Mehr als 50 Interessierte folgten der Einladung des Landesbetriebs LBB in die Deutsche Staatsphilharmonie Ludwigshafen – Polizeipräsident Litz und Baudezernent Thewalt im Bürgerdialog
Ludwigshafen – Auf dem Baufeld zwischen Heinigstraße und Hochstraße (B 37) beginnen im Oktober die Vorarbeiten für den Neubau der Polizeipräsidiums Rheinpfalz. Unter der Leitung des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB) entsteht bis 2026 ein moderner Neubau für das Polizeipräsidium und weitere Polizeidienststellen, die bislang auf mehrere Gebäude im Stadtgebiet verteilt sind.
Der Einladung des Landesbetriebs LBB, sich bei einer offenen Informationsveranstaltung im Foyer der Deutschen Staatsphilharmonie Ludwigshafen im direkten Gespräch mit den Zuständigen über das Gebäude und die Baustelle zu informieren, folgten am Mittwochabend (22. Juni) mehr als 50 Anwohnende und weitere Interessierte. Rede und Antwort standen ihnen der Leiter der LBB-Niederlassung Landau Markus Schneider, Polizeipräsident Georg Litz und der Projektleiter auf Seiten des Polizeipräsidiums Martin Virsik, der Bau- und Umweltdezernent der Stadt Ludwigshafen Alexander Thewalt sowie weitere Fachleute an verschiedenen Informationsständen.
Der Neubau
In dem auf 117 Mio. Euro veranschlagten Neubau sollen im Jahr 2027 rund 650 Polizeibeschäftigte ihre Arbeit aufnehmen. In dem zweiteiligen Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 26.000 Quadratmetern (inklusive der zweigeschossigen Tiefgarage) ist Platz für das derzeit in der Wittelsbachstraße untergebrachte Präsidium, die zentrale Einsatzleitstelle, Kriminaldirektion, die Wache und die Polizeiinspektion 1 (heute: Gaustraße). Die Inspektion 2 in der Friesenheimer Straße bleibt im Sinne einer flächendeckenden Polizeipräsenz erhalten.
Der niedrigere Gebäudeteil mit acht Geschossen und einer Höhe von rund 29 Metern entsteht in Nachbarschaft der Wohngebäude in der Bürgermeister-Hoffmann-Straße, der zwölfgeschossige Hochtrakt mit rund 44 Metern orientiert sich zur Hochstraße hin.
Die Polizeikantine im Erdgeschoss wird auch Bürgerinnen und Bürgern offenstehen und ein günstiges Mittagsmenü anbieten. Der Eingang zur Kantine wird in der Wredestraße sein.
Polizeipräsident Georg Litz sagte: „Ich bin sehr froh darüber, dass bald die ersten Baumaßnahmen für den Neubau beginnen. Nach den vielen Planungen im Hintergrund wird dann auch für alle sichtbar, dass es jetzt losgeht. Ich bin schon gespannt darauf, den Baufortschritt zu beobachten. Auch wenn es noch etwas dauert, freue ich mich schon, wenn alles fertig ist und wir in unser modernes und funktionales Dienstgebäude einziehen können.“
Das Polizeipräsidium Rheinpfalz hat Dienststellen im Raum Ludwigshafen, Neustadt und Landau. Das Dienstgebiet erstreckt sich vom Kreis Germersheim entlang der südlichen Weinstraße bis in den Rhein-Pfalz-Kreis.
Verkehrsführung
Der Neubau nimmt den größten Teil des Grundstücks ein. Damit die Baustelle funktionieren kann, wird für ihre Andienung und die Baucontainer auch Platz auf angrenzenden Flächen benötigt. Der Fuß- und Radweg entlang der Grundstücksgrenze an der Heinigstraße sowie parallel zur Hochstraßen-Abfahrt entfällt für die Dauer der Baustelle, eine Umleitung ist vorgesehen.
Auf der Heinigstraße wird die Rechtsabbiegespur in die Wredestraße gesperrt. Rechtsabbieger nutzen dann die mittlere Spur. Die Wredestraße wird von drei auf zwei Fahrspuren verengt. Die Bürgermeister-Hoffmann-Straße wird Einbahnstraße in Richtung Wörthstraße, ebenso die Wörthstraße bis zur Kreuzung Berliner Straße. Mit dieser Verkehrsführung sollen Rückstaus hinter Bau-Lastwagen möglichst vermieden werden.
