Neustadt an der Weinstraße – Am 26. April steht die Premiere unserer neuen Eigenproduktion auf dem Programm: „Zugabe!“ ist eine Revue über die Welt des Theaters mit bekannten Melodien. Konzipiert und geschrieben wurde das Stück von Leni Bohrmann. Mit 8 verschiedenen Rollen und 13 Songs ist „Zugabe!“ ihr bislang ambitioniertestes Theaterprojekt.
Inhalt:
Vor 8 Jahren hat Selma Rose ihr eigenes, kleines Theater eröffnet: das Theater Gelber Koffer. Nun soll das alte Gebäude in der Turmstraße, in dem sich Selmas Theater befindet, abgerissen werden, um Platz für ein Shopping Center zu machen.
Selma nimmt das Publikum mit zu einer letzten Vorstellung im Theater Gelber Koffer. Mit großer Spielfreude gibt sie einen Einblick hinter die Kulissen, schlüpft in verschiedene Rollen und erzählt von den liebenswerten und weniger liebenswerten Menschen auf und hinter der Bühne, von der abergläubischen Schauspielerin, dem impulsiven Regisseur und der schwatzenden Zuschauerin. Doch jede Vorstellung geht mal zu Ende. Gibt es eine Zugabe? Oder gibt es für Selmas Theater einfach keinen Platz mehr?
„Zugabe!“ ist eine Hommage an die Welt des Theaters, mit viel Witz und Übertreibungen, in denen ganz viel Wahrheit steckt. Leni Bohrmann spielt und singt sich durch den Abend, verwandelt sich in die unterschiedlichsten Charaktere und präsentiert Songs von Marlene Dietrich, Claire Waldoff, Georg Kreisler, Bodo Wartke, Max Raabe und vielen mehr.
Text und Spiel: Leni Bohrmann. Am Piano: Frank Schäffer. Regie: Hedda Brockmeyer. Eine Produktion des Theater in der Kurve Neustadt.
Zur Stückentwicklung:
„Die Idee, über die verschiedenen Menschen in der Welt des Theaters zu erzählen gibt es schon relativ lange. Über meine Tätigkeit als Schauspielerin und Podcasterin habe ich schon so viele Menschen aus Kunst und Kultur kennengelernt. Eine bunte Mischung aus Freigeistern mit eigenen Lebenskonzepten und Glaubenssätzen.
Leni Bohrmann
Ich schrieb also Szenen für verschiedene Charaktere, denen ich so oder so ähnlich schon mal begegnet bin: die abergläubische Schauspielerin, der herrische Regisseur, der eingebildete Darsteller, aber auch der Bürgermeister, der von Kultur wenig Ahnung hat und trotzdem darüber entscheiden darf. Auch die Zuschauerin, die im Publikum sitzt und das Geschehen auf der Bühne kommentiert, hat eine Szene bekommen. Schließlich erfand ich die Figur der Selma Rose, die mit ihrer Geschichte den Roten Faden des Abends bildet. Sie ist es, die von diesen ganzen Charakteren erzählt, in verschiedene Rollen schlüpft und somit dem Publikum einen ganz besonderen Einblick hinter die Kulissen und in ihre Welt gibt.
Immer wieder wird die Frage gestellt: Braucht es Theater noch? Was macht Theater eigentlich aus? Was bedeutet es, Geschichten zu erzählen und was braucht es dafür? Auch Selma muss sich diese Fragen unweigerlich stellen, wenn sie daran denkt, dass in wenigen Wochen ein Bagger durch ihr Theater fahren wird.
Die Auswahl der Musik entstand auf verschiedenen Wegen. Meine Liebe für Chansons, Musikkabarett und Operette entdeckte ich bereits im Rahmen meines Schauspielstudiums, bei dem ich auch Gesangsunterricht hatte. In der „Zugabe!“ werde ich Katja Ebsteins Song „Theater“ singen und einen sprachlich herausragenden Song über die Architektur in Deutschland von Bodo Wartke (passend zur Geschichte mit dem Shopping Center). Bekannt ist auch der „Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars“ von Reinhard Mey. Ich bin großer Fan von Georg Kreisler, deshalb musste von ihm auch etwas dabei sein. Dann gibt es nachdenkliche Lieder, zum Beispiel „Unterwegs“ von Gerhard Schöne oder das bekannte „Ich weiß nicht zu wem ich gehöre“ von Marlene Dietrich. Lauter wird es wieder mit Claire Waldoff und mit der großen Musical-Nummer „Gold von den Sternen“.
Ich freue mich, dass wir mit Frank Schäffer nicht nur einen begnadeten Pianisten gefunden haben, sondern auch jemanden, der Begeisterung für die Songauswahl und die Geschichte des Theaterstücks mitbringt. Frank schreibt die Noten teilweise selbst – einerseits komplett neu nach Gehör, oder er ändert die Tonart, damit ich auch Songs von Männern singen kann. Auf der Bühne wird er nicht nur stummer Pianist, sondern auch Teil der Geschichte sein. Als ich Hedda Brockmeyer zum ersten Mal das Skript auf den Küchentisch gelegt habe, strahlte sie übers ganze Gesicht und nahm mich erst mal kräftig in den Arm. Mit großer Begeisterung stürzte sie sich in die Arbeit, erdachte Bühnenbild und Inszenierung und setzte meine Geschichte mit viel Witz und verständlichen Bildern um.“
Termine im Theater in der Kurve:
- Freitag 26. April, 20 Uhr (Premiere)
- Samstag 4. Mai, 20 Uhr
- Sonntag 5. Mai, 17 Uhr
- Samstag 1. Juni, 20 Uhr
Karten gibt es auf www.theaterinderkurve.de und in der Buchhandlung Quodlibet in Neustadt.
Quelle: Theater in der Kurve