Ludwigshafen – Die Folgen des Klimawandels belasten nicht nur das Ökosystem, sondern in Form von zunehmender Hitze auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Daher wurde vergangenes Jahr ein bundesweiter Hitzeaktionstag ins Leben gerufen, der dieses Jahr am Mittwoch, 5. Juni, stattfindet.
Anlässlich dieses Hitzeaktionstags macht auch der Fachbereich Gesundheitsförderung und -berichterstattung des Rhein-Pfalz-Kreises auf die gesundheitlichen Gefahren extremer Hitze im Sommer aufmerksam – und gibt Verhaltenstipps zur Vorsorge und im Notfall.
Der Fachbereich hat ein kurzes Erklärvideo erstellt, das am Aktionstag sowohl auf der Webseite des Rhein-Pfalz-Kreises als auch auf Social Media veröffentlicht wird. Unter dem Motto „Deutschland hitzeresilient machen – Wir übernehmen Verantwortung“ appelliert das Video an alle, sich selbst zu schützen und auf andere zu achten.
Insbesondere in den Blick genommen sind dabei Personengruppen, für die extreme Hitze besonders gesundheitsbelastend ist, da sie beispielsweise ihre Körpertemperatur nicht ausreichend regulieren können oder sich nur eingeschränkt vor extremer Hitze schützen können. Hierzu zählen ältere Menschen, pflegebedürftige und chronisch Kranke, Säuglinge und Kleinkinder sowie obdachlose Menschen.
Aufeinander achten: Verhaltenstipps im Überblick
Außerdem hat der Fachbereich einige Verhaltenstipps bei Hitze zusammengestellt:
- Achten Sie auf die amtlichen Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Radio, Fernsehen oder über die Gesundheits-Wetter-App.
- Geben Sie die Hitzewarnungen an ältere Menschen im nahen Umfeld weiter und fragen Sie regelmäßig nach deren Wohlbefinden.
- Deuten Sie Symptome einer Überhitzung richtig und leisten Sie bei Schwindel, Übelkeit oder Kurzatmigkeit Hilfe.
- Wählen Sie den Notruf bei Verwirrtheit, Bewusstseinseintrübungen oder schwerer Atemnot.
Darüber hinaus wurde die Hitze-Webseite des Rhein-Pfalz-Kreises www.rhein-pfalz-kreis.de/hitze überarbeitet. Sie bietet zusätzlich Informationen zum individuellen Hitzeschutz für Bürgerinnen und Bürger sowie weitere hilfreiche Informationen für Ärztinnen und Ärzte oder Einrichtungen.
Hitze kann lebensgefährlich werden – Vorderpfalz bundesweit eine der wärmsten Regionen
Extreme Hitze und Hitzewellen können zu einem lebensbedrohlichen Hitzschlag führen. Im Jahr 2023 forderte die extreme Hitze in Deutschland laut Robert Koch Institut (RKI) etwa 3100 Todesfälle. Ein Großteil der Todesfälle geht dabei auf ältere Menschen zurück, oft in Kombination mit Vorerkrankungen. Besonders herausfordernd für den menschlichen Organismus sind mehrere aufeinandergefolgte heiße Tage über 30°C, die als Hitzetage bezeichnet werden, bei einer zusätzlich ausbleibenden Abkühlung in der Nacht (sogenannte Tropennächte).
Nicht nur in den Städten ist der stetige Temperaturanstieg spürbar. Der Oberrhein ist das heißeste Gebiet in Rheinland-Pfalz. Zudem zählt die Vorderpfalz zu den wärmsten Regionen Deutschlands mit überdurchschnittlich vielen heißen Tagen über 30°C.
Bund, Länder und Kommunen haben sich mit der Konzeption von Aktionsplänen auf den Weg gemacht, um vor zukünftigen Hitzesommern gewappnet zu sein und langfristig das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu sichern.
Zum Hitzeaktionstag
Am 14. Juni 2023 fand der erste bundeweite Hitzeaktionstag statt, den die Bundesärztekammer (BÄK) und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. initiierten. Mehr als 30 Verbände und Initiativen gehören dieser Initiative an und fordern gemeinsam, dass Hitzeschutz in allen Lebensbereichen verankert wird. Hitzeschutz ist dabei eine gemeinschaftliche Aufgabe und geht über den Gesundheitsschutz hinaus. Neben der Erarbeitung von Konzepten zum Hitzeschutz auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene, ist die Sensibilisierung der Bevölkerung ein wichtiger Schritt zur Vorsorge. In einigen deutschen Städten finden auch in diesem Jahr unter dem Motto „Deutschland hitzeresilient machen – wir übernehmen Verantwortung“ öffentlichkeitswirksame Aktionen statt, um die Bevölkerung auf die Gefahren von Hitze hinzuweisen.
Quelle: Landkreis Rhein-Pfalz-Kreis