Landau – Mit zwei Konzerten für Frieden und Völkerverständigung hat das Projekt „Youth. Europe. Music.“ im Mai in Landau und Wissembourg abermals für seine Musik und für Europa begeistert. Die 60 Musikerinnen und Musiker von der Kreismusikschule Südliche Weinstraße, von der École Municipale des Arts de Wissembourg (Frankreich) und der Staatlichen Musikschule Oświęcim (Polen) führten unter ihren charismatischen Dirigenten Marc Bender und Zbigniew Halat ein vielseitiges Programm auf.

Zu hören war unter anderen erstmals das eigens für dieses Ensemble arrangierte Medley aus der Europahymne und den drei Nationalhymnen. Zahlreiche Gäste und Ehrengäste, darunter die Vize-Präsidentin des europäischen Parlaments, Katarina Barley, und Janusz Chwierut, Stadtpräsident der polnischen Stadt Oświęcim (Auschwitz), belohnten das trinationale Orchester mit minutenlangem Applaus. Für die Europahymne gab es Standing Ovations.

Das trinationale Orchester besteht aus Mitgliedern von der Kreismusikschule, der französischen École Municipale des Arts de Wissembourg und der Staatlichen Musikschule Oświęcim (Polen). Die politisch Verantwortlichen der betreffenden Orte sind hier mit im Bild, links SÜW-Landrat Dietmar Seefeldt, rechts Wissembourgs Bürgermeisterin Sandra Fischer-Junck und Janusz Chwierut,. Stadtpräsident von Oświęcim. (Foto: KV SÜW)
Das trinationale Orchester besteht aus Mitgliedern von der Kreismusikschule, der französischen École Municipale des Arts de Wissembourg und der Staatlichen Musikschule Oświęcim (Polen). Die politisch Verantwortlichen der betreffenden Orte sind hier mit im Bild, links SÜW-Landrat Dietmar Seefeldt, rechts Wissembourgs Bürgermeisterin Sandra Fischer-Junck und Janusz Chwierut,. Stadtpräsident von Oświęcim. (Foto: KV SÜW)

Landrat Dietmar Seefeldt, der die Gäste begrüßte, erläuterte, warum die Konzerte am 8. und 9. Mai 2024 dieses Mal in Sakralräumen, konkret in der Kirche St. Jean in Wissembourg und in der Landauer Stiftskirche, aufgeführt wurden.

„Dies hat nicht nur akustische Gründe. Vielmehr rücken die Orte das Kernanliegen des Kooperationsprojekts, das Wichtigste in den Mittelpunkt: die Würde eines jeden Menschen, die geschützt und gewahrt werden muss.“

Dietmar Seefeldt

Dass alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten geboren sind, wie es im ersten Artikel der Menschenrechtserklärung heißt, sei auch der Kern, dem sich das Projekt „Youth. Europe. Music.“ verschrieben habe.

„Die Idee der universalen Menschenrechte, die säkular und religiös begründet werden kann, diese Idee stark zu machen, stellt das Anliegen unserer Kooperation heraus.“

Dietmar Seefeldt

Dass mittlerweile außerdem eine enge Bindung zwischen den beteiligten europäischen Regionen entstanden sei, sei das Verdienst der teilnehmenden Jugendlichen von „Youth. Europe. Music.“, der engagierten Projekt-Verantwortlichen und der Sponsoren, denen Seefeldt herzlich für die Unterstützung dankte.

Mehrere Tage lang hatten die jungen Musikerinnen und Musiker in der Südpfalz miteinander in dieser Besetzung geprobt. „Diese jüngste Begegnung zwischen den deutschen, polnischen und französischen

Musikschülerinnen und -schülern geht auf den konkreten Wunsch der Jugendlichen zurück, sich wieder zu treffen. Unser Kooperationsprojekt verstetigt sich Schritt um Schritt, denn die bisherigen Austausche und Konzerte waren ein großer Erfolg, der die Jugendlichen, die Kommunen und die drei Länder wirklich nähergebracht hat.“

Adrian Rinck, Leiter der Kreismusikschule SÜW
Alle für Europa nach dem Landauer Konzert von links nach rechts: Adrian Rinck (Leiter der Kreismusikschule SÜW), Prof. Dr. Matthias Bahr (Leiter der Arbeitsstelle „Menschenrechtsbildung“ an der RPTU in Landau), Marc Bender (Dirigent), Katarina Barley (Vizepräsidentin des europäischen Parlaments), Alexander Schweitzer (Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz), Sandra Fischer-Junck (Bürgermeisterin von Wissembourg), Dietmar Seefeldt (Landrat) und Janusz Chwierut (Stadtpräsident von Oświęcim). (Foto: KV SÜW)
Alle für Europa nach dem Landauer Konzert von links nach rechts: Adrian Rinck (Leiter der Kreismusikschule SÜW), Prof. Dr. Matthias Bahr (Leiter der Arbeitsstelle „Menschenrechtsbildung“ an der RPTU in Landau), Marc Bender (Dirigent), Katarina Barley (Vizepräsidentin des europäischen Parlaments), Alexander Schweitzer (Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz), Sandra Fischer-Junck (Bürgermeisterin von Wissembourg), Dietmar Seefeldt (Landrat) und Janusz Chwierut (Stadtpräsident von Oświęcim). (Foto: KV SÜW)

Prof. Dr. Matthias Bahr, der die Arbeitsstelle „Menschenrechtsbildung“ des Fachbereiches Kultur- und Sozialwissenschaften der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität in Landau leitet, begrüßt diese Entwicklung.

„Damit, dass die Jugendlichen gerade im Jahr der Europawahl, bei der 16-Jährige unter anderem in Deutschland erstmals wählen dürfen, zu den symbolträchtigen Tagen am 8. und 9. Mai zusammenkamen, erinnern sie uns an die Grundwerte der europäischen Integration und setzen erneut ein starkes Zeichen für Frieden, Freiheit und Demokratie. Dem vereinten Europa kommt eine integrierende Kraft zu, die den Militarismus, die historischen Verletzungen und Verbrechen, sogenannte Erbfeindschaften, suspendiert und in eine andere, friedvolle und respektvolle, an die Strukturen des Rechts gebundene Gegenwart überführt hat.“

Prof. Dr. Matthias Bahr

Zahlreiche Organisationen unterstützen und fördern das Projekt „Youth. Europe. Music.“. Besonderer Dank geht dieses Jahr an die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur.

Neben den drei Musikschulen aus drei Ländern gehören die Arbeitsstelle „Menschenrechtsbildung“ im Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften an der Universität in Landau sowie die Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz zum Projekt. Jugendliche aus Polen, Frankreich und Deutschland lernen, musizieren und verbringen regelmäßig eine ereignisreiche Zeit im jeweiligen Nachbarland miteinander. Das Projekt versteht sich als das „Weimarer Dreieck der Jugend“ – musikalisch belebt.


Quelle: Landkreis Südliche Weinstraße