Neustadt an der Weinstraße – Genau vor 500 Jahren hat Martin Luther das Neue Testament und die Bibel ins Deutsche übersetzt. Doch war er der Erste?

Bereits zuvor gab es rund 1000 Jahre Bibelhandschriften und seit 1466 achtzehn Bibeldrucke in deutscher Sprache. Neben Luther hatten auch katholische Gelehrte, Täufer und Reformierte in der Schweiz deutsche Bibeln herausgebracht. Und später kamen urtextnahe und verständnisorientierte Übersetzungen, Bibeln mit Kommentaren, mit Bildern jeweils aktueller Künstler sowie Kinderbibeln hinzu. Dennoch bleiben der Text und die Sprache der Lutherbibel einzigartig, denn schließlich hatte Luther mit seiner frühneuhochdeutsche Sprache die Basis des heutigen Hochdeutsch gelegt und unzählige Sprachbilder geschaffen, die heute noch unsere Sprache prägen.

Druckermeister Landgraf mit Deutsche Bibeln (Foto: Religionspädagogisches Zentrum Neustadt)
Druckermeister Landgraf mit Deutsche Bibeln (Foto: Religionspädagogisches Zentrum Neustadt)

Am 27. September, 19:00 Uhr wird im Erlebnis-Bibelmuseum Neustadt an der Weinstraße, Stiftstraße 23, eine Ausstellung eröffnet, die die 1600 Jahre spannende Geschichte der Bibel beleuchtet. Sie zeigt, dass auch die Pfalz und insbesondere Neustadt in dieser Historie eine wichtige Rolle gespielt hat. Basis der Ausstellung ist das Buch „Deutsche Bibeln“ von Michael Landgraf, der als Museumsleiter und gewandet als Druckermeister mit einem Lichtbild-Vortrag an dem Abend in die Thematik einführt. Die Ausstellung umfasst 18 Tafeln, entstand in Zusammenarbeit mit „Das Team“ in Neustadt, und wird bis März 2022 Teil der Dauerausstellung des Bibelmuseums (www.bibelmuseum-pfalz.de) sein. Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Buchtipp: Michael Landgraf, Deutsche Bibel. Vor und nach Martin Luther. Speyer 2022, 160 Seiten, 19,90 Euro, Speyer und Stuttgart, ISBN 978-3-947534-26-5 oder 978-3-438-06101-0.

Quelle: Religionspädagogisches Zentrum Neustadt