Salzburg – Am 03. und 04. Juni 2023 stand der Kapitelplatz in Salzburg ganz im Zeichen der Steinmetz-Kunst. Rund 110 Teilnehmer aus 12 verschiedenen Nationen demonstrierten live vor Ort ihr Können. Zahlreiche Besucher blickten begeistert den internationalen Steinmetzen und Bildhauern dabei über die Schulter, während diese im Wettbewerb ihre Skulpturen zum Thema „103 Jahre Salzburger Festspiele“ aus St. Margarethener Kalksandstein meißelten.
Auch die Fachschule für Steintechnik und Steingestaltung der HTL Hallein feierte mit einer Präsentation von Designprojekten ihr 125-jähriges Bestehen im Zuge des Steinfestivals und stellte ihre Ausbildungsschwerpunkte vor. Beeindruckend war der Klang von über hundert hämmernden und meißelnden Steinmetzen im Herzen der Salzburger Altstadt.
Gemeinschaftssinn der Steinmetze – über Landesgrenzen hinweg
Beim Europäischen Steinfestival 2023 reisten die Teilnehmer aus ganz Österreich, Deutschland, England, Schweiz, Italien, Frankreich und Ungarn an. Sogar Steinmetze aus Kanada und Peru ließen es sich nicht nehmen in ihrer Freizeit dabei zu sein und ihren Beruf in Salzburg gemeinsam zu feiern. Dank des hohen Gemeinschaftssinns in der internationalen Steinmetz-Community, dem wunderbar sonnigen Wetter und sehr vielen Besucher war die Stimmung am Kapitelplatz in Salzburg ausgezeichnet.
Im Rahmen einer feierlichen Eröffnung durfte der Moderator Georg Pollak mehrere Festredner auf der Bühne des Steinfestivals begrüßen. Dr. Elisabeth Kandler-Mayr, Ordinariatskanzlerin der Erzdiözese Salzburg ging auf die Verflechtung und Tradition von Naturstein und Kultur in Salzburg ein und Landesrätin Mag. Daniela Gutschi freute sich über das „Klingen des Steins im so steinreichen Salzburg“. Norbert Kienesberger, Bundesinnungsmeister-Stv. der Steinmetze Österreichs richtete Grußworte an alle nationalen und internationalen Gäste des Festivals und Veranstaltungs-Initiator Helmut Moser hatte schließlich die Ehre allen Teilnehmer ein zünftiges „Glück auf!“ zu wünschen.
Während die Steinmetze eifrig an ihren Werkstücken arbeiteten, gab es für Besucher des Steinfestivals noch mehr zu erleben. Eine lebende Werkstätte und eine Mitmach-Station bei der man sich selbst als Steinmetz versuchen konnte fand vor allem bei den jüngsten Besuchern großen Anklang. Auch die Ausstellung der Design-Objekte der HTL Hallein wurde viel bestaunt. Im Festzelt wartete nicht nur Verpflegung auf die Gäste, sondern es wurde abends auch Livemusik mit der „Band Exit 207“ geboten und viele nutzen die Chance auf ein gemütliches Beisammensein.
Kunstwerke aus Naturstein für den guten Zweck
Bei dem über zwei Tage gehenden Bewerb der Steinmetze galt es, das vorgegebene Motto „103 Jahre Salzburger Festspiele“ in einem Objekt aus St. Margarethener Kalksandstein umzusetzen, ganz nach eigenen Ideen und Konzepten. Delegationen aus Deutschland, Frankreich und Ungarn begleiteten die Teilnehmer und bewunderten ihre Arbeit. Dr. Gerd Merke, Generalsekretär der EUROROC, betonte die europäische Dimension dieser Veranstaltung.
„Sowohl ihm als auch dem Europäischen Steinfestival ist es ein Anliegen, die Nachhaltigkeit von Naturstein als Baumaterial zu vermitteln.“
Dr. Gerd Merke, Generalsekretär der EUROROC
Nach Abschluss der Arbeiten schritt eine fachkundige, internationale Jury zur Begutachtung und Beurteilung der einzelnen Werkstücke. Jury-Mitglied Bernhard Hasenöhrl (Steinmetzmeister und Euro/Worldskills-Trainer) freute sich über das hohe handwerkliche Niveau der präsentierten Arbeiten. Martin Schmeiser (Steinmetzmeister und Jury-Mitglied) erklärte, dass zahlreiche Durchgänge und gemeinsame Gespräche in der Jury zur Prämierung der Siegerarbeiten notwendig sind. Auch Norbert Stoffel (Jury Mitglied und Präsident EASMS Frankreich) war positiv überrascht von den vielen kreativen und hochwertigen Projekten. Zusammen mit Gabriella Csanadi (Landesinnungsmeister-Stv. Ungarn) und Norbert Kienesberger wurden schließlich die Preisträger in den Kategorien Lehrling, Geselle, Meister und Gruppenarbeit festgelegt.
In der Kategorie „Lehrlinge“ sicherte sich Niamatullah Haidari für Frankreich den 1. Platz, die Siegerin bei den Gesellen ist Bettina Morio (Deutschland) und in der Meister-Kategorie siegte der Franzose Thomas Probst. Den Gruppenbewerb entschied mit dem Werk „Tausendfüßler im Kreis“ ein deutsch-österreichisches Steinmetz-Team für sich.
Bei der anschließenden Versteigerung herrschte ausgelassene Stimmung, viele Besucher wollten ihr favorisiertes Werk mit nach Hause nehmen und so wurde fleißig und viel geboten. Der Erlös der Versteigerung der Siegerprojekte wurde der Lebenshilfe Salzburg in Form eines Spendenschecks in der Höhe von 1.100 Euro an Wolfgang Penetsdorfer übergeben.
Das Europäische Steinfestival 2023 war ein voller Erfolg und eine gelebte Form der Symbiose von Natur(stein) und Kultur mitten in Salzburg!
Quelle: Steinzentrum Hallein