Landau – Das in Rhodt ansässige Musiker-Ehepaar, die Cellistin Rebecca Rust und der Fagottist Friedrich Edelmann, gestalteten zusammen mit dem in Gleisweiler wohnhaften Oberbürgermeister der Stadt Landau Dr. Dominik Geißler, Sohn des bekannten Heiner Geißler und ausgebildeter Pianist, ein eindrucksvolles Erinnerungs- und Gedenk-Konzert am geschichtsträchtigen Datum 9. November im „Alten Kaufhaus“ in Landau/Pfalz.

Die Finissage der Landau-Ausstellung „Verbrannte Orte“ zur Bücherverbrennung auf dem Rathausplatz in Landau am 10. Mai 1933 sollte eine Brücke schlagen zu den in der Naziherrschaft verbotenen Kompositionen und der Vertreibung und Vernichtung der Existenz ihrer Schöpfer.

Als Glücksfall erwies sich bei dieser Veranstaltung am 9. Nov. 2024 im „Alten Kaufhaus“ die Mitwirkung des Landauer Oberbürgermeisters Dominik Geißler als Pianist, worum viele Städte und Organisationen Landau beneiden. Zusammen mit der international tätigen amerikanischen Cellistin Rebecca Rust und Friedrich Edelmann, Solofagottist der Münchner Philharmoniker unter Sergiu Celibidache und James Levine, wurde ein abwechslungsreiches Programm jüdischer Komponisten angeboten, neben bekannten Namen wie Mendelssohn und Ernest Bloch mit besonderem Augenmerk auf Werke aus unserer Gegend stammenden und wirkenden Komponisten: Hans Gál, Direktor des Mainzer Musik-Konservatoriums bis 1933 und Robert Kahn, gebürtig in Mannheim, Schüler und Freund von Johannes Brahms.

Beim Konzert wurde deutlich, welch großen Verlust das Verbot dieser wunderbaren, unbekannt gebliebenen lyrischen Werke der Spätromantik bewirkte. Das zahlreiche Landauer Publikum war tief bewegt und berührt. Das persönliche Erleben dieser Musik verschafft eine tiefe Wirkung, die durch ein nüchternes abstraktes Aufzählen der grauenvollen Vergangenheit nicht erreicht werden kann.

Begeisterter Applaus, abschließender Dank an alle Veranstalter und Vereine von Dr. Hans-Ludwig Buchholz, Geschäftsführer des Frank-Loeb-Instituts, der zu Beginn eine kompetente und aufschlußreiche Einführung zur Ausstellung und dem gesamten Projekt gegeben hatte.


Quelle: Friedrich Edelmann