Edenkoben – Auch im 2. Halbjahr startet das Künstlerhaus Edenkoben sein Veranstaltungsprogramm mit der Vorstellung der neuen Stipendiaten Anja Erdmann, Jonathan Löffelbein, Olga Martynova und Ivy Nuss. Alle sind Mitte Juli ins Künstlerhaus gezogen und somit ist es an der Zeit für ein erstes Résumé: wie erleben die vier die Pfalz, was sind ihre Projekte, was haben sie sich für die restliche Zeit in Edenkoben vorgenommen?

Die Klangkünstlerin Anja Erdmann (*1976) studierte Medienkunst/Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar mit den Schwerpunkten Klangkunst und elektroakustische Klanggestaltung. Geräusch, Klang, Licht, Schatten, Bewegung, Raum – dies prägt die Arbeiten der Künstlerin. Für ihre intermedialen Installationen präpariert sie beispielsweise Gleichstrommotoren, Solenoide und Computerlüfter und inszeniert sie als geräuschhafte Klangobjekte. Durch die Kombination von Licht, elektromechanischer Bewegung und Klang entstehen besondere akustische und audiovisuelle Raumerlebnisse. Mit ihren Klangobjekten spielt Erdmann auch in musikalischen Improvisationen mit anderen Musikern. Ihre künstlerischen Arbeiten wurden in Deutschland, Frankreich, Finnland und den Niederlanden ausgestellt. Sie lebt und arbeitet in Weimar.

Jonathan Löffelbein, 1991 geboren, studierte deutsche Sprach- und Literaturwissenschaften und Psychologie (BA), sowie Rhetorik (MA). Er ist Autor, Performer und Comedian. Seit 2016 nimmt er regelmäßig an Poetry Slams teil. Mit seinen Texten ist er im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs und trat bei mehreren Landes- und deutschsprachigen Meisterschaften an. Gemeinsam mit Miedya Mahmod und weiteren anonymen Menschen aus dem Internet ist er Mitherausgeber des Lytter Zines, das auf Twitter veröffentlichte Lyrik sammelt, illustriert und abdruckt. Mit Saman Shamami und Reno B. veröffentlichte er den Kollektiv-Lyrikband Das samtene Chalet. Löffelbein veröffentlichte zudem zwei Romane, ein Sachbuch, sowie Lyrik und Kurzgeschichten in mehreren Magazinen.

Olga Martynova, geboren 1962 in Sibirien, aufgewachsen in Leningrad, wo sie in den 1980er-Jahren die Dichtergruppe »Kamera Chranenia« mitbegründete. 1991 zog sie zusammen mit Oleg Jurjew (1959–2018) nach Deutschland. Seit 1999 schreibt sie literarische Texte nicht nur auf Russisch, sondern auch in deutscher Sprache. Seit 2018 schreibt sie nur noch auf Deutsch. Olga Martynova ist Mitglied des PEN und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz). Sie erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (2012) und den Berliner Literaturpreis (2015). Zuletzt erschienen bei S. Fischer: »Der Engelherd«, Roman (2016), »Über die Dummheit der Stunde«, Essays (2018), sowie »Gespräch über die Trauer« (2023) und der Gedichtband »Such anch dem Namen des Windes« (2024).

Ivy Nuss, geboren 1994 in Berlin, studierte Literaturen in ebenda. Ihre Familie hat den größten Teil ihres Lebens an einem der größten und schönsten Atomkraftwerke Russlands gelebt.  Sie war als Redakteur für »Die Epilog – Zeitschrift zur Gegenwartskultur« tätig und organisiert und veranstaltet Schreibworkshops. 2016 gewann sie den open mike, war 2019 nominiert für den WORTMELDUNGEN Förderpreis und erhielt 2020 das Literaturstipendium des Berliner Senats. Ihr erster Roman »Die Realität kommt« (Diaphanes, 2022) war im Jahr 2023 nominiert für den Rauriser Literaturpreis. Bis dato sind ihre Werke unter dem Namen Rudi Nuss erschienen.


Eintritt: 7 Euro/4 Euro (ermäßigt für Schüler und Studenten)

Weitere Infos zu den Stipendiaten unter www.kuenstlerhaus-edenkoben.de/stipendiaten-aktuell

Quelle: Künstlerhaus Edenkoben


Alle Termine