Landau – Die Vogelbrutsaison ist zu Ende – Zeit für die Stadt Landau, um eine erste Bilanz ihres in diesem Jahr neu eingeführten Gebäudebrüterkatasters zu ziehen. 43 Meldungen zu 76 Vogelbrutplätzen und zwei Wochenstuben für Fledermäuse sind bei der Stadt eingegangen. Mit Abstand am meisten von allen Vögeln, die in bzw. an Gebäuden brüten, wurde die Mehlschwalbe gemeldet, gefolgt vom Turmfalken und dem Hausrotschwanz. Weitere Vögel, die von den Landauerinnen und Landauern 2024 als Gebäudebrüter genannt wurden, waren der Mauersegler, der Haussperling, der Weißstorch und die Dohle. 

Umweltdezernent Lukas Hartmann dankt allen, die das Gebäudebrüterkataster im ersten Jahr mit Daten „gefüttert“ haben: 

„Wer einen oder mehrere Einträge vornimmt, trägt dazu bei, unsere städtische Artendatenbank zu verbessern und hilft uns gleichzeitig, Gebäudebrüter zu schützen und deren ebenso geschützten Nester und Quartiere zu erhalten.“

Lukas Hartmann

Denn: Gebäudebrüter sind ortstreu und nutzen den selben Brutplatz oft viele Jahre lang. Viele Bestände, etwa von Mauerseglern und verschiedenen Schwalbenarten, sind überall in Deutschland aber drastisch gesunken. Das Kataster der Stadt Landau macht auf dieses wichtige Artenschutzthema aufmerksam, stellt Daten öffentlich zur Verfügung, beteiligt die Landauerinnen und Landauer aktiv an der Meldung von Artendaten und erfasst die Vorkommen von Gebäudebrütern noch genauer.

Wichtig: Beim Gebäudebrüterkataster handelt es sich nicht um eine umfassende Datenaufnahme, sondern um zufällige Momentaufnahmen, gemeldet von Bürgerinnen und Bürger. Daher heißt eine „Nullmeldung“ wie 2024 etwa für Schleiereulen nicht, dass diese Art in Landau nicht brütet, sondern lediglich, dass sie dieses Jahr nicht gemeldet wurde. 

„Außerdem besteht das Kataster erst seit diesem Jahr. Spannend wird es vor allem in der Zukunft, wenn wir noch mehr Meldungen erhalten und diese mit den Vorjahresmeldungen vergleichen können. Daher unsere Bitte: Melden Sie im kommenden Jahr auch besetzte Nester oder Nisthilfen, die Siebereits 2024 gemeldet haben. So können wir im Kataster erkennen, ob ein Standortregelmäßig aufgesucht wird oder nicht mehr angenommen wird.“ 

Doreen Wenz vom städtischen Umweltamt

Das Umweltamt freut sich besonders auch über Meldungen zu Säugetieren wie Fledermäusen oder Siebenschläfern, die 2024 noch unterrepräsentiert waren, und über Meldungen aus den Stadtdörfern. Die meisten Meldungen im ersten Jahr des Gebäudebrüterkatasters stammten aus der Kernstadt. 

Neu: Ab sofort können Vogelfreundinnen und Vogelfreunde im Kataster auch Stare melden. Diese Vögel brüten sowohl an Gebäuden als auch in Gehölzen. Relevant für das Gebäudebrüterkataster sind nur die Bruten an Gebäuden. 

Das Gebäudebrüterkataster ist unter https://maps.landau.de/brut im städtischen Geoportal zu finden. In der Karte können Standorte mit bekannten Vorkommen von Nist- bzw. Quartiersplätzen ausgewählter Arten eingetragen werden. 

Die Idee zum Kataster kam vom Naturschutzbeirat der Stadt Landau.


Quelle: Stadt Landau in der Pfalz