Pirmansens – Traditionsgemäß prägt die leichte Muse den Jahresauftakt in der Pirmasenser Festhalle. Am Mittwoch, 18. Januar 2023, steht Franz Lehárs Welterfolg „Land des Lächelns“ in einer Inszenierung der Kammeroper Köln auf dem Spielplan.
Eine berührende Liebesgeschichte mit fernöstlichem Zauber, die Dichte an unvergesslichen Melodien wie „Dein ist mein ganzes Herz“ oder „Bei einem Tee à deux“ sowie erstklassige Künstler und ein außergewöhnliches Bühnenbild sind die Zutaten für einen anspruchsvollen Operettenabend.
Die Handlung ist so dramatisch wie romantisch. Zwei junge Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen treffen aufeinander: Während seines Aufenthaltes in Wien lernt der chinesische Diplomat Prinz Sou-Chong die aus einer adeligen Wiener Familie stammende Lisa kennen. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen und verlieben sich. Es ist vor allem das Fremde, was die erfolgsverwöhnte und temperamentvolle junge Frau an dem zuvorkommenden Sou-Chong reizt. Allen Warnungen zum Trotz, heiratet sie ihn. Als er zum chinesischen Ministerpräsidenten ernannt wird, folgt ihm Lisa nach Peking. Dort wird sie mit fremden Sitten und uralten Traditionen konfrontiert, die ihre Liebe zu Sou-Chong auf den Prüfstand stellen. Der ursprüngliche Reiz des Fremden verwandelt sich schnell in großes Befremden. Die kulturellen Gegensätze erweisen sich schon bald als unüberwindbar und lassen die Liebe zerbrechen. Dem Prinzen bleibt am Ende nur das traurige Fazit: „Immer nur lächeln…“ – auch wenn es im Herzen ganz anders aussieht.
Mit dem „Land des Lächelns“, einem Werk das 1928 entstanden ist, versuchte Franz Lehár die Operette zeitgemäßer zu machen und sie näher ans Operngenre zu bringen. Zur Kompositionszeit ist Wien längst nicht mehr die vergnügungssüchtige Donau-Metropole des fin-die-siècle, sondern die Hauptstadt eines kleinen Landes, am Ende eines gebeutelten Jahrzehnts. Konsequenterweise wird das „Land des Lächelns“ keine frivole Wiener Operette mehr, sondern ein Werk, mit dem Anspruch das Innenleben seiner Figuren zu beleuchten. Es endet tragisch, denn die Lüge eines Happy End passte nicht mehr in diese Zeit. Nur wenige Wochen nach der Uraufführung am 10. Oktober 1929 am Berliner Metropol-Theater mit Tenor Richard Tauber in der Hauptrolle, brach der Schwarze Freitag über die westliche Wirtschaftswelt, der den historischen Börsenzusammenbruch einleitete. Die Einzigartigkeit von Franz Lehárs Musik brachte der österreichische Komponist und Verleger treffend auf den Punkt: „Es gibt drei Arten dramaturgischer Musik: Oper, Operette, Lehár“.
Die Inszenierung der Kammeroper Köln stammt von Joachim Goltz. Sie besticht durch eine außergewöhnliche Bühnenbildkonstruktion mit rotierenden Elementen hervor. Neben den musikalischen Darbietungen, einstudiert unter Leitung von Inga Hilsberg, kommen die Zuschauer bei dem Dreiakter in einen visuellen Genuss. Westliche und asiatische Elemente werden gekonnt miteinander verbunden und nehmen das Pirmasenser Publikum mit auf die Reise in das geheimnisvolle „Land des Lächelns“.
Auf einen Blick: Die Kammeroper Köln gastiert am Mittwoch, 18. Januar 2023, mit einer Inszenierung des Klassikers „Das Land des Lächelns“ in der Pirmasenser Festhalle. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Eintrittskarten (inklusive Garderobengebühr) gibt es zum Preis zwischen zwölf und 25 Euro, ermäßigt zwischen sechs und 12,50 Euro, im Vorverkauf im Forum Alte Post (Telefon: 06331/2392716; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de) oder im Internet unter www.ticket-regional.de. Die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr.
Quelle: Stadtverwaltung Pirmasens