Annweiler am Trifels – Das Museum unterm Trifels verfügt über eine umfangreiche und beachtliche Sammlung bildlicher Darstellungen von Burgen der Region. Infolge einer Entdeckung im Kunsthandel ist es im Oktober 2021 gelungen, dieses Repertoire durch drei in der Burgenforschung bislang unberücksichtigte Bleistiftzeichnungen der Burgruinen Trifels, Scharfenberg („Münz“) und Berwartstein des angehenden Architekten Friedrich Jakob Peipers (1805–1878) zu erweitern und zu bereichern.
Mit den Zeichnungen aus dem Jahr 1825 sind herausragende Zeugnisse des frühen künstlerischen Interesses an den Burgen des Wasgaus zu entdecken. Der Vortrag stellt die Blätter eingehend vor und fragt, was einen Schüler der klassizistischen Bauschule von Friedrich Weinbrenner in Karlsruhe motiviert haben könnte, sich mit den Ruinen mittelalterlicher Burgen in der Pfalz zu beschäftigen. Dazu wirft er einen Blick auf das zu Beginn des 19. Jahrhunderts neu erwachte ästhetische und historische Interesse an diesen Monumenten und ordnet die Zeichnungen in die nun einsetzende Bildüberlieferung ein. Durch Vergleiche mit den Zeitgenossen Friedrich Christian Reinermann, Peter Gayer, Heinrich Jakob Fried oder Ludwig Lindenschmit werden die Besonderheiten deutlich, die Peipers zu einem ebenso überraschenden wie unverwechselbaren Pionier der Baudokumentation machen.
Am Vortragsabend werden die drei neu erworbenen Zeichnungen von Friedrich Jakob Peipers erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Vortrag des Kunsthistorikers PD Dr. Bernd Carqué (Universität Heidelberg) „Wasgauburgen im Bild. Friedrich Jakob Peipers und die Bahnbrecher der künstlerischen Aneignung im frühen 19. Jahrhundert“ Donnerstag, 6. Oktober 2022, 19 Uhr Ratssaal der Stadt Annweiler am Trifels
Quelle: Verbandsgemeindeverwaltung Annweiler am Trifels