Neustadt an der Weinstraße – Mehr als 50 Menschen kamen zur öffentlichen AG Rad in den Ratssaal, um sich über abgeschlossene, laufende und geplante Maßnahmen zu informieren. Den Anfang machte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) mit seinem Kursangebot für Senioren, die aufs E-Bike umsteigen wollen sowie mit Vorschlägen für Schulkinder, um den Schulweg sicher zu meistern. 

Martin Meister bewarb die vom ADFC geführten Radtouren auch im Rahmen des Stadtradelns. Martin Burkhardt vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) wies vor allem auf die Mobilitätswende und die damit verbundenen Entwicklungen hin und macht sich gegen das Gehwegparken und für eine Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur stark.

Daran konnten sich Christine Locher und Miriam Kuder von der städtischen Verkehrsplanung bei der Vorstellung des Mobilitätskonzeptes 2030 plus anschließen. Dieses hat seinen Schwerpunkt in einer gerechten Aufteilung des Verkehrsraumes. Ziel ist eine attraktivere, gut erreichbare Innenstadt mit vielfältigen und passenden Mobilitätsangeboten für jeden Bedarf. Der Stadtrat hatte das Konzept zwei Tage vorher gebilligt. Die Verkehrsabteilung wird nun als nächste konzeptionelle Aufgabe die Vergabe eines Radverkehrskonzeptes vornehmen.

Radmarkierungen in der Volksbadstraße (Foto: Stadt Neustadt)
Radmarkierungen in der Volksbadstraße (Foto: Stadt Neustadt)

Einiges ist bereits fertig: Die barrierefreie Radroute „Reben- & Rüben-Runde“ in Richtung Bad Dürkheim, der Steg vom Hauptbahnhof zur Schillerstraße und der dortige Mobilitätspunkt, markierte Schutzstreifen auf der Tal- und Schillerstraße. Besonders positiv wurden die neuen Markierungen auf der Landauer Straße begrüßt. Radfahrer können hier jetzt sicherer und komfortabel auf Schutzstreifen fahren. Kurze Unterbrechungen sind zum Beispiel dem Blumengeschäft unweit des Krankenhauses geschuldet, vor dem Autos kurzzeitig parken dürfen. Hier ist ein freundliches Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme gefragt. Ansonsten ist Halten auf dem Schutzstreifen nämlich strikt verboten.

Ebenfalls brandneu ist die Markierung auf der Maximilianstraße zwischen Wiesenstraße und Einmündung Haardter Weg: Hier ist jetzt die Nutzung der Wallgasse als Radverbindung zwischen Innenstadt und Mußbach als neue und sichere Alternative möglich. Wer aus der Wiesenstraße kommt, kann den nördlichen Abschnitt der Wallgasse nutzen, um auf die Maximilianstraße zu fahren. Auf diesem recht steilen Fußweg (frei für Radfahrer) ist Vorsicht geboten, weil er auch von Anwohnern mit dem Auto genutzt wird: Schritttempo fahren und Rücksicht nehmen! Radfahrer können jetzt vor der Sektkellerei ohne Bordsteinkante auf den Schutzstreifen bis Rosengarten und in Richtung Mußbacher Landstraße weiterfahren. Aus der anderen Richtung kommend gibt es dort jetzt auf der Mittelinsel einen Aufstellplatz für linksabbiegende und wartepflichtige Radfahrer, damit sie den gleichen Weg stadteinwärts nutzen können. 

Um Verbindungen ging es auch im letzten, interaktiven Teil der Veranstaltung: Auf welchen Wegen fährt man als Radfahrer durch die Stadt? Die Besucher der Veranstaltungen waren gefragt, ihre Lieblingsstrecken und -ziele in der Kernstadt anzugeben. Außerdem durfte man anmerken, wo es hapert, wo Verbindungen trotz hohen Bedarfs fehlen. Das Ergebnis ist noch nicht ausgewertet, wird aber in das nun anstehende Radverkehrskonzept eingehen. Was man auf den ersten Blick sehen konnte war, dass Neustadts Radler gerne die Ost-Westverbindung Konrad-Adenauer-Straße – Laustergasse – Landschreibereistraße – Stangenbrunnengasse – Klausengasse – Talstraße nutzen und dass die nördliche Achse Villenstraße – Sauterstraße ein beliebter Weg ist.


Quelle: Stadtverwaltung Neustadt an der Weinstraße