2024 in Landau, dem Geburtsort der namensgebenden Dichterin Martha Saalfeld, statt.
Quelle: Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration