Kaiserslautern – „Peak 17“ bereichert Kaiserslautern um eine neue Trainings- und Wettkampfstätte. Der imposante Kletterturm ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Alpenvereins (DAV), der Uni und dem Heinrich-Heine-Gymnasium Kaiserslautern (HHG).
Mit einem Festakt wurde die topmoderne Kletteranlage am Rande des Pfälzer Waldes am Samstagabend nach einem knappen Jahr Bauzeit eröffnet. Bereits seit Freitag werden an Peak 17 erstmals Wettkämpfe ausgetragen – beim Deutschen Jugendcup im Speed- und Lead-Klettern erklimmt der nationale Klettersport-Nachwuchs drei Tage lang den neuen Turm. Mittwoch startet der allgemeine Kletterbetrieb.
Die Idee für den Lauterer Kletterturm gab es schon vor einigen Jahren. Nach langer Planung ging es im Sommer 2023 los mit den Bauarbeiten. Eigentlich sollte der Turm in diesem Frühjahr fertig sein. Dann hat es doch länger gedauert. Wo vorher Tennisplätze waren, erhebt sich jetzt der 17 Meter hohe Kletterturm. Er bietet eine Vielzahl an Routen und Wänden für den gesamten Leistungs- und Breitensport.
„Der Kletterturm ist ein Pilotprojekt, den wir gemeinschaftlich in kurzer Zeit entwickelt haben. Es ist die erste Speedkletterwand in Rheinland-Pfalz – und somit ein wichtiger Pfeiler der Infrastruktur des Landesleistungszentrums. In Rheinland-Pfalz ist der Kletterturm neu und einzigartig und dringend notwendig.“
Lothar Lukoschek, Vorsitzender des DAV Landesverband RLP
Erbaut wurde der Kletterturm für 640.000 Euro vom DAV Landesverband RLP mit finanzieller Zuwendung durch das Land RLP, den DAV-Bundesverband, den Landessportbund sowie und weitere Sponsoren. Eine Speedwand (Klettern am Seil so schnell wie möglich) und eine Leadwand (Klettern im Vorstieg so schwer wie möglich) sind integriert. Der Unisport wird an der RPTU dort auch Kurse anbieten und allgemeine Angebote schaffen, die sich an Anfänger*innen bzw. den Breitensport richten. Die Schwierigkeitsgrade der Kletterrouten reichen von 3 bis 11 gemäß der UIAA-Bewertungsskala (Union Internationale des Associations d’Alpinisme; 12 ist die höchste Stufe). Insgesamt können Kletterbegeisterte an Peak 17 auf rund 650 Quadratmeter Kletterfläche mit 26 Umlenkpunkten trainieren.
„Der Turm ist ein wichtiges Element, um den Nachwuchs im Leistungssport effizient zu fördern, nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern auch in ganz Deutschland“,
hob Johannes Lau als Initiator des Projekts hervor. Lau ist Kletter-Lehrer am HHG und Bundestrainer für Nachwuchs-Suche im Sportklettern.
„DAV und Uni Kaiserslautern haben geliefert“, stellte Lukoschek klar. „Das ist ein ganz toller Tag für uns, aber auch für die Sportstättenlandschaft in Rheinland-Pfalz.“
Johannes Lau
„Der neue Kletterturm ist nicht nur ein Symbol für die Förderung sportlicher Höchstleistungen in unserem Land, sondern auch für das gemeinsame Engagement und die Leidenschaft, die hinter diesem Projekt stehen.“
Sportstaatssekretärin Simone Schneider
Ganz viele hätten hier an einem Strang gezogen, betonte Schneider, die sich ausdrücklich auch beim LSB bedankte. Das Land habe das Projekt mit fast 400.000 Euro unterstützt.
„Der Leistungssportnachwuchs hat hier die allerbesten Voraussetzungen.“
Sportstaatssekretärin Simone Schneider
Dr. Wolfgang Wabel vom DAV-Bundesverband sprach von einem „wichtigen Meilenstein“, der der Weiterentwicklung des Sportkletterns in der Region diene. Ein „Pfälzer Leuchtturm-Projekt“, das unendliche Möglichkeiten biete.
„Ein wunderbarer Tag. Rheinland-Pfalz ist das einzige Bundesland mit Zugang für Sportklettern zu einer Eliteschule des Sports und Internatsplätzen und hat mit Johannes Lau den einzigen Lehrertrainer im nationalen Vergleich. Langsam, aber kontinuierlich ist das zarte Pflänzchen Sportklettern in Rheinland-Pfalz gewachsen. Der LSB hat nicht lange gebraucht, um das Potenzial dieser jungen und dynamischen olympischen Sportart zu identifizieren. Etwa in Frankenthal, Trier oder Kaiserslautern gab es schon damals sehr engagierte Personen. Und auch die notwendigen Infrastrukturen (Kletterhallen) sind dort vorhanden.“
LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick
Somit sei es „nur eine sportlich sinnvolle und logische Konsequenz“ gewesen, den Bau des „Peak 7“ am Landesleistungszentrum für Sportklettern in Angriff zu nehmen.
Quelle: Landessportbund RLP