Lambrecht – Drei Tage wurde im Oktober 2024 auf den Prädikatswanderwegen der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) gewandert.

Tag 1: Auf Entdeckungstour auf dem Kuckucksbähnelweg in Elmstein  

Um 10:00 Uhr fiel der Startschuss am Kuckucksbähnelbahnhof in Elmstein. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Pia Neumann, die die Wandergruppe willkommen hieß, übergab sie das Wort an Wanderführer Thomas Mann. Mit einem kräftigen Anstoßen auf die bevorstehende Tour begann das Abenteuer, und schon bald setzte sich die Wandergruppe in Bewegung.

Der Weg führte von der Walter Bernius Anlage vorbei am Bürgermeisteramt hinauf zur Burg Elmstein. Die Burg aus dem 12. Jahrhundert erzählt von längst vergangenen Zeiten und bot einen idealen ersten Stopp. Von hier aus konnten die Wanderer auf der gegenüberliegenden Seite das Möllbergerhäuschen erblicken, das stolz auf dem imposanten Naturdenkmal „Rehfelsen“ thront – ein beeindruckendes Panorama, das den Wanderern einen ersten Eindruck von den bevorstehenden Höhenmetern vermittelte. Der Weg führte uns wieder leicht bergab, links erblickten wir den Ehrenfels, rechts am Hang einen kleinen Brunnen.

Am Eingang des Legeltales legten wir einen Stopp ein – hier befindet sich der Ritterstein Nr. 96 „Ins Legeltal“, der eine Besonderheit aufweist: Er ist gleichzeitig Ritterstein Nr. 95 „Alte Schmelz“, der auf eine historische Eisenschmelze aus dem 18. Jahrhundert hinweist.

Bevor es über die Straße zum Emil-Haupt-Brunnen ging, erzählte uns Thomas Mann interessante Details über die historische Holzwirtschaft und die Bekämpfung invasiver Neophyten. 

Über den Felsenkönig-Weg, mit seiner Audiotour, führte der Weg weiter zum Ehrenfels, der über steile Treppenstufen erklommen wurde. Oben angekommen, gab es eine wohlverdiente Trinkpause, während Thomas Mann anhand von Bildern die geologische Besonderheit der „Elmsteiner Störung“ erklärte. Mit frischer Energie ging es weiter zur Möllbachquelle, wo ein Gedenkstein an den verstorbenen Revierförster Andreas Stumpf erinnert.

Nach 5,7 Kilometern und 230 zurückgelegten Höhenmetern erreichte die Gruppe die idyllische Mirabellenbank – ein perfekter Ort für eine kurze Rast. Unterwegs sammelten die Wanderer fleißig Pilze, und Thomas Mann zeigte, wie man einen „Reizker“ erkennt und Pilze richtig erntet. Man war förmlich eins mit der Natur, und ehe man sich versah, war es schon 13:30 Uhr, als die Gruppe den Stamminger Brunnen erreichte.

Nach insgesamt 9,1 Kilometern gelangte die Wandergruppe zur „Waldtante“, einer gemütlichen Gaststätte in Iggelbach, wo man sich gegen 14:15 Uhr stärkte. Nach einem ausgiebigen Essen und einer Kaffeepause setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung. Über eine Abkürzung gelangte man zur Alois Kobel Gedächtnisbank mit herrlicher Aussicht auf Elmstein. Die Wanderer erreichten schließlich nach 12,5 Kilometern und 354 Höhenmetern gegen 17:00 Uhr den Ausgangspunkt und beendeten den ersten Tag mit einem kleinen Umtrunk.

Tag 2: Auf den Spuren des Pfälzer Hüttensteig

Der zweite Wandertag begann um 10:00 Uhr am Bahnhof Lambrecht. Bürgermeister Gernot Kuhn begrüßte die 15 Wanderer und übergab an Thomas Mann, der die Gruppe über die Hermann-Schneid-Brücke zur ehemaligen Webschule (1900 – 1971) und heutigen Verbandsgemeindeverwaltung (Umbau 1981) führte. Danach ging es zum Tuchmacher Gedenkstein „Tuchmacherzunft vor 1580 – 1978″ in der Sommerbergstraße.

