Berlin – NEUSTART KULTUR war das umfangreichste Unterstützungsprogramm der Bundesregierung für die Kultur während der Pandemie. Im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) wurde dieses Unterstützungsprogramm nun evaluiert.
Ein Expertenteam der Syspons GmbH kommt zu dem Ergebnis: NEUSTART KULTUR hat erfolgreich und wesentlich dazu beigetragen, den Kulturbereich in seiner Vielfalt in den schweren Jahren der Pandemie zu stützen und für die Zukunft zu stärken. Die Evaluation formuliert außerdem Verbesserungsvorschläge und Handlungsempfehlungen, etwa für mehr Übersichtlichkeit und Synergien innerhalb der Programmlinien, als auch eine bessere Verzahnung zwischen Bund und Ländern, das Schaffen von Notfallnetzwerken sowie die Nutzbarmachung von gesammelten Erfahrungen.
„Wir freuen uns, mit der Evaluierung einen fundierten Beitrag zur Überprüfung der Wirksamkeit der Kulturförderung in der Corona-Krise leisten zu können und so eine belastbare Grundlage für künftige kulturpolitische Entscheidungen zu schaffen. Den wichtigsten Erfolg leistete NEUSTART KULTUR zur Unterstützung des Erhalts der kulturellen Infrastruktur in der Krise. Darüber hinaus setzte das Programm auch Impulse für die künftige Förderung und für Innovationen in den unterschiedlichen Sparten.“
Dr. Christoph Emminghaus, Geschäftsführer der Syspons GmbH
„Diese externe Evaluation kommt zu dem Ergebnis, dass NEUSTART KULTUR als Rettungs- und Zukunftsprogramm der BKM in einer existentiellen Krise bundesweit großflächige Wirkung gezeigt hat. Mit seiner gleichzeitig breiten wie auch spartenspezifischen Ausgestaltung hat es wesentlich dazu beigetragen, die kulturelle Infrastruktur in Deutschland während und unmittelbar nach der Pandemie nachhaltig zu stabilisieren, zukunftsfähig zu machen und so auch einen guten Übergang in die Zeit nach der Pandemie sicherzustellen. Das Programm hat erheblich dazu beigetragen, dass Kultur während der Pandemie wieder möglich war und Künstlerinnen und Künstler weiterarbeiten konnten. Die Evaluation gibt aber auch wichtige Impulse zur Verbesserung. Für die Zukunft sollten wir Lehren aus den praktischen Erfahrungen und der Evaluierung für derartige Ausnahmesituationen ziehen. Diese Hinweise zur Verbesserung der Arbeit des Bundes und der Zusammenarbeit des Bundes mit den Ländern nehme ich gerne auf und werde sie auch im Kreis der Kolleginnen und Kollegen besprechen. Aufgrund der Erfahrungen in der Bewältigung dieser Krisensituation haben wir in der BKM-Behörde auch bereits eine ständige Projektgruppe Kultur und Krise eingerichtet und sind damit auch für zukünftige Krisenszenarien noch besser aufgestellt.“
Staatsministerin Claudia Roth
Mit einem Volumen von 2 Milliarden Euro und 78 spartenspezifischen, passgenauen Teilprogrammen, die durch die BKM gemeinsam mit einem Netzwerk aus über 40 mittelausreichenden Stellen entwickelt und umgesetzt wurden, hat NEUSTART KULTUR unter einem hohen Zeit- und Handlungsdruck funktionierende Strukturen geschaffen, die den Kulturbereich in der Pandemie nachhaltig abgesichert haben. Insgesamt wurden im Rahmen von NEUSTART KULTUR von August 2020 bis Juni 2023 über 160.000 Anträge gestellt, von denen mit rund 80.000 die Hälfte bewilligt werden konnte.
Befragt wurden knapp 16.000 Geförderte sowie alle mittelausreichenden Stellen. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Medienanalyse 1.340 Beiträge der Berichterstattung über NEUSTART KULTUR untersucht. Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass NEUSTART KULTUR nicht nur zur Sicherung des Status quo im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit, sondern auch zu einer zukunftsrelevanten Stärkung der Letztempfängerinnen und -empfänger beigetragen und die Resilienz von Kultur und Medien gefördert hat. Außerdem wurden die mittelausreichenden Einrichtungen in ihren jeweiligen Sparten gestärkt.
Insgesamt belegen die Evaluationsergebnisse außerdem, dass NEUSTART KULTUR durch die Art und Weise seiner Umsetzung durch die BKM gut auf die individuellen, teilweise sehr spezifischen Branchenbedarfe im Kontext der Pandemie eingehen konnte. Die stark dezentrale Struktur des Programms stellte dabei für die Erreichung der relevanten förderbedürftigen und förderberechtigten Zielgruppen eine Stärke und ein Alleinstellungsmerkmal dar.
Gleichzeitig hätten – etwa durch einheitliche Fördergrundsätze – auch noch stärkere Synergien zwischen den einzelnen Programmbereichen geschaffen werden können. Empfohlen werden außerdem der Ausbau von Notfallnetzwerken und die Bündelung von im Rahmen von NEUSTART KULTUR gewonnenen Erfahrungswerten, um bei künftigen Krisen schneller und noch effizienter reagieren zu können.
Der Evaluierungsbericht steht unter: https://www.kulturstaatsministerin.de/evaluation-neustart-kultur zum Download zur Verfügung.
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung