Speyer – Auch in Speyer gibt es natürlich einen Weihnachtsmarkt. Einen wahrhaft romantischen obendrein. Und dann die Kulisse, das Umfeld, wo die 44 geschmackvoll herausgeputzten Weihnachtsstände stehen – in Sichtweite vom Kaiserdom, der größten romanischen Kirche dieses Kontinents. Oder direkt vor der Dreifaltigkeitskirche mit ihrem spätbarocken, reich bemaltem Holzgewölbe im Innenraum. Das sind die Schauplätze des traditionellen Weihnachtsmarkts.
Direkt gegenüber, im Innenhof des Rathauses und im Kulturhof Flachsgasse, hat an allen Adventswochenenden zusätzlich der Kunsthandwerkermarkt geöffnet. Eine wahre Fundgrube für authentische, handwerkliche Geschenk-Ideen. Und vor dem Altpörtel, dem höchsten Stadttor dieses Landes, begeistert die Schlittschuhbahn, ein nostalgisches Doppelstock-Kinderkarussell und etliche Genießer-Stände die vielen angereisten Familien.
Am Montag, 21. November 2022 um 18.00 Uhr, wird Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler den nunmehr 47. Speyerer Weihnachts- und Neujahrsmarkt auf dem Geschirrplätzel vor der Dreifaltigkeitskirche eröffnen. Bis zum 8. Januar 2023 bereichert dieser Markt dann vom Dom bis zum Altpörtel die Speyerer Innenstadt um eine weitere Attraktion. Ausführliche Informationen zum diesjährigen Weihnachts- und Neujahrsmarkt finden sich unter dem Weblink www.speyer.de/veranstaltungen/weihnachtsmarkt .
Ein erster Blick in die Advents-Wundertüte zeigtTaschenlampenführungen in der Dreifaltigkeitskirche und einen Weltstar der Spiritualität im Dom
Soweit die Infos zum 47. Weihnachts- und Neujahrsmarkt. Aber was macht die Dom- und Kaiserstadt in diesem Jahr zu dieser großen Advents-Wundertüte? Zu dieser einzigartigen Erlebnis-Melange aus Kultur, Genuss, aus großer Geschichteund zeitgenössischem Event?
Werfen wir also mal einen ersten Blick in diese Advents-Wundertüte. Und fangen wir mal mit einer etwas kleineren Überraschung an. Diese kann man in der bereits oben erwähnten Dreifaltigkeitskirche erleben. Hier wird es am 29.11., am 5.12. und 15.12. – jeweils ab 18.30 Uhr – 45-minütige Taschenlampenführungen geben, erzählt Pfarrerin Christine Gölzer. Im Mittelpunkt jeder Führung stehen zwei Emporen-Bilder. Deren Darstellungen und deren Geschichtewerden – effektvoll im Licht der Taschenlampen – an diesen drei Abenden ebenso sachkundig wie spannend erläutert underzählt.
Nur gute 100 Meter entfernt, im Kaiser- und Mariendom, offiziell Domkirche St. Maria und St. Stephan genannt, wirdam 24.11. ab 19.00 Uhr Pater Anselm Grün über „Schönheit als Erspüren Gottes“ berichten. Über 14 Millionen Bücher hatder studierte Theologe, Philosoph und Betriebswirtschaftleraus der fränkischen Benediktinerabtei Münsterschwarzachweltweit verkauft. Kaum ein anderer erzählt so faszinierend über Spiritualität wie er. „Gebauter Glaube – gebaute Hoffnung“, auch darüber referiert er am 24.11. Und: „Ut unum sint – damit sie eins sind“ wird an diesem Abend das dritte Thema des gebürtigen Franken sein.
Wo die Geschichte der Habsburger im Mittelalter erlebbar wird, wo der Domschatz sein neues Zuhause hat und wo ab 11.12. das Monster Grüffelo die Kinder wieder in seinen Bann zieht
Wiederum nur 100 Meter in südwestlicher Richtung vom Dom liegt das Historische Museum der Pfalz. Dieses sorgt schon seit Jahrzehnten, sogar bundesweit und international, mit außergewöhnlichen Ausstellungen für Schlagzeilen. Etwa über die Salier oder die Staufer. Oder über König Richard Löwenherz, die Titanic oder Marilyn Monroe.
Die beiden Jahre der coronabedingten Einschränkungen haben die Verantwortlichen dieses Museums trefflich genutzt. Wer in diesen Adventstagen durch das Tor unterhalb der Doppeltürmeins Innere geht, der findet zahllose Schätze, die, was selten in Museen vorkommt, mit viel Fantasie, Kreativität und oft auch mit viel Humor präsentiert werden.
Am Eingang zur großen Landesausstellung „Die Habsburger im Mittelalter“ begrüßt Bettina Schausten vom ZDF die Besucher. Sie berichtet in einer Sondersendung vom Ausgang der Königswahl im Jahr 1273. Dem Jahr, als der damals so überraschende Aufstieg des Adelshauses Habsburg zur europäischen Herrscherdynastie begann.
