Ludwigshafen – In einem Pressegespräch stellten Pfalzbau-Intendant Tilman Gersch und sein Team das Programm des Theaterfrühlings und der restlichen Veranstaltungen der laufenden Saison vor. 30 Produktion mit insgesamt 50 Vorstellungen aus allen Sparten werden bis Ende der Spielzeit 2023/24 im Theater im Pfalzbau noch gezeigt – Gastspiele hochkarätiger deutscher Schauspielhäuser, internationale Tanzproduktionen und zahlreiche weitere Veranstaltungen. Der Theaterfrühling wird gefördert durch das Land Rheinland-Pfalz und insbesondere der Tanz durch die BASF SE.
Nach der Pause im Spielplan wegen der Vermietung des Hauses an das Nationaltheater Mannheim geht es beim Theaterfrühling auf hohem Niveau weiter. Den Auftakt des Veranstaltungsreigens gestaltet des Balé da Cidade de São Paulo mit einem dreiteiligen Abend, darunter eine Deutschlandpremiere. Ende April folgen unter dem Label Tanz in den Mai verschiedene Tanzgastspiele von teils bekannten internationalen Ensembles wie OD Works der vielbeachteten nordirischen Choreographin Oona Doherty und dem Ballet de Lyon mit seiner klassisch schönen Hommage an den Ausnahmechoreographen Merce Cunningham. Aber auch ein Abend des bedeutenden Flamencotänzers Israel Galván sowie die Hip-Hop-Stücke Sur tes Épaules von der Compagnie La Baraka und Matière(s) première(s) der Compagnie par Terre werden in diesen 14 Tagen gezeigt. Mit weiteren Höhepunkten klingt das Tanzprogramm im Juni aus: Die schwedische GöteborgsOperans Danscompani präsentiert Alexander Ekmans fulminante Choreographie Hammer und das Ballet Preljocaj gastiert mit dem berückend schönen Tanzstück Mythologies.
Auch das Schauspiel wartet mit einer ganzen Reihe spannender Produktionen auf. So begegnet das inklusive Ramba-Zamba-Theater aus Berlin Ken Keseys Roman Einer flog über das Kuckucksnest in der Regie von Leander Haußmann mit unerschöpflicher Phantasie, mit Witz, Ironie und Slapstick. Anne Lenks straffe und schnörkellose Inszenierung von Molières Menschenfeind vom Deutschen Theater Berlin zeigt heutige Menschen in ihrer ganzen Zerrissenheit, ihren Beziehungsängsten und alltäglichen Zwängen. Tiefgründig und lässig zugleich entwickeln Ulrich Matthes und Franziska Machens das Psychogramm zweier Liebender, die nicht zueinanderfinden. Gerhard Polt gelingt mit seiner Erblastkomödie A scheene Leich von den Münchner Kammerspielen ein herrlich komischer Abend, in dem es um die Abgründe des institutionalisierten Alterns und Sterbens geht, den die traurigen Momente nur umso lebensnäher machen. Das Pfalztheater Kaiserslautern steuert eine
Neuauflage der unverwüstlichen Komödie Arsen und Spitzenhäubchen bei und in MatejaKoležniks verblüffend heutiger Gorki-Inszenierung Kinder der Sonne vom Schauspielhaus Bochum sieht sich das Publikum im hyperrealistischen Bühnenbild mit Menschen konfrontiert, die atemlos darum bemüht sind, das eigene Lebenskonstrukt gegen die unbarmherzige Wirklichkeit zu verteidigen. Tilman Gerschs Antiken-Doppelabend PhiloktetAntigone wird im Mai nochmals gezeigt, gefolgt von der Uraufführung Frieden Frauen Volksversammlung nach Komödien von Aristophanes. Bei dieser Bürgerbühnenproduktion führt ebenfalls Intendant Tilman Gersch Regie, die Textfassung stammt von Barbara Wendland.
Darüber hinaus darf sich das Publikum auf weitere abwechslungsreiche Veranstaltungen freuen. So widmet das Pfalztheater Kaiserslautern seinen Liederabend Spatz und Engel den bekannten Diven Edith Piaf und Marlene Dietrich und zeigt zum Ausklang der Spielzeit seine Neuinszenierung der Verdi-Oper Don Carlo. Kinder- und Jugendtheaterstücke für alle Altersgruppen wie Rumpelstilzchen als Puppentheater, die Musik-Theater-Performance Splash! oder das Jugendstück Goldzombies gehören ebenso zum Programm wie das Revuetheater Les Vilaines aus Frankreich oder die Farce Greenpiss der spanischen Cpmpagnie Yllana. Auch das Junge Musical plant wieder ein neues Stück – Sister Act in der schwung- und phantasievollen Inszenierung von Iris Limbarth mit jungen Menschen der Region. Weitere musikalische Glanzpunkte setzen die Volksbühne im Großen Hirschgragenund das Ensemble Modern Frankfurt mit ihrer prallen Struwwelpeter-Adaption und das Staatstheater Saarbrücken mit dem erschreckend aktuellen Musical-Klassiker Anatevka. Mehrere Konzerte runden das Programm ab: Die bekannte türkische Sängerin Melihat Gülsesschlägt mit ihrem Orkestra Perâ einen Bogen von der Klassik bis zur Moderne, Carolin Grein und die Sachsband geben unter dem Titel Von geheimen Sehnsüchten stimmungsvolle skandinavische Jazz- und Popsongs zum Besten und schließlich hat sich der Beethovenchor Ludwigshafen zum 100. Jubiläum Edward Elgars selten gespieltes Oratorium The Dream ofGerontius vorgenommen.
Intendant Tilman Gersch resümierte:
„Der Theaterfrühling Ludwigshafen wird im Schauspiel und im Tanz ganz sicherlich unser Publikum begeistern und mit den Ludwigshafener Tanzwochen ‚Tanz in den Mai‘ unser Publikum auf eine fantastische Reise durch die Tanzwelt mitnehmen.“
Quelle: Theater im Pfalzbau Ludwigshafen
