Landau – Sie sieht unscheinbar aus, aber die kleine Socorrotaube, die im September geschlüpft ist, ist eine kleine Sensation. Im Zoo Landau in der Pfalz ist diese Art die einzige, die auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „Ausgestorben in der Wildnis“ gilt. Zwar laufen intensive Bemühungen, Tiere aus der Zoo-Ersatzpopulation wieder im natürlichen Lebensraum auf der Insel Socorro vor der Westküste Mexikos anzusiedeln, aber bis dato gibt es diese kleine, zimtbraune Taubenart nur in Menschenobhut. 

Das Europäische Ex-situ-Programm (EEP) wird vom Zoo Frankfurt gemanagt, Nachzuchten sind höchsterwünscht. Im Zoo Landau wurde im August 2022 ein neues Zuchtpaar zusammengestellt, bei dem es jetzt erfreulicherweise zum ersten Mal mit der Aufzucht geklappt hat. Und dies zum Glück ganz unproblematisch, das Jungtier hat in dieser Woche bereits das Nest verlassen und ist somit flügge und auf dem Weg in die Selbständigkeit. 

Die genetische Untersuchung einer Federprobe wird in den nächsten Tagen das Geschlecht des Jungvogels enthüllen. Dann wird der Koordinator des EEPs auf die Suche nach einem passenden Partner oder einer passenden Partnerin gehen. Computerprogramme, die den Stammbaum der europaweit in Menschenobhut lebenden Socorrotauben auswerten, helfen dabei, Paarungen zu finden, bei denen Inzucht vermieden und die genetische Vielfalt der „Backup-Population“ erhalten bleibt. 

„Dies ist die Grundlage dafür, dass nachgezüchtete Tiere eine gute Chance haben, sich im natürlichen Lebensraum zu etablieren und an sich ändernde Umweltbedingungen anzupassen.“

Zookuratorin Dr. Christina Schubert

Der Zoo Landau hält die Art seit dem Jahr 2016 und unterstützt das EEP seitdem regelmäßig mit Nachzuchten. Dass es jetzt mit dem neuen Pärchen auch so gut klappt, ist eine große Freude und ein schöner Erfolg für das Zooteam in Landau und den Artenschutz.


Quelle: Zoo Landau in der Pfalz