Lindenberg / Wachenheim an der Weinstraße – Die Untere Naturschutzbehörde bittet erneut dringend darum, die Sperrung der K16 vom Campingplatz in Wachenheim bis zum Silbertal wegen der Amphibienwanderung abends und nachts zu beachten. Mehrere Autofahrer haben die Beschilderung ignoriert, wobei Exemplare verschiedener Arten von Amphibien wie besonders geschützte Feuersalamander getötet wurden. Die Polizei führt in den Zeiten der Sperrung von 19 bis 6 Uhr Kontrollen durch und ahndet Verstöße mit einem Verwarnungsgeld. In diesen Stunden begeben sich die Amphibien auf den Weg zu ihren Laichgewässern. 

Die zeitweise Sperrung der Strecke gilt seit Samstag, 22. Februar 2025, und bleibt solange bestehen, bis die Amphibien ihre Wanderungen abgeschlossen haben, was üblicherweise Ende März oder Anfang April der Fall ist. Der genaue Sperrtermin ist witterungsabhängig und wird daher jedes Jahr kurzfristig festgelegt. Dabei stimmt sich die Kreisverwaltung Bad Dürkheim mit der Ortsgruppe Mittelhaardt des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) ab. 

Amphibien gehören zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen, weil viele Laichgewässer und Lebensräume verloren gingen und weil ihre Wanderstrecken von Straßen durchzogen werden. Rund 50 Prozent der heimischen Arten stehen auf der Roten Liste. Sie unterliegen dem besonderen Artenschutz, einige sind darüber hinaus auch streng geschützt. 

Vor mehr als zwanzig Jahren hatten Untersuchungen zwischen Lindenberg und Wachenheim eines der bedeutendsten Amphibienvorkommen in Rheinland-Pfalz festgestellt. Die Tiere überqueren die K16 bei geeigneten Witterungsbedingungen in Massen und verweilen zeitweise auch auf dem vergleichsweise warmen Asphalt. Wenn Autofahrer in der Zeit dort unterwegs sind, ist kein Ausweichen möglich. Es sterben so viele Tiere, dass sich ein auch für die Autofahrer gefährlicher Schmierfilm auf der Straße bildet.