Trippstadt – Wer zum Fest nicht nur einen „echten Pfälzer“, sondern auch noch einen besonders umweltverträglichen Weihnachtsbaum möchte, wird bei den Forstämtern der Region fündig.
Los geht’s bereits am 03. Dezember 2022 im Revier Finsterbrunnen des Forstamts Kaiserslautern. Geeignetes Werkzeug, Handschuhe und festes Schuhwerk sollen mitgebracht werden. Es gibt aber auch bereits eingeschlagene Weihnachtsbäume. Das Haus der Nachhaltigkeit hat eine Liste der Forstämter mit Weihnachtsbaumverkauf in der Pfalz (PDF) für Sie zusammengestellt.
Ein Weihnachtsbaum aus heimischen Wäldern bietet viele Vorteile. Eigenhändig und quasi vor der Haustür geerntet ist der Baum maximal frisch. Die Weihnachtsbäume im Pfälzerwald gedeihen außerdem ohne Pestizide oder Dünger. Immer mehr Anbauflächen sind zudem mit dem FSC-Zertifikat für umweltverträgliche Waldwirtschaft und mit dem Zertifikat für die nachhaltige Gewinnung der Samen (Fair-Trees) ausgezeichnet. Der Preis pro laufenden Meter liegt für die beliebte und selbst geerntete Nordmanntanne im Durchschnitt bei 20 Euro, Fichten und Kiefern kosten etwas weniger. Die Preise sind somit im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben.
Und wie hält sich der Weihnachtsbaum möglichst lange frisch?
- Lagern Sie den Baum bis zum Aufstellen möglichst kühl und dunkel. Sollte der Baum zum Transport in ein Netz gepackt sein, packen Sie ihn bitte aus.
- Vor dem Aufstellen schneiden Sie, ähnlich wie bei Schnittblumen die Schnittfläche nochmals an.
- Wählen Sie einen Aufstellort nicht zu nah an der Heizung, je kühler der Raum, desto länger hält sich der Baum.
- Geben Sie Wasser in den Ständer und füllen Sie es bei Bedarf nach.
Kurze Kulturgeschichte des Weihnachtsbaumes
Bereits in vorchristlicher Zeit waren Fichte, Tanne, Kiefer und andere immergrüne Pflanzen ein Symbol für das Leben schlechthin. Im dunklen Winter gaben sie Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings und einen Neubeginn. Im Mittelalter entwickelte sich das Schmücken von Bäumen zu bestimmten Anlässen (Maibaum, Richtbaum). Seinerzeit gehörte bereits ein mit Äpfeln behangener Paradiesbaum zum traditionellen Weihnachtsspiel. Das Elsass und die entsprechenden rechtsrheinischen Gebiete gelten als Wiege des Weihnachtsbaumes, so wie wir ihn heute kennen. 1419 sollen die Bäcker von Freiburg im Breisgau einen Baum mit Gebäck, Süßigkeiten, Früchten und Nüssen behängt haben, den die Kinder an Neujahr abernten durften. Weil Tannenbäume selten und teuer waren, konnten sich zunächst nur wohlhabende Bevölkerungsschichten einen Weihnachtsbaum, bevorzugt eine Weißtanne, leisten. Anfang des 17. Jahrhunderts wurden Weihnachtsbäume erstmals als Geschenkbäume urkundlich erwähnt, allerdings noch ohne Kerzen. Nachdem sich die Kirche lange gegen die „heidnische Tradition“ gesträubt hatte, beugte sie sich schließlich gegen Ende des 19. Jahrhunderts der großen Beliebtheit und bindet sie seitdem in ihre Festlichkeiten mit ein. Rheinland-Pfalz hat mit seinerzeit zunächst drei Forstämtern die Vorreiterrolle übernommen, eine Zertifizierung von Weihnachtsbäumen nach den Kriterien des FSC voranzutreiben.
Quelle: Haus der Nachhaltigkeit