Dahn – Werke von Bettina Beier zeigt die Kreisgalerie Dahn vom 08.10. bis 05.11.2023 in der Ausstellung Bodenlos. Eröffnet wird sie am Sonntag, 08.10., um 11:30 Uhr im Rahmen einer Vernissage mit musikalischen Beiträgen des Ensembles Saxpäck der Kreismusikschule Südwestpfalz. Im weiteren Verlauf der Ausstellung sollen es weitere Veranstaltungen stattfinden, auf die Interessierte zeitnah in den Amtsblättern und der Tagespresse hingewiesen werden.
Betty Beier begleitet und dokumentiert mit Bildskulpturen, Zeichnungen und Fotografien landschaftsverändernde Prozesse, die weltweit durch den Eingriff des Menschen in seine Umwelt entstehen. In einem aufwendigen Verfahren setzt sie mit ihren Arbeiten verschwindenden Landschaften ein Zeichen der Erinnerung. Klimawandel, Urbanisierungsprozesse in den Entwicklungsländern und anderswo, der Hunger nach Rohstoffen und Energie sowie der Verbrauch an natürlichen Ressourcen wirken sich nicht nur entscheidend auf das Landschaftsbild aus, sondern verursachen zunehmend auch globale Veränderungen unserer Lebensumstände. Die bildende Künstlerin und Bildhauerin Betty Beier begleitet für ihre Studie Das Erdschollen-Archiv seit Mitte der 90er Jahre landschaftsverändernde Prozesse – in Deutschland, im Amazonasgebiet Brasiliens, in Island, China, Alaska und zuletzt in Paraguay. Gerade war Betty Beier auch mit Werken in der Ausstellung Artists for Nature in der Pfalzgalerie in Kaiserslautern zu sehen (bis 24.09.2023).
Betty Beier geboren 1965 in Kenzingen/Breisgau lebt in Rohrbach in der Pfalz. Sie konserviert in einem aufwändigen künstlerischen Verfahren quadratmetergroße Boden- und Wandstücke bedrohter oder zerstörter Landschaften. Mit ihren Erdschollen verweist die Künstlerin und Umweltaktivistin auf die Schönheit und das Erhabene natürlicher Lebensräume, deren Verschwinden sie eindrücklich vor Augen führt. Damit mahnt sie auch den zerstörerischen Umgang des Menschen mit der Natur. Bei ihrer Spurensuche in Zeiten des Umbruchs steht der Boden im Mittelpunkt. Betty Beiers Erdschollen sind Abdrücke von Bodenoberflächen vor Ort, die sie anschließend im Atelier dauerhaft in Acryl oder Kunstharz fixiert. Ihre Bildskulpturen tragen exotische Namen wie Kivalina, Kárahnjúkar oder Xiaolangdi. Sie dokumentieren Projekte wie die Talsperre am Gelben Fluss in China, einen Staudamm mitten im größten Naturschutzgebiet Islands oder eine Insel im Nordwesten Alaskas, die infolge von Erderwärmung zunehmend vom Wasser bedroht wird. Zeichnungen, Fotografien und Filme liefern Informationen zum jeweiligen Fundort und geben Einblick in den künstlerischen Arbeitsprozess.
Quelle: Kreisverwaltung Südwestpfalz