Pirmasens – Es ist unzweifelhaft eines der kulturellen Aushängeschilder von Pirmasens: Das Arme Kreative Theater (A.K.T.). Am Samstag, 3. Mai 2025, feiert das engagierte Amateur-Theater-Ensemble im Kulturforum Alte Post die Premiere seiner neuen Produktion „Der Sarkophag“. Das erschütternde Schauspiel aus der Feder von Wladimir Gubarjewshandelt von der ärztlichen Versorgung der Opfer des Reaktorunfalles in Tschernobyl und fragt nach der moralischen Schuld und den tatsächlich Schuldigen.
„Der entscheidende Auslöser für die Auswahl dieses Stückes war die Vergabe des Friedensnobelpreises im vergangenen Jahr an die japanische Anti-Atomwaffenorganisation Nihon Hidankyo.“
Regisseur Achim Ropers
Die Gruppe kämpft für die Rechte der Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki und setzt sich für eine atomwaffenfreie Welt ein.
Gerade in der heutigen Zeit sei es notwendig, Zeichen gegen Enttabuisierung von Atomwaffen zu setzen, so Ropers weiter. Aber auch die zivile Nutzung der Atomenergie sei höchst problematisch, wie sowohl die Reaktorunfälle in Tschernobyl und Fukushima als auch de bis heute nicht geklärte Endlagerung des atomaren Restmülls zeigen.
Schon seit einigen Jahren stand Wladimir Gubarjews Schauspiel das auf der Wunschliste der A.K.T-Macher. Das Stück feierte im April 1987 im Wiener Volkstheater seine deutschsprachige Erstaufführung. Im Jahr zuvor hatte der Autor den Preis des sowjetischen Journalistenverbandes erhalten. Gubarjew (1938 – 2022) war einer der beiden „Spezialkorrespondenten“ der Parteizeitung „Prawda“ und hatte nach der Kernreaktorkatastrophe in Tschernobyl am 26. April 1986 intensiven Einblick in die Abläufe des Super-Gau. Dadurch konnte er seinem Stück die Authentizität verleihen, die für den Betrachter noch heute spürbar ist.
In der Versuchsabteilung des Instituts für Strahlenforschung in Tschernobyl beschäftigt sich eine Abteilung mit schwer strahlenbelasteten Menschen, die in den meisten Fällen dem Tod geweiht sind. Zu Beginn des Stückes ist nur eine Person dort untergebracht, die schon überdurchschnittlich lange am Leben ist. Drei junge Ärtzinnen, die hier ein Praktikum absolvieren, werden mit den verschiedenen Gegebenheiten des Instituts vertraut gemacht. Schon nach kurzer Zeit ereignet sich die Kernschmelze, die den Austritt großer Mengen an Radioaktivität zur Folge hat. Jetzt kommen verschiedene Personen unter starker Strahlenbelastung in die Abteilung, unter anderem die möglicherweise Verantwortlichen der Katastrophe. Um dies aufzuklären, ermittelt ein Staatsanwalt im Institut und führt Befragungen mit den unterschiedlichen Bewohnern der „Boxen“ durch.
„Die Ensemble-Mitglieder reizt die konfliktbeladene Handlung“,
sagt Regisseur Achim Ropers, der sich auf die drei Aufführungen im Forum Alte Post freut. Intensiver lasse sich Theater kaum erleben als im Elisabeth-Hoffmann-Saal. Seit jeher sei gehöre es zur Maxime des A.K.T.-Ensembles, ganz dicht am Publikum zu spielen.
Auf einen Blick: Das Arme Kreative Theater (A.K.T.) feiert am Samstag, 3. Mai 2025, die Premiere des neuen Stückes „Der Sarkophag“ im Forum Alte Post. Weitere Aufführungen finden am Freitag, 9., und Samstag, 10. Mai 2025, statt. Die Vorstellungen im Elisabeth-Hoffmann-Saal beginnen jeweils um 20 Uhr. Die Abendkasse öffnet um 19 Uhr. Eintrittskarten zum Preis von 14, ermäßigt sieben Euro, gibt es im Vorverkauf im Forum Alte Post (Telefon: 06331/2392716; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de) sowie im Internet unter www.pirmasens.de/kultur.
Quelle: Stadtverwaltung Pirmasens