Zweibrücken – Am Donnerstag, 13. Juni 2024, fand auf dem Schlossplatz in Zweibrücken ein Feierliches Gelöbnis statt, bei dem 100 Rekruten des Fallschirmjägerregiments 26 ihr besonderes Treueverhältnis zur Bundesrepublik Deutschland in der Öffentlichkeit bekundeten.

Um 15:45 Uhr traten die Rekruten auf dem Zweibrücker Schlossplatz an. Kurz danach marschierte das Heeresmusikkorps Koblenz (Leitung: Hauptmann Holger Kolodziej), die Truppenfahnenabordnung und der Ehrenzug, der von der 4. Kompanie des Fallschirmjägerregiments 26 gestellt wurde, ein. Oberstleutnant Oliver Henkel, der seit 2022 das Fallschirmjägerregiment 26 führt, und der Zweibrücker Oberbürgermeister Dr. Marold Wosnitza, gefolgt von Major Leopold, schritten die Front ab.

Wehrpflicht und Einsätze

Regimentskommandeur Oberstleutnant Oliver Henkel begrüßte die Angehörigen und Freunde der Rekruten sowie Verantwortungsträger aus Politik, Verwaltung, Justiz, Polizei, Militärgeistlichkeit, Bundeswehr und Reservistenverband. Er verwies auf das Grundgesetz, in dem es heißt „Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf (§87a Abs 1 GG).“ „Alle Bürger eines Staates sind geborene Verteidiger desselben.“ (Scharnhorst). Die Rekruten sind Freiwillige, da die Wehrpflicht zur Zeit ausgesetzt ist. Jeder habe unterschiedliche individuelle Beweggründe, so Oberstleutnant Henkel. Die Rekruten könnten darauf stolz sein, dass sie sich entschieden haben, sich für die Gemeinschaft und den Staat einzubringen, das Recht und die Freiheit notfalls mit der Waffe in der Hand zu verteidigen und dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen.

„Die Fallschirmjäger waren immer die Kräfte der ersten Stunde bei Krisen und Konflikten. Vor 30 Jahren waren deutsche Fallschirmjäger die ersten Kräfte, die in Somalia zum Einsatz kamen. In den letzten 30 Jahren haben sich Fallschirmjäger in allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr immer wieder bewährt.“

Oberstleutnant Oliver Henkel

Die gefallenenen Fallschirmjäger in Afghanistan haben ihre Tapferkeit mit dem Leben und viele weitere mit ihrer Gesundheit bezahlt, so der Regimentskommandeur.

Am 18.04.2023 wurde das Fallschirmjägerregiment 26 alarmiert. Innerhalb weniger Stunden seien über 600 Soldaten inkl. Material in Richtung Flughafen marschiert. Von dort ging der Flug nach Jordanien und fünf Tage später in den Sudan, wo ein Bürgerkrieg ausgebrochen war. Interhalb weniger Tage wurde dort 780 Menschen, darunter 240 Deutsche, aus großer Gefahr evakuiert.
Am 21.10.2023 wurde auf die Insel Zypern verlegt, um Menschen aus dem Libanon zu evakuieren.
Weiter folgte eine Übung in Ungarn und Rumänien.

„Sie können sich, nicht nur bei der Amtshilfe wie Corona und bei Flutkatastrophen, sondern auch bei Evakuierungen im Ausland und bei der Verteidigung des Bündnisgebietes auf die Fallschirmjäger und auf die Bundeswehr verlassen, wenn sie gerufen wird.“

Oberstleutnant Henkel

Rede vom Zweibrücker Oberbürgermeister

In seiner Rede betonte Oberbürgermeister Dr. Marold Wosnitza, dass die Stadt Zweibrücken stolz auf ihre Soldaten ist, da sie für Jugend, Demokratie sowie für die Sicherheit und Werte der Bundesrepublik Deutschland sei.

„Der Dienst bedeutet für die meisten Soldatinnen und Soldaten einen deutlichen Einschnitt in das bisherige Leben, der mit mancherlei Einschränkungen und Veränderungen verbunden ist.“

Dr. Marold Wosnitz

Er zeigte sich beeindruckt vom Ernst der Soldaten und ihrem Selbstbewusstsein, von ihren Pflichtgefühlen und ihrer Verbundenheit mit der Bundesrepublik Deutschland und den sie tragenden Werten der Demokratie. Der Bundeswehr mit ihewn Soldaten sei es zu verdanken, dass Jahrzehnte lang in Frieden und Freiheit in einem demokratischen Rechtsstaat leben. Die Bundeswehr werde dabei ihrer veränderten politischen und militärischen Verantwortung gerecht, so der Oberbürgermeister. Weiter bedankte er sich bei allen Reservisten, die bereit sind, in den Einsatz zu gehen, wenn Sie gebraucht werden und die sich dafür auch entsprechend vorbereiten.

Jäger Holm sprach stellvertretend für die Rekruten der auf dem Zweibrücker Schlossplatz angetretenen Grundausbildungskompanie (10./Fallschirmjägerregiment 26) über seine Erfahrungen während der Grundausbildung.

Rekruten sprechen die Gelöbnisformel

Nach dem Schreiten der Rekrutenabordnungen zu der vorgetretenen Truppenfahne wurden die Rekruten der 10. Kompanie aufgefordert, das Feierliche Gelöbnis abzulegen.

Oberstleutnant Henkel stellte im Anschluss fest, dass sich die Rekruten mit dem Ablegen des Feierlichen Gelöbnisses dazu bekannt haben, der Bundesrepublik treu zu dienen und bereit sind, das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.

Danach folgte die Bekräftigung des Treuebekenntnisses per Handschlag.

Das Fallschirmjägerregiment 26 in Zweibrücken, das in der Niederauerbach-Kaserne stationiert ist, wurde 2015 aufgestellt. In elf Kompanien in Zweibrücken und Merzig dienen ca. 1.800 Soldaten im Regiment. Der Luftlandebrigade 1 in Saarlouis ist das Fallschirmjägerregiment 31 in Seedorf und das Fallschirmjägerregiment 26 in Zweibrücken unterstellt.

Quelle: Treffpunkt-Pfalz – Holger Knecht