Speyer – Mit der Wiedereinsetzung der Gitteranlage um den Ölberg wird die Bautätigkeit in diesem Jahr abgeschlossen. Es lohnt sich, nochmal einen Blick zurück zu werfen, auf ein Jahr, in dem besonders viele Projekte am Dom umgesetzt worden sind oder vorbereitet werden konnten. Zu den laufenden Aufgaben des Dombauamts gehören zudem wichtige Dinge wie Brand- und Arbeitsschutz. Dazu gehörten 2024 etwa das Anbringen der Verseilungsanlage am Glockenturm oder Absprachen mit der Feuerwehr, um im Brandfall die Zugänglichkeit aller Bereiche zur gewähren. 

Eine zunächst wenig spektakulär wirkende Maßnahme waren die Arbeiten an der Wasserführung im Anschlussbereich der Seitenschiffdächer zum Westbau. Konstruktive Fehler und Verunreinigungen hatten zusammen mit zunehmenden Extremwetterereignissen zu einer Feuchteproblematik geführt. Reinigungsarbeiten und Klempnerarbeiten sollen dazu beitragen, das für den Dom insgesamt relevante Thema mittelfristig in den Griff zu bekommen.

Gerüst am Nordostturm (Quelle: Domkapitel Speyer, Foto: Hedwig Drabik)
Gerüst am Nordostturm (Quelle: Domkapitel Speyer, Foto: Hedwig Drabik)

Die über das Jahr hinweg anhaltende Feuchteproblematik in der Afrakapelle, die bereits in der Vergangenheit zu Schimmelbildungen geführt hat, konnte durch den Einbau einer neuen Lüftungs-/Heizungsanlage gelöst werden und trägt im Wesentlichen zum Erhalt der Bausubstanz bei. 

Nicht immer sind es die ganz großen Maßnahmen, welche große Wirkung entfalten. Dazu gehören Maßnahmen wie die restauratorische Reinigung der Vorhalle, die Bodenreinigung im Mittelschiff, Chorraum und Querhaus und die Erneuerung des Leitsystems. Diese stellen keinen großen Eingriff in die Bausubstanz dar, beeinflussen die Gesamtwirkung des Doms jedoch wesentlich.

„Eine Kirche mit überschaubarer Bauzier, wenig Inventar und die geprägt ist von klaren geometrischen Formen muss besonders darauf achten, sauber und aufgeräumt zu sein. Dass uns das in Speyer gut gelingt, wird aus Rückmeldungen sowohl von Besuchern als auch von Fachleuten deutlich.“

Dombaumeisterin Hedwig Drabik
Abschluss der Arbeiten an der Umfassung des Ölbergs (Quelle: Domkapitel Speyer, Foto: Klaus Landry)
Abschluss der Arbeiten an der Umfassung des Ölbergs (Quelle: Domkapitel Speyer, Foto: Klaus Landry)

Wo am Ölberg noch vor Weihnachten die Bauzäune entfernt werden konnten, bleiben dem Dom andere Baustellen noch eine Weile erhalten. In der Vorhalle dient das Gerüst der Untersuchung des Wandgemäldes über dem Hauptportal. Im kommenden Jahr werden hier von einer Studentin im Fach Wandmalerei und Architekturoberflächen Musterflächen angelegt, um ein restauratorischesGesamtkonzept zu erarbeiten. 

Ab September 2024 wurden die Gerüste an den Osttürmen gestellt, so dass 2025 mit der Sanierung der Dachanschlüsse und Steinoberflächen am Südostturm begonnen werden kann. Die beiden Osttürme aus dem 11. Jahrhundert werden in den kommenden Jahren abschnittsweise saniert.

Gerüstbau am Südostturm (Quelle: Domkapitel Speyer, Foto: Klaus Landry)
Gerüstbau am Südostturm (Quelle: Domkapitel Speyer, Foto: Klaus Landry)

„Ich freue mich über jedes Gerüst am Dom, denn es zeigt, dass am Erhalt des Doms mitgewirkt wird. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir zum einen in der Lage sind, diese Maßnahmen mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz sowie des Dombauvereins, der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, der Dr. Albrecht und Hedwig Würz Stiftung und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz finanziell zu stemmen und zum anderen gute Firmen am Dom haben, welche die anstehenden Arbeiten zuverlässig und fachgerecht ausführen. Da wir über eine sehr alte und wertvolle Bausubstanz sprechen und die Arbeiten in großer Höhe stattfinden, sind Erfahrung und Sorgfalt bei der Arbeit unerlässlich.“

Dombaumeisterin Hedwig Drabik

Quelle: Bistum Speyer