Esthal – Wanderfreund Helmut Kempl gab zusammen mit Julia Renner am Sonntag, 23.02.2025, sein Debüt als Wanderführer beim Pfälzerwald-Verein Esthal. Zusammen hatten sie eine außergewöhnliche Tour vorbereitet.
Leider nur sieben Mitwanderer und Wanderinnen fanden sich in der Ortsmitte von Leimen bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen ein, um einen Teil der Südwestpfalz zu erkunden.
Das Dörfchen Leimen gehört zur Verbandsgemeinde Rodalben und liegt auf 459 Metern. Knapp 1000 Menschen leben hier. Einst gab es in der Gemeinde eine florierende Schuhindustrie. Nach dem zweiten Weltkrieg fanden rund 400 Menschen hier Arbeit. Bedingt durch den Strukturwandel zeugen nur noch die leerstehenden Fabrikgebäude vom einstigen Glanz der Schuhherstellung. Mittlerweile zeugen schmucke Neubauten davon, dass es sich in Leimen offensichtlich gut leben lässt. Am Dorfmittelpunkt, der Freizeitanlage startete unsere Wanderung.

Zunächst führt der Höhenweg am Ortsrand entlang auf dem „alten Postweg“ zum Felsmassiv des Hubertusfelsens. Der Felsenpfad schlängelt sich durch massive Felsblöcke, die samtgrün mit Moos bedeckt in der Sonne leuchten. In steilem Auf und Ab wurde der massive Sandsteinfelsen umrundet. Im Anschluss führte der Weg hinab nach Merzalben und weiter ins Hafertal zur Gräfensteinhütte der Ortsgruppe Merzalben im Pfälzerwald-Verein.
Die Hütte dürfte eine der neuesten Anlage im Bereich des Pfälzerwald-Vereins sein. Nachdem das Domizil der Ortsgruppe Merzalben durch einen Brand im Jahr 2006 komplett zerstört wurde, konnte bereits 2007 die Einweihung des neuen Hauses gefeiert werden. Herrlich in einem Wiesental gelegen und mit ansprechender Atmosphäre laden die Freunde aus Merzalben zum Verweilen ein.
Trotz „vollem Haus“ wurden wir herzlich empfangen und vorzüglich bewirtet. Nach ausgiebiger Rast galt es nun die Ruine Gräfenstein zu erklimmen.
Die Festung gilt als bedeutendste Burganlage der Stauferzeit und wird wegen ihrer Lage in der Nähe der Gemeinde Merzalben auch als „Merzalber Schloss“ bezeichnet. Die Gräfenstein verfügt als einzige Burg Deutschlands über einen siebeneckigen Bergfried. Dieser kann über eine Wendeltreppe bestiegen werden. Die heutige Aussicht, bei klarem Wetter, war grandios und bot einen fantastischen Rundblick über den Pfälzerwald, den Wasgau und die Nordvogesen.
Abwärts über einen steilen Pfad erreichten wir anschließend den Parkplatz Schäferei. Von hier aus führte der „alte Postweg‘“ schläms vorbei an alten Fischweihern zur Josephsquelle und zum Fritz-Claus-Gedenkstein, um und kurz darauf zum Geisaustein, einem Gedenkstein der „Gräfensteiner Unterthanen“ aus dem Jahr 1791 zu kommen.
Von hier war es bis Ausgangspunkt Leimen war es nur noch ein kurzer Anstieg. Nach immerhin zwanzig Kilometern wurde die Heimreise angetreten.
Quelle: Pfälzerwald-Verein Esthal e.V./Thomas Dilschneider