In den aufwändig umgebauten „Katakomben“ des Museums werden seit Herbst dieses Jahres unter dem Titel „Kreuz und Krone“ die reichhaltigen Schätze des Dom- und Diözesanmuseums völlig neu und in faszinierender Weisepräsentiert.
Im Obergeschoss des Museums ist zudem weiterhin„Rendezvous“ zu sehen, die Ausstellung zurNachkriegsgeschichte des französischen Militärs in Speyer und der Pfalz. Sie wurde jetzt bis zum 2.4.23 verlängert.
Am 11. Dezember feiert „Der Grüffelo“, diese weltbekannte Figur des gleichnamigen Kinderbuchs, sein Comeback. 2021 musste sich das behäbige Monster samt Kind und schlauer Maus nach erfolgreichem Beginn kurzfristig wegen Conona in seinen Wald zurückziehen. Umso größer leuchten jetzt die Augen seiner zahllosen Fans und freuen sich auf ein Wiedersehen – oder auf ihre Erstbegegnung – mit diesem glubschäugigen Riesen. Außerdem gibt es reichlich Attraktionen zum Mitmachen wie den Erlebnisparcours oder die beliebte Grüffelo-Küche.
Nach dem großen Geschichtserlebnis wird es jetzt „himmlisch“, sportlich und technisch
Wer das Museum wieder verlässt und sich rechts Richtung Festplatz wendet, sieht wenige hundert Meter entfernt in luftiger Höhe eine Boeing 747 der Lufthansa. Sie ist das weithin sichtbare Symbol des Technik-Museums Speyer. Dieses allein ist eine Wundertüte, die sogar ganzjährig und sogar an Heiligabend und an Silvester – wenn auch an diesen Tagen zeitlich eingeschränkt – für die jährlich vielen hunderttausend Besucher geöffnet ist. „Himmlische Erlebniswelten“ garantieren hier u.a. Europas größte Weltraumausstellung und ein IMAX-Apollo-11-Flug zum Mond unterhalb der riesigen Kinokuppel. Ach ja, und wemder legendäre Rallye-Weltmeister Walter Röhrl noch ein Begriff ist: Seine Geschichte wird jetzt mit vielen Original-Exponaten ebenfalls in diesem Museum der Superlative gezeigt.
Festliche Domkonzerte und eine einzigartige „Krippenlandschaft“ mit der Heiligen Familie
Geschichte, Gegenwart und Zukunft – in Speyer ist in diesen Adventswochen alles erlebbar. Große Geschichte ohnehin. Als einzige Stadt weltweit kann Speyer sowohl ein christliches wie ein jüdisches Welterbe sein Eigen nennen. Das christliche ist der Dom, dieses monumentale Bauwerk mitsamt seinerHallenkrypta, der Grablege von acht Kaisern und Königen. Das jüdische sind die SchUM-Stätten in der benachbarten Kleinen Pfaffengasse.
Die „Cantate Domino“ prägen die Domkonzerte in den Adventswochen, ergänzt um ein festliches Neujahrskonzert am 1.1.23 ab 15.00 Uhr. Und nach zwei Pandemiejahren kehrt auch die Krippenlandschaft an ihren ursprünglichen Ort zurück. Der landschaftliche Hintergrund der Krippe wird zuerst aufgebaut. Dann folgen die Figuren der Heiligen Familie, die in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhundertsvom Münchner Bildhauer Otto Zehentbauer geschnitzt wurden. Komplett aufgebaut und zu sehen ist die Krippe vom 24. Dezember 2022 bis 2. Februar 2023.
Eine Stätte der jüdischen Hochkultur des Mittelalters ist in der Kleinen Pfaffengasse erlebbar
Die mittelalterliche Geschichte des Doms ist eng verwoben mit dem großen jüdischen Erbe der Stadt, das unter dem Namen „SchUM“ im Jahre 2021 mit dem Titel eines UNESCO-Welterbes geehrt wurde. Weitere SchUM-Stätten finden sich in Worms und in Mainz. In Speyer zählt u.a. das gut erhaltene Ritualbad, die Mikwe, das Museum SchPIRA sowie die Zeugnisse der mittelalterlichen Synagoge und der Frauenschul zu den meistbesuchten Orten. Auch diese kulturgeschichtliche Attraktion liegt direkt in der Speyerer Altstadt, in der Kleinen Pfaffengasse 20/21, in Sichtweite zum Dom und zum Historischen Museum der Pfalz.
Große Kultur-Erlebnissen an Original-Schauplätzen: eine Kunst-Wundertüte mit Feuerbach, Purrmann und den Künstlerpaaren der Moderne
Große Geschichte ist in Speyer allgegenwärtig, große Kultur ebenso. Zu den Söhnen dieser Stadt zählen die beiden bedeutenden Maler Anselm Feuerbach und Hans Purrmann. Ein Abstecher in die Allerheiligenstraße 9 zum Feuerbachhaus mit Museum, Gedenkstätte und Weinstube ist immerlohnenswert.
