Pirmasens – Der Psychologe und Extremismusforscher Ahmad Mansour kommt auf Einladung der Stadtbücherei am Montag, 19. Februar 2024, nach Pirmasens. In Kooperation mit dem Bundesprojekt „Demokratie leben!“ geht er ab 19.30 Uhr im Forum Alte Post der Frage nach „Welche Strategien helfen gegen muslimischen Antisemitismus“.
Der 47-Jährige ist arabischer Israeli und lebt seit 2004 in Berlin. Als Jugendlicher war er selbst Islamist, heute engagiert er sich gegen Islamismus, Antisemitismus und für Versöhnung. Auch als Buchautor hat sich Mansour einen Namen gemacht und zählt zu den kenntnisreichsten Islamismus-Experten Deutschlands.
Der 7. Oktober 2023 hat ans Licht gebracht, was bisher von vielen in Europa oft verdrängt wird: Für eine erhebliche Anzahl der Menschen arabischer Herkunft und muslimischen Glaubens ist der Hass auf Israel und jüdische Menschen selbstverständlich. Aufgrund dieser Erkenntnis wird dieser Terrortag mit seinen Folgen und Reaktionen künftige Debatten um Migration und Integration im demokratischen Rechtsstaat entscheidend mitprägen müssen.
Antisemitische Stereotype, judenfeindliche Sprüche sind gang und gäbe in vielen muslimischen Familien. Eltern und Kinder haben all das im mentalen Gepäck, wenn sie hier ankommen. Der komplexe Nahostkonflikt wird durch eine verengte Linse betrachtet, als schauriges Schwarz-Weiß-Spiel inszeniert: Juden als Täter, Palästinenser als Opfer, Attentäter als Helden. Längst wimmelt es von diesen platten Narrativen auf TikTok, Instagram und Facebook in vielen Sprachen.
Die Kundgebungen für den Terror in Deutschland und in Europa bedeuten ebenfalls eine Zeitenwende. Das naive Nebeneinander im falsch verstandenen Multikulturalismus ignoriert, dass manche gesellschaftlichen Gruppen die Demokratie ablehnen und sogar sabotieren. Dabei wurden tausende friedliebende Muslime überhört, die seit Jahren vor genau diesem Szenario gewarnt haben.
„Antisemitimus existiert. Er ist da, er ist brandgefährlich.“
Ahmad Mansour
Demokratien müssen den Wertedialog stärken, politische Bildung fördern und viel effektiver in den sozialen Medien präsent sein. Es geht darum, Anforderungen zu stellen und zu unterstützen, sich einer Generationenaufgabe zu widmen, die auch repressive Maßnahmen zur Durchsetzung von Gesetzen erfordert. Alle, die gegen die Demokratie agieren, benötigen klare Grenzen und Abschreckung, um staatliche Autorität zu akzeptieren.
Diese Themenfelder wird Ahmad Mansour bei seinem Vortrag in Pirmasens beleuchten und anschließend mit dem Publikum diskutieren und Fragen beantworten.
Auf einen Blick: Die Stadtbücherei Pirmasens lädt mit Unterstützung des Bundesprojektes „Demokratie leben!“ am Montag 19. Februar 2024, zu einem Vortrag mit Ahmad Mansour ins Forum Alte Post ein. Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr, Einlass in den Elisabeth-Hoffmann-Saal ab 18:30 Uhr bei freier Platzwahl. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich (Telefon: 06331/842359; E-Mail: stadtbuecherei@pirmasens.de).
Quelle: Stadt Pirmasens