Bad Dürkheim – Der Stadtrat hat sich in seiner heutigen Sitzung ausführlich mit dem Zukunftsprojekt Therme in Bad Dürkheim beschäftigt. Neben dem Baufortschritt und der Innengestaltung wurden auch eine aktuelle Kostenprognose und ein möglicher Eröffnungstermin genannt: Im April 2025 könnte demnach das neue Thermalbad mit Saunalandschaft am bestehenden Salinarium seine Türen öffnen– nach vier Jahren Bauzeit und mit einem Kostenvolumen von dann vermutlich 42,5 Millionen Euro.
„Nach einigen Verzögerungen und harten Verhandlungen aufgrund der Baukostenexplosion haben wir nun den Berg überwunden. Die Zielgerade ist in Sichtweite“,
freut sich Bürgermeister Christoph Glogger, der 2016 nach seinem Amtsantritt mit einer großen Bürgerbeteiligung den Beschluss zum Bau der Therme angestoßen hatte.
„Das ist ein großer Erfolg für alle Beteiligten in diesen für große Bauprojekte schwierigen Zeiten. Mein Dank gilt insbesondere Peter Kistenmacher und Steffen Wietschorke für die gute Verhandlungsführung“.
Christoph Glogger
Architekt Ernst-Ullrich Tillmanns hatte zunächst den Baufortschritt und die geplante Innenarchitektur vorgestellt. Demnach solle die Therme mit viel Holz, Natursteinoptik und handwerklich gefertigten Fliesen bestechen. Große Glasflächen verbinden die Therme mit dem Kurpark und dem nahen Gradierbau, das rieslinggoldene Band umfasst das Bauwerk und zieht sich ebenfalls in die Badehalle hinein. Eine Besonderheit liege zudem in der Verwendung der Bodenfliese auch in den Thermalbecken.
„Das sind auch in unserer Architektur neue Elemente, die der Dürkheimer Therme neben der zeitlosen Eleganz auch eine Einmaligkeit geben“,
betont der Geschäftsführer der Stuttgarter 4a Architekten.
Vorgestellt wurde zudem die Kunst am Bau, für die entsprechend der Förderrichtlinien ein Budget von 250.000 Euro ausgelobt wurde. In einem zweistufigen Wettbewerb, an dem insgesamt knapp 100 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland teilnahmen, setzte sich der Entwurf „Wellengang“ von Ricarda Mieth durch. Sie gestaltet den Bademantelgang mit farbigen Mosaiken und Glasstreifen, die den Spektralverlauf des Cäsiums abbilden. Das Cäsium wurde 1861 in der Dürkheimer Maxquelle entdeckt und mittels Spektralanalyse erstmals nachgewiesen.
Für die weitere Zeitschiene stellte Peter Kistenmacher als Geschäftsführer des Bauherren Stadtwerke die nächsten Meilensteine vor, wie sie aktuell geplant sind. Demnach soll bis zum Ende des Jahres der Rohbau fertig gestellt und bis Mai 2024 die Gebäudehülle inkl. Glasfassaden geschlossen sein. Im Februar 2024 soll bereits der neu errichtete Rutschenturm für das Freizeitbad Salinarium in Betrieb gehen. Ende 2024 soll die Anlage baulich fertiggestellt werden, sodass im April 2025 die Einweihung und Eröffnung gefeiert werden könnte.
Der Kostenrahmen hat sich seit dem Baubeginn 2020 deutlich verschoben. Durch die Ukrainekrise und die folgenden Verwerfungen in der Baubranche habe es seitdem eine Bauindexsteigerung von über 40 Prozent gegeben. Bis zum Abschluss der Maßnahme könnten es fast 50 Prozent sein, so der Geschäftsführer in seiner Präsentation. Durch gute Verhandlung und Planung treffe die Dürkheimer Thermenbaustelle diese Steigerung nur knapp zur Hälfte. Eine aktuelle Prognose der Projektsteuerung laute auf 42,5 Millionen Euro, 39 Millionen Euro Ausgaben seien als sicher anzusehen. Dies bedeute gegenüber dem ursprünglichen Budget eine Steigerung von 21 Prozent.
Laut einem Grundsatzbeschluss des Stadtrates ist der Anteil der Stadtwerke an den Thermenkosten auf 8 Millionen Euro gedeckelt, die Kostensteigerungen übernimmt die Stadt. Das Land Rheinland-Pfalz hat einen fixen Zuschuss von 11,08 Millionen Euro zugesagt.
Quelle: Stadtverwaltung Bad Dürkheim