Kaiserslautern – Der Ausschuss für Kunst und Kultur, pfälzische Geschichte und Volkskunde unter dem Vorsitz von Ruth Ratter befasste sich in seiner Sitzung mit Zuschussanträgen und entschied, 13 Kulturprojekte mit insgesamt 26.200 Euro zu fördern.
- So erhält Benjamin Wagener aus Schwegenheim für sein Filmprojekt „Hiwwe wie Driww zwää – als ob emol ned gelangt hädd“ 3.000 Euro, der voraussichtlich im kommenden Jahr in die Kinos kommt. Der Erfolg des ersten Films 2018 motivierte den Filmemacher zu dieser Neuauflage der pfälzisch-amerikanischen Mundart-Dokumentation, in der er die amerikanisch-pennsylvanisch-deutsche Kultur aus der Sicht eines Pfälzers weiter erforschen will.
- Ebenfalls 3.000 Euro fließen an die Stadt Pirmasens zur Durchführung einer Veranstaltung zum Thema „Hugo Ball und Antisemitismus“ mit drei Pirmasenser Gymnasien. Rund 75 Schülerinnen und Schüler hatten sich auf unterschiedlichem Weg mit der Thematik beschäftigt, und zwar musikalisch in Form von Raps, bildnerisch sowie in der Auseinandersetzung mit einem Wandgemälde aus nationalsozialistischer Zeit im Pirmasenser Luft- und Badepark (PLUB). Die Ergebnisse sollen der Öffentlichkeit präsentiert und diskutiert sowie durch Impulsvortäge von Experten ergänzt werden. Das Ganze wird gestreamt und auf dem Youtube-Kanal der Stadt Pirmasens zugänglich gemacht.
- Die gleiche Summe kommt dem Theader Freinsheim mit der Theatermacherin und Schauspielerin Anja Kleinhans für die beiden Produktionen „Achtsam morden“ und „All das Schöne“ zugute. Eine der kleinsten Theaterbühnen Deutschlands befindet sich in der mittelalterlichen Stadtmauer von Freinsheim. Die Komödie „Achtsam morden“ ist zurzeit im Spielplan, das Monologstück „All das Schöne“, das ab Oktober aufgeführt wird, beschäftigt sich auf berührende Weise mit dem Thema Depression.
- Über 2.500 Euro für die Musikinitiative Jugendorchester kann sich die Stadt Waldmohr freuen, in der sich 24 Musikpädagogen und -pädagoginnen sowie Vertreter der Kommunen der Stadt Waldmohr und Schönenberg-Kübelberg zusammengeschlossen haben, um Kindern und Jugendlichen eine musikalische Grunderziehung und das Ensemblespiel zu ermöglichen.
- Mit 2.000 Euro unterstützt der Bezirksverband Pfalz die Donnersberger Literaturtage, die bis Ende Oktober stattfinden. Der Literatur-Wettbewerb richtet sich gezielt an Schülerinnen und Schüler ab der Mittleren Reife; im Mittelpunkt steht die Vergabe des Susanne-Faschon-Preises, die durch Lesungen zahlreicher Autoren und Autorinnen begleitet wird.
- 2.000 Euro bekommt der Kulturverein Grünstadt und Umgebung für seine Konzertreihe „Grünstadter Sternstunden“, die in zehn Veranstaltungen überwiegend klassische Musikstücke verschiedener Jahrhunderte bietet.
- Auch das Neustadter Vokalensemble wird mit 2.000 Euro für das Chorprojekt „Stuttgarter Psalmen“ gefördert, das sich mit den drei Psalmen op.78 von Felix Mendelssohn-Bartholdy auseinandergesetzt hat.
- Ebenfalls 2.000 Euro erhält der Kaiserslauterer Fotograf Thomas Brenner für sein Projekt „Friedhof 3.0“, das dem „Friedhof 2.0“-Projekt auf dem Hauptfriedhof nachfolgt und zum Austausch der Besucher und Besucherinnen untereinander anregt. Neben Lesungen soll es musikalische Darbietungen und Tanzaufführungen geben.
- Mit 2.000 Euro beteiligt sich der Bezirksverband Pfalz auch an dem „Wimmelbuch Pfalz“ des Buchverlags Lipplerbookz, und zwar in Form einer regulären Zuwendung und in Form eines Subskriptionskaufs von jeweils 1.000 Euro.
- Mit 1.200 Euro soll dem Literarischen Verein der Pfalz die Herausgabe seiner Jahresgabe 2023 ermöglicht werden, die sich dem Thema „Kindheiten – Pfälzer Schriftsteller erinnern sich“ widmet.
- Dem Heimat- und Kulturverein Gönnheim werden 1.000 Euro für den ersten Pfälzer Comic-Salon gewährt, der grenzüberschreitend organisiert wird, um die Beziehungen zum französischen Nachbarn zu intensivieren. Neben Vorträgen, Buchpräsentationen und Lesungen gibt es eine Ausstellung mit dem Titel „Comic-Geschichte – Raritäten aus den 50er Jahren“.
- Mit weiteren 1.000 Euro bezuschusst der Bezirksverband Pfalz die Herausgabe des Buches „Spatzenhügel, Taubenhof“, das unter anderem vom Schicksal von vier jüdischen Familien in Rodalben während der NS-Zeit, von Baronin Rothschild, die jüdische Kinder gerettet hat, und Gauleiter Josef Bürkel, der in Rodalben Schullehrer war, handelt.
- Schließlich kann das interdisziplinäre Musikprojekt „WestKlangKunst“ von dem Musiker und Dozenten Florian Boos mit einer Zuwendung von 1.000 Euro rechnen. Bei den drei Konzerten soll es um die Umwandlung von Kunstwerken, unter anderem von Max Slevogt, Hermann Croissant und Albert Haueisen, in Musik gehen.
Quelle: Bezirksverband Pfalz