Neustadt an der Weinstraße – Am Sonntag, 6. April 2025, lädt die Stadt Neustadt zu einer Jubiläumsmatinee in die Villa Böhm ein. Gefeiert wird die Verleihung des Königsdiploms, das auf den Tag genau, vor 750 Jahren, von König Rudolf I. von Habsburg den Bürgern von Neustadt verliehen wurde. Darin gab er ihnen die gleichen Rechte und Freiheiten, die auch die Bürger der Stadt Speyer besaßen.

Aus diesem Grund hat die städtische Abteilung Archiv und Museum die Jubiläumsausstellung „750 Jahre Stadtrechte – Neustadter Geschichte in zehn Objekten“ gestaltet, die im Rahmen der Matinee feierlich eröffnet wird. Musikalisch umrahmt wird die Ausstellungseröffnung durch Thalia und Sophie Johannes.

Die Präsentation beschreitet neue Wege: Sie ist ein Blick auf die Stadtgeschichte anhand von zehn besonderen Objekten, die für eine Epoche oder ein besonderes Ereignis der Neustadter Geschichte stehen. Einige der kostbaren Exponate werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. 

Neustadter Goldgulden (© Stadtmuseum Neustadt an der Weinstraße, Foto: R. Schädler)
Neustadter Goldgulden (© Stadtmuseum Neustadt an der Weinstraße, Foto: R. Schädler)

Das Königsdiplom, die sogenannte „Stadtrechtsurkunde“ von 1275, eröffnet den Gang durch die Jahrhunderte. Gezeigt werden unter anderem der seltene „Neustadter Goldgulden“, eine reich verzierte Pendeluhr von Elias Möllinger aus der bedeutenden Neustadter Uhrenmanufaktur, eine Metalldose aus dem persönlichen Besitz von Johann Philipp Abresch, dem Fahnenträger beim Hambacher Fest 1832, sowie ein Modell des „Klemmhofs“, die Stadtsanierung symbolisierend. Die Schau endet in der Gegenwart mit der „Hambacher Botin“, einer kleinen Skulptur, hergestellt von der Neustadter Künstlerin Christiane Maether. 

Gestalterisch umgesetzt und farblich inszeniert wurde die Ausstellung durch den Neustadter Künstler Gerhard Hofmann. Anhand bebilderter und erläuternder Wandtexte werden die Besucher auf das jeweilige lokale Zeitgeschehen eingestimmt. 

Viele spannende Kurzbeiträge von über 35 Autorinnen und Autoren beleuchten die Stadtgeschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln, auch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse werden vorgestellt. Die Texte sind über QR-Codes interaktiv abrufbar.

Das Zusammenspiel der Objekte und Kurzbeiträge spannt einen geschichtlichen Bogen von der Stadtwerdung bis zur Demokratiestadt im 21. Jahrhundert. Die Ausstellung thematisiert Neustadt als Oberamtsstadt, als noch Landschreiber die Amtsgeschäfte führten, Neustadts Rolle im Bauernkrieg, der vor 500 Jahren 1525 stattfand, dem Hochschulstandort unter Kurfürst Johann Casimir und den kriegerischen Auseinandersetzungen im 17. und 18. Jahrhundert. Wichtig ist auch die Zeit des Hambacher Festes 1832 und die Entwicklung Neustadts zu einem modernen Verkehrsknotenpunkt, die ihren Anfang 1847 mit der Schaffung der Ludwigsbahn hatte. Neustadts Zeit im Nationalsozialismus über die Nachkriegszeit bis in die Moderne rundet den spannenden Streifzug durch die Geschichte ab.

Klemmhofmodell Teil A und (© Stadtarchiv Neustadt an der Weinstraße, Foto: R. Schädler)
Klemmhofmodell Teil A und (© Stadtarchiv Neustadt an der Weinstraße, Foto: R. Schädler)

Die Neustadter Bronze-Stadtplastik, initiiert von der „Bürgerstiftung lebenswerte Stadt“, wird erstmals im Foyer im Obergeschoss zu sehen sein. Ein kurzer Stummfilm, der Szenen vom Festumzug durch die Straßen Neustadts anlässlich der 650-Jahrfeier zeigt, gibt einen Eindruck davon, wie das Jubiläum 1925 gefeiert wurde. Eine Leseecke mit themenbezogenen Publikationen lädt zum Verweilen ein. 

Details der beiden kleinsten Exponate – das Königssiegel der Urkunde und der Goldgulden – können an Fotovergrößerungen und auch durch anfassbare 3D-Objekte studiert und erlebt werden. 

Im Rahmen der Jubiläumsmatinee findet ebenfalls die Präsentation des Buches „Neustadt an der Weinstraße im Wandel der Zeit“ statt. Die WIKOMmedia GmbH mit dem Autor Holger Vornholt hat das Neustadter Jubiläum zum Anlass genommen, eine Publikation zur Neustadter Geschichte herauszubringen. 

Die Ausstellung wird am 6. April 2025, um 11 Uhr eröffnet und läuft bis einschließlich 7. Mai 2025. Sie kann zu den Öffnungszeiten von Mittwoch bis Freitag 16 bis 18 Uhr und Samstag und Sonntag 11 bis 13 Uhr bzw. 15 bis 18 Uhr besucht werden. Karfreitag, 18. April 2025, bleibt die Ausstellung geschlossen. Der Einstritt ist frei.

Stadtmuseum Villa Böhm, Maximilianstraße 25/Villenstraße 16 b, 67433 Neustadt an der Weinstraße

Quelle: Stadtverwaltung Neustadt an der Weinstraße


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