Mainz – „In dieser kleinen Briefmarke steckt eine große Geschichte. Sie ist der stolze Verweis auf ein herausragendes jüdisches Kulturerbe und zeigt zugleich, dass jüdisches Leben selbstverständlich und untrennbar zu Rheinland-Pfalz und Deutschland gehört. Jeder Brief, der mit dieser Marke frankiert wird, trägt diese Botschaft weiter. Dieses Zeichen zu setzen, ist nach dem 7. Oktober 2023 leider notwendiger denn je. Jüdisches Leben zur fördern und nach Kräften dafür zu sorgen, dass Jüdinnen und Juden in Rheinland-Pfalz gut und sicher leben können, ist und bleibt ein zentrales Anliegen der Landesregierung“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer bei der Präsentation der Sonderbriefmarke für die SchUM-Stätten in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste.

Das Bundesfinanzministerium würdigt die SchUM-Stätten mit einer Sonderbriefmarke und folgt damit dem Vorschlag von Monika Fuhr, Beauftragte des Ministerpräsidenten für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, sowie Stefanie Seiler, Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer und Vorsitzende des SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V..

„Es ist ganz wunderbar, dass das jüdische Erbe in den SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz, das 2021 durch den UNESCO-Welterbetitel ausgezeichnet worden ist, nun auch durch die Veröffentlichung einer Sonderbriefmarke in ganz Deutschland noch weiter bekannt gemacht wird.“

Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler

Anna Kischner, Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz Rheinhessen und Stellvertretende Vorsitzende des „SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V.“ sagte bei der Feierstunde:

„SchUM hat bis heute einen besonderen Klang in der jüdischen Welt. Es ist die Wiege des aschkenasischen Judentums. Das Ansehen dieser Gemeinden ist bis heute ungebrochen.“

Anna Kischner

Monika Fuhr betonte, wie wichtig in der aktuellen Situation das Wissen um das jüdische Erbe in Deutschland sei.

„Die Sonderbriefmarke ist eine Wertschätzung des jüdischen Lebens und der jüdischen Kultur und setzt ein ganz wichtiges Signal gegen Antisemitismus und Intoleranz“,

so die Beauftragte des Ministerpräsidenten für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen.

„Die drei hebräischen Buchstaben für die Städte Speyer (Schpria), Worms (Urmaisia/Warmaisa) und Mainz (Magenza) stehen für ein einzigartiges jüdisches Kulturerbe. Ich wünsche mir, dass die Sonderbriefmarke an ganz vielen Stellen dazu anregt, den Reichtum jüdischer Tradition kennenzulernen und Begegnung zu schaffen.“

Ministerpräsident Alexander Schweitzer

In diesem Zusammenhang dankte er allen, die sich dafür einsetzen, die Welterbe-Stätten zu erhalten und sich dafür stark machen, dass möglichst viele und vor allem auch junge Menschen von der SchUM-Tradition erfahren.

„Längst gibt es SchUM Kulturtage, und die Besuchszentren sind im Aufbau. Ich weiß, dass es darüber hinaus noch viele weitere tolle Ideen gibt.“

Ministerpräsident Alexander Schweitzer

Gleichzeitig unterstreiche die heutige Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern der christlichen Kirchen, der muslimischen Gemeinschaften, des jüdischen Landesverbands und der jüdischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz, dass der interreligiöse Dialog in Rheinland-Pfalz einen hohen Stellenwert habe.

Vor der Feierstunde besuchte der Ministerpräsident in Begleitung der Beauftragten für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen im Stadthaus an der Großen Bleiche einen mobilen Stand des Event-Teams PHILATELIE der Deutschen Post AG. Dort konnten Interessierte am Erstausgabetag die Briefmarke mit einem Sonderstempel erwerben.

„Nicht nur für Briefmarkensammlerinnen und Briefmarkensammler ist die Sonderbriefmarke bestimmt ein schönes Geschenk, vielleicht auch für Weihnachten.“

Ministerpräsident Alexander Schweitzer

Quelle: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Foto: Gestaltung des Postwertzeichens und der Ersttagsstempel: Professor Jens Müller, Düsseldorf (Quelle: Bundesfinanzministerium)