Alexander Thewalt, Bau- und Umweltdezernent der Stadt Ludwigshafen, hob die Bedeutung des Standorts hervor und erinnerte daran, dass die Stadt das Baugrundstück 2018 an das Land Rheinland-Pfalz für den Zweck des Neubaus verkauft hat. „Die Stadt Ludwigshafen ist froh darüber, dass das Polizeipräsidium Rheinpfalz mit diesem Neubau am südlichen Ende der Heinigstraße in der Innenstadt bleibt und sogar noch näher an das Stadtzentrum heranrückt. Das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger wird damit gestärkt“, sagte Thewalt. „Der Architekturwettbewerb hat zu einem sehr guten Ergebnis geführt und die Heinigstraße erhält damit einen städtebaulich wertvollen Abschluss.“
Parkplätze
Die bislang 23 Parkplätze auf der Baustellen-Seite der Bürgermeister-Hoffmann-Straße müssen während der Bauzeit weichen. Dieser Streifen wird für die Aufstellung von Baucontainern benötigt. Nach Abschluss der Baumaßnahme sind dort 17 Parkplätze vorgesehen, davon ist einer barrierefrei. Die Zahl reduziert sich, weil die neuen Parkplätze auf die heutige Normbreite von 2,50 Meter verbreitert und zwischen ihnen neue Bäume gepflanzt werden.
Bäume
Zu Beginn der bauvorbereitenden Arbeiten im Oktober werden rund um die Baustelle insgesamt 30 Bäume gefällt. Zwei davon wurden bereits im März wegen vertiefender Kampfmittelerkundungen entfernt. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden 30 Bäume neu gepflanzt. Wegen der dann neu geschaffenen Ein- und Ausfahrt für die Polizeifahrzeuge an der Heinigstraße werden fünf dieser Ersatzpflanzungen an anderen Orten in der Stadt vorgenommen.
Der Leiter der LBB-Niederlassung Landau Markus Schneider sagte: „Das neue Polizeipräsidium ist zurzeit das größte Bauprojekt des Landesbetriebs LBB für das Land Rheinland-Pfalz. Das gilt vom Bauvolumen her, aber auch vom Anspruch. Beidem stellen wir uns sehr gerne. Dabei ist es richtig und uns auch wichtig, die Nachbarn und Wohnungseigentümer sowie weitere Interessierte rechtzeitig und transparent zu informieren, bevor im Oktober die Baumfällungen stattfinden und die Baustelleneinrichtung beginnt.“
Bei der Veranstaltung konnten sich Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter über die bald beginnende Beweissicherung informieren. Dabei führt ein vom Landesbetrieb LBB beauftragtes Ingenieurbüro mit Einwilligung der Bewohnerinnen und Bewohner eine genaue Bestandsaufnahme der Gebäude durch. Anhand dieser Dokumentation können später Verdachtsfälle auf mögliche Schäden durch die Bauarbeiten sicher geklärt werden.
Baustelle
Erste sichtbare Vorboten im Zusammenhang mit dem Baubeginn sind Tiefbauarbeiten an unterirdischen Leitungen durch die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL).
Nach den Baumfällungen im Oktober wird der Bauzaun aufgebaut und die Heinigstraße für den Baustellenverkehr verengt. Bis zum Jahresende sind Vorarbeiten für die Baugrube vorgesehen: Noch vor dem eigentlichen Erdaushub wird der Baugrubenverbau im Schlitzwandverfahren mit einer speziellen Technik senkrecht in den Untergrund betoniert. Ab dem Beginn dieser Arbeiten ist an Werktagen von ca. 7 bis 18 Uhr mit Lärm von der Baustelle zu rechnen. Auch an Samstagen wird dies manchmal unvermeidlich sein. Um die Belastung für die Umgebung in Grenzen zu halten, kommt ein erschütterungsarmes und schallreduziertes Verfahren zum Einsatz.
Beim Baustellenverkehr ist in der ersten Phase mit rund 160 Lkw im Monat zu rechnen. In der Hochphase des Rohbaus können es bis zu 290 Lkw im Monat werden.
Das Ausbaggern der Baugrube für die drei Tiefgeschosse wird das gesamte Jahr 2023 beanspruchen. Für die Baustellen-Lkw steht eine Reifenwaschanlage bereit. 2024 beginnt der Rohbau mit Betonierarbeiten in den Tiefgeschossen. Seine volle Höhe wird der Neubau voraussichtlich im Herbst 2025 erreichen, während in den unteren Geschossen bereits Fenster eingebaut werden und die Fassadenarbeiten laufen.
Quelle: Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung Rheinland-Pfalz (LBB)