Neustadt an der Weinstraße. Nach den vorbereitenden Arbeiten der letzten Monate haben nun die Bauarbeiten auf dem Gelände der Landesgartenschau Neustadt an der Weinstraße begonnen: Den Anfang hat der Bereich der Neubachwiesen gemacht, wo auf einer Fläche von ca. vier Hektar neue Wege, eine weitläufige Weidefläche, ein kleines Wäldchen und eine Streuobstwiese entstehen werden. Vergangene Woche ist auch der Gewässerbau am Speyerbach gestartet.

Zwischen Bahndamm und Adolf-Kolping-Straße erstreckt sich der Bereich der Neubachwiesen, der als Naturraum mit einem lichten Wäldchen und offenen Wiesenflächen erhalten und nutzbar gemacht werden soll. In den nächsten Monaten werden hier heimische Gehölze wie Eiche, Pappel, Ahorn, Eberesche, Hartriegel, Weißdorn und Holunder gepflanzt, die die vorhandene Vegetation ökologisch aufwerten sollen. Außerdem wird die Nachsaat der Neubachwiesen mit passenden Feuchtwiesenmischungen inklusive gebietsheimischen Kräutern ausgebracht, um eine ökologisch hochwertige Fläche zu gestalten. Gepflanzt werden auch Bäume für eine Streuobstwiese: Hier werden heimische, standort- und klimagerechte, auch historische Sorten von Apfel, Birne, Walnuss, Speierling und anderen einen Platz finden.

Es wird aber nicht nur gepflanzt, sondern auch gebaut: Die beauftragte Arbeitsgemeinschaft Böttinger & Becker wird die geplanten Kieswege anlegen, Mauern setzen und Sitzbänke aufstellen. Die Arbeiten dauern voraussichtlich zwölf Monate.

Der Speyerbach erhält ein neues Bett

In der vergangenen Woche hat auch der Gewässerbau am Speyerbach zwischen Adolf-Kolping-Straße und Bahndamm begonnen. Zunächst wird das Betonpflaster in der Böschung und teilweise auch in der Sohle des Bachs aufgebrochen und das nördliche Ufer aufgeweitet. Der Speyerbach soll wieder als mäandrierendes Gewässer fließen und erhält zusätzlichen Rückhalteraum bei Hochwasser. Neu angelegte Kiesbänke und Flachwasserzonen unterstreichen künftig den naturnahen Charakter. Organische Einbauten wie Holzstämme und Wurzelstümpfe, die aus den Rodungen vor Ort gewonnen wurden, verbessern den Lebensraum der Gewässerorgansimen und schaffen reichhaltige Strukturen. Zentraler Bestandteil der Renaturierung sind auch die neuen „Orte am Wasser“: Hier entstehen neue Zugänge zum Wasser, so dass der Speyerbach wieder erlebbar wird.

Die vorgesehene Bepflanzung und der weitgehende Baumerhalt am Südufer sichern möglichst kurzfristig eine Beschattung von über 50 Prozent der Wasserfläche. Mittelfristig ist ein Beschattungsanteil von 70-80 Prozent angestrebt. Damit wird die sommerliche Aufheizung des Gewässers wirkungsvoll vermieden und auch bei einer weiteren Verschärfung der klimawandelbedingten Lufterwärmung bleibt das Gewässer als Lebensraum für die sensiblen Fischarten (Bachforelle, Bachneunauge) geeignet.

Infolge der Bauarbeiten kann es auf der Adolf-Kolping-Straße zu erhöhtem Baustellenverkehr kommen. Außerdem ist der „inoffizielle“ Radweg zwischen Adolf-Kolping-Straße und Branchweilerhofstraße zur Verhütung von Unfällen gesperrt.


Quelle: Landesgartenschau 2027 Neustadt an der Weinstraße gGmbH