Ein Kulturerlebnis der feinen, herausragenden Art bietet dasPurrmann-Haus. Neben der immer sehenswerten, farbprächtigen Ausstellung mit Werken des Impressionisten Purrmann und seiner Frau Mathilde Vollmoeller-Purrmann wird im jüngst eröffneten Erweiterungsbau des Museums die Sonderausstellung „Künstlerpaare der Moderne“ gezeigt. Die Gemälde und Lebenswege der Purrmanns treten hier in einen faszinierenden Diskurs mit den Künstlerpaaren Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, Max Beckmann und Minna Tube, Reinhold und Sabine Lepsius, Oskar und Marg Moll,Leo von König und Mathilde Tardif und Anna von Hansemann sowie mit Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin.
Wo Habsburger zu HabsBURGERN werden und König Rudolf einem Bier seinen Namen schenkt
Nach so viel großer Geschichte, Kultur oder Technik dürstet den Besuchern sicherlich jetzt nach den kulinarischen Genuss-Welten der Stadt. Schließlich tragen diese einen erheblichen Teil zu Speyers einzigartiger Erlebnis-Melange bei. Und wie sollte es anders sein – selbst diese Genuss-Melange wird in der Domstadt am Rhein mit einem süffisant-humorigen Seitenblick auf ihre Geschichte und Kultur serviert. Beispiel: Zur Habsburger-Ausstellung offeriert die ansässige Braumanufaktur Black Stork ihr „König Rudolf“-Bier. „Gin Gesandter“, eine Gin-Manufaktur aus Speyer, steuert eine Sonder-Edition bei. Und da die Habsburger weder als Vegetarier noch als Veganer in die Geschichte eingingen, offeriert der stadtbekannte Genuss-Zauberer Stefan Walch in seiner Fleischboutique zur Ausstellung zwei sogenannte HabsBURGER: „Maximilians Bester“ wird mit einem Simmentaler Patty, Tiroler Speckstreifen, Schweizer Bergkäse, Vogerlsalat, Feigenmus und einer Meerrettich-Senf-Soße im Brotsackerl mit Sesam serviert. „Blancas Liebster“ ist dagegen, dem Zeitgeist geschuldet, eine vegetarische Alternative mit gegrilltem Gemüse und einer Granatapfel-Minz-Soße.
Genuss hat in der Stadt mit den beiden UNESCO-Welterbetiteln immer schon einen ebenso preisverdächtigen Stellenwert. Es lohnt sich also, mal genauer hinzuschauen auf die vielen weiteren kulinarischen wie kulturellen Genusswelten in Stadt und Umgebung. Ebenso auf das, was esnoch an wunderbaren regionalen Geschenk-Ideen hier zu entdecken gibt. Oder auf die vielen Erlebnis-Überraschungen im Sea Life Speyer oder im einzigartigen Industriehof.
Infos und Tipps zu diesen Attraktionen folgen in Kürze – damit kein Besucher in der Adventszeit sagen kann: wenn ich das nur gewusst hätte. Er und/oder sie und/oder divers wird es in der nächsten Pressemitteilung erfahren, sobald Speyers große Advents-Wundertüte einmal mehr geöffnet wird.
Klangreicher die Glocken nie klangen…
Vorab sei ein letzter Blick in Speyers große Advents-Wundertüte erlaubt: Am Vorabend des 1. Advents erklingen um 17.00 Uhr die Glocken von 14 Speyerer Kirchen zum großen Stadtgeläut. Wer mag, kann dieses fachkundig bei einer um 15.30 Uhr beginnenden Führung erleben. Teilnehmen können bis zu 20 Personen ab 8 Jahren. Anmeldung unter touristinformation@stadt-speyer.de oder telefonisch unter 06232-142392.
Stressfrei und klimaschonend: kostenloser Busverkehr der Stadt an den Adventssamstagen
In der Domstadt sind die vielen Attraktionen bequem zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar. Zusätzlich lädt die Stadtverwaltung Speyer, in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN GmbH) und dem Verkehrsunternehmen DB Regio Mitte, auch in diesem Jahr wieder alle Bewohner und Gäste der Stadt ein, kostenlos an den vier Adventssamstagen den städtischen Busverkehr zu nutzen. Und wer mit dem Auto anreist, für den stehen auf dem Festplatz, in unmittelbarer Nähe zur Altstadt, zahlreiche Parkplätze zur Verfügung.
Weitere Informationen zur Dom-, Kaiser- und SchUM-Stadt Speyer, zum Weihnachtsmarkt und zu den vielen Attraktionen der Stadt in den Adventswochen 2022 gibt es bei der Tourist-Information Speyer, Maximilianstr. 13, 67346 Speyer, Tel: +49 (0)6232 142392; E-Mail: touristinformation@stadt-speyer.de
Quelle: Giesbert Karnebogen