Kaiserslautern – Der Bildhauer und Druckgrafiker Reiner Mährlein erhält am Sonntag, 12. November, um 11 Uhr im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, den „Lions Club Lutra Art Award“; zugleich wird eine Präsentation der Schenkung in den Räumen des Museums eröffnet und für einige Wochen zu sehen sein.
Kunst braucht Förderer. Diesem Leitsatz hat sich auch der Lions Club Lutra Kaiserslautern verschrieben. Motiviert durch die Einschränkungen, denen viele Künstlerinnen und Künstler während der Corona-Pandemie unterworfen waren, konnte der Lions Club zusammen mit dem Museum Pfalzgalerie eine Initiative mit dem Titel „Lions Club Lutra Art Award“ entwickeln. Diese hat das Ziel, Kunstschaffende zu fördern, die in der Stadt Kaiserslautern, dem Landkreis oder den angrenzenden Kreisen der Westpfalz leben. Verbunden mit dieser Auszeichnung ist auch ein Ankauf für die Graphische Sammlung des mpk. Tobias Wiebelt und Jörg Heieck, die Initiatoren des Projektes, versprechen sich durch diesen Award eine noch intensivere Verankerung des Museums in der regionalen Kunstszene. Grundsätzlich verzichtet der Award auf einen Wettbewerb und sieht auch keine Selbstbewerbungen von Künstlerinnen und Künstler vor. Vorschläge können dem Lions Club Lutra aber gerne entgegengebracht werden.
Im vergangenen Jahr konnte der „Lions Award“ an die in Kaiserslautern tätige Künstlerin Marie Gouil verliehen werden. In diesem Jahr nun geht die Auszeichnung an Reiner Mährlein, der 1959 in Kaiserslautern geboren wurde. Er ist ein Urgestein der lokalen Kunstszene und seit 1989 freischaffend tätig. Von 1979 bis 1981 absolvierte er eine Steinmetz- und Steinbildhauerlehre in Stuttgart und studierte im Anschluss bis 1989 an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Professor Wilhelm Uhlig sowie an der École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris bei Professor Jean Cardot. Seit 1993 nimmt er zusätzlich Lehrtätigkeiten an der Meisterschule für Handwerker Kaiserslautern wahr.
1993 erhielt er den Förderpreis der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler (APK), ein Jahr später den Sickingen Kunstpreis für Grafik und 2001 den Albert-Haueisen-Kunstpreis. Aus dem Bereich der Grafik stammt auch der Ankauf, den der Lions Club Lutra Kaiserslautern in diesem Jahr tätigen konnte und der als Schenkung ans mpk geht. Die insgesamt drei Druckgrafiken mit den Titeln „Lune Boulversée I“, „Recoin V“ und „Empreinte 12/02“ (zwischen 2012 und 2020 entstanden) führen Mährleins Interesse an der Vermischung von bildhauerischen und druckgrafischen Fragestellungen vor Augen. Für seine Blätter nutzte er rostige Metallobjekte und behauene Steine als Druckstöcke. Die Oberflächen dieser eigentlich für die Technik der Druckgrafik untypischen Materialien überträgt der Künstler in die Fläche des Papiers. Dort schafft er geometrische Formen und Bildkompositionen, die an die Reduziertheit der Konkreten Kunst erinnern; zugleich aber öffnen Mährleins Grafiken eine poetische Anverwandlung an die Natur, die in Gestalt der abgeprägten Oberflächen als farbige Spur, als Relief-Echo, zurückbleibt.
Weitere Informationen über die Veranstaltung unter www.mpk.de.
Quelle: Bezirksverband Pfalz