Entlang des Pfälzer Hüttensteigs ging es durch das Dörrental, wo uns Thomas Mann noch eine kurze Anekdote vom Al Capone aus der Pfalz mit der Gendarmerie erzählte. Vorbei am ehemaligen Steinbruch Gerbersberg, mittlerweile ein beliebter Kletterfelsen, erreichten wir die Joppenholzquelle, wo wir unsere erste Trinkpause einlegten. Nach einem Stück entlang der Grenze zwischen Lindenberg und Deidesheim erreichte die Gruppe den Ritterstein Nummer 258 „Alte Straße/Zollstation“. Hier, im Silbertal, „zahlten“ die Wanderer symbolisch ihren „Zoll“, bevor es weiter bergauf zur Hermannshütte ging.

Der Weg führte uns auf dem Grenzweg zu Dahlberg (Bad Dürkheim) und dem „Schuck“, immer weiter nach oben. Angekommen an der PWV-Hütte Lambertskreuz legte die Wandergruppe eine wohlverdiente Rast ein – Freitag ist Dampfnudeltag, und die „Pälzer Grumbeersupp mit Dombnudle“ war die perfekte Stärkung. Nach einer etwas längeren, ungeplanten Pause (der Dampfnudelteig ging leider aus), führte der Rückweg bergab wieder über den „Schuck“, mit einem kurzen Stopp an der „Kleinen Kneipe“, wo ein Umtrunk genossen wurde. Vorbei am Teufelsfels, von wo aus wir einen traumhaften Blick über Lambrecht hatten, endete der zweite Tag nach 16,9 km und 490 Höhenmetern um 17:30 Uhr.

Tag 3: Brunnenweg in Esthal

Der dritte und letzte Tag begann um 10:00 Uhr auf dem Dorfplatz in Esthal. Heike Zinsmeister hieß die Wandergruppe willkommen, und dann übernahm Thomas Mann wieder die Führung. Der Brunnenweg führte als erstes zum Straufelsbrunnen, dem ältesten Waschbrunnen der Region, der einst den Esthaler Hausfrauen als Waschbrunnen und dem Vieh, als Viehtränke diente. Weiter ging es bergauf, vorbei am Kloster Esthal, wo die Gruppe überraschend den Pfarrer traf, der über die Geschichte und Zukunft des Klosters berichtete.

Nach einer Pause am Hengstentalbrunnen ging es weiter zum Wögelbrunnen und dem Waschbrunnen Tränke. Ab dem Nebelsbrunnen führte der Weg über sanftere Hügel. Über den Breitenbach-Trift erreichten wir den Goldbrunnen, wo Thomas Mann über die Elmsteiner Verwerfung erzählte und den Ursprung der Quelle. Weiter ging´s zum Wolfsbrunnen, der sich in unmittelbarer Nähe der Wolfsschluchthütte befindet, wo eine Einkehr um 14:00 Uhr geplant war. Nach einer letzten Stärkung ging es über den Schelmenteichbrunnen zurück zum Dorfbrunnen von Esthal, wo die Tour nach 12,1 km und 285 Höhenmetern endete.

Drei Tage voller Natur, Geschichte und Gemeinschaft

Die Wandertage viTAL 2024 waren ein voller Erfolg. Drei Tage lang erlebten 56 Teilnehmer die Schönheit der Pfälzer Natur, wanderten auf den Spuren der Geschichte und genossen die Gemeinschaft in einer einzigartigen Landschaft. Mit insgesamt 41,5 Kilometern und 906 überwundenen Höhenmetern war diese Veranstaltung nicht nur ein sportliches, sondern auch ein kulturelles Highlight – ein Erlebnis, dass vielen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Das Team der Touristinfo Tal viTAL, bedankt sich bei allen Teilnehmern recht herzlich. 



Quelle: Touristinformation Tal viTAL